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Überbrückungshilfe für den Nachwuchs

Als Überbrückungsfinanzierung für Graduierte bietet die Medizinische Universität Innsbruck so genannte Forschungsstipendien an. Bis zu sechs Monate werden junge Forscherinnen und Forscher vor, zwischen oder nach Projekten unterstützt. Die Erfahrungen der bisherigen Stipendiaten sind durchwegs positiv. Die Stipendien werden alle zwei Monate ausgeschrieben.

Drittmittelfinanzierte Forschungsprojekte sind das alltägliche Brot junger Forscherinnen und Forscher. Der wissenschaftliche Nachwuchs ist auf die Finanzierung durch eingeworbene Forschungsmittel angewiesen. Für Finanzierungslücken vor Beginn eines drittmittelfinanzierten Forschungsprojekts, zwischen zwei Projekten oder für Abschlussarbeiten am Ende eines Forschungsprojekts bietet die Medizinische Universität Innsbruck Forschungsstipendien für in- und ausländische Graduierte an. Im Normalfall wird für drei Monate eine Beihilfe von 750 Euro gewährt, eine Verlängerung auf sechs Monate ist aber möglich. Die Altersgrenze liegt bei 40 Jahren, wobei Kindererziehungszeiten angerechnet werden. Der letzte Studienabschluss darf nicht länger als fünf Jahre zurückliegen. „Wir sind um eine rasche Abwicklung der Anträge bemüht“, erklärt Dr. Gregor Retti vom Servicecenter Evaluation & Qualitätsmanagement. „Normalerweise wird die Begutachtung und Entscheidungsfindung innerhalb eines Monates nach dem Einreichtermin abgeschlossen.“ Über die Vergabe entscheidet der Rektor auf Vorschlag der Stipendienkommission. Finanziert werden die Stipendien aus Mitteln des Bundes und der Universität.

Finanzierung für Projektabschluss

Pro Jahr werden durchschnittlich zehn dieser Forschungsstipendien vergeben. So bezieht zum Beispiel derzeit der Physiker Mag. Christoph Heinrich ein solches Stipendium. Er hat im Rahmen eines vom FWF finanzierten Projekts an der Sektion für Biomedizinische Physik ein so genanntes CARS Mikroskop zur funktionellen Untersuchung von Zellen gebaut. Da seine Doktorarbeit nach Ablauf des Projekts kurz vor der Fertigstellung stand, hat er sich um ein Stipendium beworben. „Das Stipendium bedeutet für mich Förderung und Interesse an meiner geleisteten Arbeit und ermutigt mich in diese Richtung weiterzumachen“, sagt Christoph Heinrich, der mit den abschließenden Messungen auch die Basis für einen neuen drittmittelfinanzierten Projektantrag legen möchte. Gerade erst genehmigt wurde das Forschungsstipendium für Dr. Tina Falkenstetter. Sie absolviert das PhD-Studium mit dem Schwerpunkt Neurowissenschaften und forscht an der Abteilung für kognitive Neurologie und Neuropsychologie an der Univ.-Klinik für Neurologie. Im Rahmen einer Studie beschäftigt sie sich mit der Erfassung und Analyse der Lesekompetenz von Patienten mit Temporallappenepilepsie. Bis Juli dieses Jahres wurde die Medizinerin durch ein DOC-fFORTE-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unterstützt. Für den Abschluss der Studie, die voraussichtlich noch acht Monate dauern wird, hat sie ebenfalls ein Forschungsstipendium der Medizinischen Universität beantragt. „Gefördert und unterstützt zu werden schafft nicht nur die finanzielle Grundlage dafür, an diesem interessanten Forschungsprojekt weiter arbeiten zu können, sondern bringt auch viel Freude und Motivation mit sich“, so Tina Falkenstetter.

Verbesserung durch elektronische Abwicklung

Das Servicecenter Evaluation & Qualitätsmanagement verwaltet fast alle an der Medizinischen Universität Innsbruck direkt oder indirekt vergebenen Wissenschaftspreise, Forschungsförderungen und Stipendien für Nachwuchswissenschaftler. Die Gesamtsumme der jährlich vergebenen Mittel beläuft sich auf durchschnittlich 300.000 Euro. Im vergangenen Jahr wurden 176 Anträge bearbeitet. Um die Abwicklung möglichst einfach zu gestalten, hat das Team um Dr. Gregor Retti die Online-Anwendung GAR entwickelt, über die sowohl die Ausschreibung und Bewerbung als auch die Begutachtung und Vergabe elektronisch abgewickelt werden kann. Unterschiedliche Benutzergruppen, E-Mail-Vorlagen für Benachrichtigungen, Vorlagen für Gutachterformulare und Dokumentenarchivierung sind weitere Vorteile dieser Anwendung. Seit Anfang 2007 ist GAR in Betrieb und wird seither laufend verbessert. „Wir konnten durch die elektronische Abwicklung die internen Abläufe wesentlich optimieren und die Kommunikation mit den Bewerbern, Gutachtern und Mitgliedern der Gremien standardisieren und konsolidieren sowie insgesamt die Abwicklung beschleunigen“, freut sich Dr. Gregor Retti.