search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Leistung soll sich lohnen

Seit Februar entwickelt eine Arbeitsgruppe im Auftrag von Rektor Prof. Clemens Sorg ein Modell für die Umsetzung der leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) an der Medizinischen Universität Innsbruck. Vergangenen Freitag präsentierte die Gruppe ihre Überlegungen zur Evaluation der Forschungsleistungen. Ziel ist ein faires Verteilungs- und Bonifizierungssystem, das auf die Gesamtleistung der Universität bezogen ist.

Bereits vor fünf Jahren hatte sich eine Arbeitsgruppe der damaligen Medizinischen Fakultät Gedanken über Leistungsbewertungen gemacht. Vor zwei Jahren wurde dann erstmals ein Konzept für die leistungsbezogene Mittelvergabe erarbeitet und im Senat vorgestellt. Schon in seiner Inaugurationsrede machte Rektor Clemens Sorg dann klar, dass die Einführung einer leistungsorientierten Mittelvergabe zu den ersten und wesentlichen Zielen seiner Amtszeit gehören wird: „Seit einigen Jahren ist es auch in der Medizin möglich und üblich geworden, die Leistung vor allem in Forschung und Lehre zu evaluieren. Wir werden die bereits vor einigen Jahren begonnene Evaluation weiterführen und dann auch erstmals Teil zwei folgen lassen, nämlich die Leistungsorientierte Mittelverteilung (LOM).“ Der Rektor setzte eine Arbeitsgruppe ein, die seit Februar an einem Modell für deren Umsetzung arbeitet.

Faires Verteilungssystem

In diesem nun präsentierten Modell werden die Sektionen und Institute im Medizinisch-Theoretischen Bereich und die Universitätskliniken und klinischen Abteilungen im Klinischen Bereich als Evaluationseinheit herangezogen. Das Modell strebt kein „Ranking“ der Organisationseinheiten an – es bleibt etwa die Größe der Organisationseinheit unberücksichtigt –, sondern ein faires Verteilungssystem für Bonifikationen. Als Leistungsbereiche wurden die Publikationen, die eingeworbenen Drittmittel und die Lehre definiert. Prof. Werner Poewe präsentierte am Freitag die Kriterien, nach denen die Publikationsleistungen erfasst und bewertet werden sollen. Dabei kommen sowohl qualitative als auch quantitative Faktoren zum Tragen, die in gewichteter Form (60% Qualitätsfaktor, 40% Quantitätsfaktor) zusammengefasst werden. Bewertet werden jene Publikationen aus fünf Jahren (für das Jahr 2006 aus 2000-2004), die im Web of Science oder der PubMed erfasst sind.

Mittelvergabe nach Publikationsleistung

Als Parameter für die Berechnung dienen die Anzahl der Publikationen, die Zitationen und die Impact Faktoren. Um Ungleichheiten zwischen den verschiedenen Fachbereichen auszugleichen, fließt der Impact Faktor in modifizierter Form in die Berechnungen ein. Der reine Impact Faktor wird dazu durch den Mittelwert der Journale eines Fachgebietes geteilt. Als Qualitätsfaktor wird der durchschnittliche modifizierte Impact Faktor mit der durchschnittlichen Zitationshäufigkeit multipliziert. Der Quantitätsfaktor ergibt sich aus der Summe der modifizierten Impact Faktoren. Für die Verteilung der Mittel wird daraus der Leistungsanteil einer Organisationseinheit an der Gesamtleistung der Universität errechnet. Dieser muss über einem Prozent liegen, um bei der im Rahmen der Mittelverteilung nach Publikationsleistung für das Jahr 2006 geplanten Ausschüttung von 300.000 Euro berücksichtigt zu werden.