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Bariatrische und Metabolische Chirurgie (Adipositaschirurgie)

Ärzteteam:
Ao. Univ.-Prof. Dr. H. Wykypiel, FEBS/FEBTS UGI
Priv.-Doz.in Dr.in Kienzl-Wagner
Dr. Philipp Gehwolf, FEBS/FEBTS UGI
Dr.in Fergül Cakar-Beck

Spezialsprechstunde:
Montags 09:00 bis 15:00
Tel. +43 (0)50 504 22511

 

In der Spezialsprechstunde befassen wir uns mit krankhafter Fettsucht und den damit verbundenen Zusatzerkrankungen (z.B. Blutzuckerkrankheit, Bluthochdruck, Fettstoffwechselerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen). Wir bieten ausführliche Gespräche über die operativen Möglichkeiten zur Behandlung dieser Erkrankungen an. Zugleich gibt uns diese Einrichtung die Gelegenheit, alle bei uns operierten Patienten im Verlauf zu kontrollieren und so eine engmaschige Betreuung anbieten zu können.

Wann spricht man von Adipositas/BMI?

Das persönliche Körpergewicht berechnet sich nach dem sog. Body-Mass-Index (BMI). Die Berechnung erfolgt nach folgender Formel:n Körpergewicht (kg) geteilt durch Größe (m) zum Quadrat. BMI-Rechner

Eine Adipositas liegt, nach WHO-Definition, ab einem Körpermasseindex (BMI) von 30 kg/m² vor, wobei drei Schweregrade unterschieden werden, zu deren Abgrenzung ebenfalls der BMI herangezogen wird. Bis zu einem BMI von 25 gilt der Patient als normalgewichtig. Behandlungsbedürftige Adipositas ist jedoch bereits mit einem BMI von mehr als 30 gegeben. Ab einem BMI von 35, wenn bereits Folgekrankheiten vorliegen oder ab einem BMI von 40, wenn noch keine Folgekrankheiten bestehen, sollte an eine operative Behandlung der Adipositas gedacht werden. 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Medikamentöse Therapie
Medikamentöse Therapie, genauso wie operative Therapie wird nur in besonderen Fällen angewandt. Erst dann nämlich, wenn die BMI-Grenze von 30 kg/m² erreicht ist und andere Therapiemöglichkeiten, sowie Verhaltensmaßnahmen, wie Ernährungs-, oder Bewegungstherapie, erfolglos waren. Die medikamentöse Therapie ist nur eine zusätzliche Maßnahme und auf keinen Fall Diät- oder Bewegungsersatz und sollte nur dann über einen längeren Zeitraum fortgesetzt werden, wenn innerhalb der ersten vier Wochen eine suffiziente Gewichtsabnahme gelingt.

Operative Behandlung
Mit der Adipositaschirurgie behandelt man ein Symptom (Übergewicht), nicht jedoch die Ursache für das chronische Leiden Fettsucht. Ziel der adipositaschirurgischen Eingriffe ist das Übergewicht zu reduzieren und vorhandene Folgeerkrankungen, wie z.B. Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) zu lindern oder zu heilen und damit die Lebensqualität zu verbessern.

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Welche Operationen zur Behandlung der Adipositas werden bei uns durchgeführt?

Magenband
Aufgrund von Spätkomplikationen und langfristig in vielen Fällen nicht zufriedenstellender Gewichtsreduktion wird ein Magenband von uns nur in ausgewählten Sonderfällen angewandt!

Das Magenband besteht aus weichem Silikon und wird um den oberen Teil des Magens gelegt, so dass der Magen in zwei Teile aufgeteilt wird. Der kleinere Teil oberhalb des Bandes hat ein Füllungsvolumen von 15 ml und bewirkt eine verminderte Nahrungsaufnahme. Von dem Band zieht ein kleiner Schlauch weg und führt zu einem Injektionsreservoir, welches unter der Haut entweder vor dem Brustbein oder auf der geraden Bauchmuskulatur fixiert wird.  Ziel der Magenbandoperation ist es, die Speiseaufnahme zu vermindern und ein längeres Sättigungsgefühl nach Nahrungsaufnahme zu erreichen. Vermutlicher Spitalsaufenthalt: 2-3 Tage. Durchschnittlicher Gewichtsverlust: ca. 50% des Übergewichtes.

Schlauchmagenbildung (Magen-Sleeve-Resektion)
Bei dieser Operationsmethode wird ein großer Teil des Magens entfernt, sodaß ein länglicher Magenschlauch mit einem Füllungsvolumen von 100  bis 150 ml entsteht. Dadurch kommt es nach Zufuhr kleiner Nahrungsmengen zum Sättigungsgefühl. Gleichzeitig gibt es Hinweise, dass durch die Sleeve-Resektion das Hungerhormon Ghrelin vermindert ausgeschüttet wird und Patienten weniger Hunger verspüren. Die Operation kann in den allermeisten Fällen laparoskopisch durchgeführt werden. Seit kurzem bieten wir diesen Eingriff bei ausgewählten Patienten auch in der sogenannten SILS-Technik an (Operation über einen einzigen kleinen Schnitt im Nabel ohne sichtbare größere Narbe). Im Langzeitverlauf sind regelmäßig Kontrollen notwendig, um Mangelzustände (z. B. Vitamine, Mineralien, Spurenelemente), die durch die gestörte Verwertung der Nahrung entstehen,  rechtzeitig erkennen und behandeln zu können. Vermutlicher Spitalsaufenthalt: 4-6 Tage. Durchschnittlicher Gewichtsverlust: ca. 60% des Übergewichtes.

Magenbypass
Bei der Magenbypass-Operation (der sogenannte "Roux-Y-Magenbypass" oder der "Omega-Loop-Magenbypass") wird der Magen im oberen Bereich komplett durchtrennt und so eine kleine Magentasche gebildet, die direkt mit dem Dünndarm verbunden wird. Der restliche Magen, der Zwölffingerdarm und ein Teil des oberen Dünndarmes sind damit von der Verdauung ausgeschaltet und durch tiefes Einleiten der Verdauungssäfte wie Galle und Bauchspeicheldrüsensaft kommt der Nahrungsbrei erst später mit diesen in Kontakt, sodaß ein Großteil der Nahrung unverwertet ausgeschieden wird. Durch diese Kombination (geringe Zufuhr, schlechte Verwertung) kommt es häufig zu einer stärkeren Gewichtabnahme als beim Magenband. Die Operationstechnik des laparoskopischen Bypasses verlangt allerdings mehr Erfahrung und wird in Österreich derzeit nur an Zentren angeboten. Auch ist die Komplikationsrate nach Bypass geringfügig höher als nach Bandimplantationen oder Magen-Sleeve-Resektion. Gefährlich sind vor allem Probleme durch Lecks im Bereich der Klammernahtreihen, wobei auch Todesfälle beschrieben wurden. Trotzdem ist der Magenbypass eine gut etablierte, hervorragend wirksame Operation. Im Langzeitverlauf sind regelmäßig Kontrollen notwendig, um Mangelzustände (z. B. Vitamine, Mineralien, Spurenelemente), die durch die gestörte Verwertung der Nahrung entstehen,  rechtzeitig erkennen und behandeln zu können. 

Vermutlicher Spitalsaufenthalt: 3-5 Tage. Durchschnittlicher Gewichtsverlust: ca. 70% des Übergewichtes.