search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

home>pr>presse>2011>03.html

29.01.2011 - Gefäßtag II an der Universitätsklinik Innsbruck

Kardiovaskuläres Risiko: 2. Infotermin an der  Uni-Klinik für Gefäßchirurgie

Innsbruck, 20.01.2011: Der Gefäßtag 2010 des Österreichischen Verbandes für Gefäßmedizin hatte im Herbst so großes Interesse in der Bevölkerung hervorgerufen, dass der Direktor der Universitätsklinik für Gefäßchirurgie Prof Dr. Gustav Fraedrich nun am 29. Jänner von 8 – 12 Uhr einen weiteren Info-Vormittag veranstaltet. „Dieses Mal allerdings erweitern wir die Bandbreite an Themen: Hauptthema bleibt die ABI-Messung als Bestimmung für das kardiovaskuläre Risiko. Daneben geht es aber um die vier Regionen, die vom Risiko betroffen sind: die Halsschlagader, koronare Herzerkrankungen, Durchblutungsstörungen der Beine sowie die Ausweitung der Bauchschlagader.“

Über 600 BesucherInnen hatten die Gefäßchirurgie beim ersten Gefäßtag im Herbst aufgesucht, um ihr kardiovaskuläres Risiko feststellen zu lassen, rund 400 Messungen konnten die MitarbeiterInnen von Prof. Fraedrich durchführen, für die weitere Interessierten löst der Klinikdirektor nun sein Versprechen ein und veranstaltet gemeinsam mit der Angiologie der Universitätsklinik der Inneren Medizin I am Samstag, 29. Jänner 2010, einen zweiten Gefäßtag. „Wir fokussieren dieses Mal aber nicht nur die ABI-Messung, sondern möchten noch mehr Bewusstsein für Erkrankungen des menschlichen Arteriensystems und dessen Konsequenzen schaffen. Denn: Oft ist es eine kleine Änderung in der Lebenshaltung, die für die Gesundheit große Verbesserungen bringen kann“, so Fraedrich. „Dieses Mal haben wir den Großen Hörsaal für Chirurgie im Chirurgie-Gebäude reserviert – der Ort wird auch entsprechend ausgeschildert. Von 8 – 12 Uhr stellen unsere ExpertInnen im 30-Minuten-Takt die verschiedenen Themen vor. Aufgrund der limitierten Kapazitäten erhält eine begrenzte Anzahl an BesucherInnen im Eingangsbereich Nummern für verschiedene Zeitpunkte, sodass sie im Anschluss an den Vortrag die ABI-Messung vornehmen lassen können. Dafür stehen sieben hochmotivierte MitarbeiterInnen bereit“, erklärt der Klinikdirektor den geplanten Ablauf.

Schwerpunktthema ABI-Messung und kardiovaskuläres Risiko

ABI steht für Ankle-Brachial Index, zu Deutsch auch: Knöchel-Arm-Index. Dabei werden wird der Blutdruck am Knöchel mit  dem Blutdruck am Arm verglichen. Ziel ist es, neben einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit auch das kardiovaskuläre Risiko zu erkennen sowie deren Ausprägung und Schweregrad zu beurteilen. Durch eine ABI-Messung lässt sich mit hoher Zuverlässigkeit abklären, ob ein/e PatientIn unter einer solchen Erkrankung leidet oder nicht. Zielgruppe für diese Messung sind Menschen ab dem 69. Lebensjahr sowie Menschen ab 50 mit Risikoprofil: Rauchen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), starkes Übergewicht, Hypertonie (Bluthochdruck) oder erhöhte Cholesterinwerte und kardiovaskuläre Erkrankungen in der Familie, etc.

Thema Schlaganfall

Jährlich versterben 10% der Männer und 15% der Frauen an Erkrankungen der Hirngefäße. Damit stellt der Schlaganfall hinter dem Herzinfarkt und den Krebserkrankungen die dritthäufigste Todesursache in Österreich dar. Häufigste Ursachen des Schlaganfalls sind Durchblutungsstörungen der Hirngefäße, seltener kommt es zu Blutungen in das Gehirn. Jeder dritte Schlaganfall kündigt sich aber zuvor durch flüchtige Durchblutungsstörungen des Gehirns an (sog. transitorisch-ischämische Attacken). Diese dauern meist nur wenige Minuten bis Stunden. Sowohl die Risiken wie auch die Warnzeichen eines drohenden Schlaganfalls sowie die Notfallreaktion sind Thema am Gefäßtag 2! 

Ausweitung der Hauptschlagader (Aneurysma)

Neben Verengungen von Schlagadern im Rahmen der Atherosklerose (Gefäßverkalkung) kann es auch zur Aufweitungen von Arterien kommen, sogenannten Aneurysmen. Neben genetischen Faktoren spielen lokale Entzündungsvorgänge eine ursächliche Rolle, deren Aktivität die Gefäßwand zerstören. Die Häufigkeit der Aortenaneurysmen steigt mit dem Alter. Nach großen Untersuchungen sind etwa 7% der männlichen und 1% der weiblichen Bevölkerung über 65 Jahre betroffen. Die Gefahr von Aneurysmen liegt vorrangig in der Ruptur (dem Platzen) der ausgedünnten Gefäßwand, daneben kann es durch Verschleppung von Blutgerinnseln aus dem Aneurysmasack zu Verschlüssen von Bein-oder Eingeweidegefäßen kommen. Mehr darüber erfahren Interessierte am 29.01. von 8 – 12 Uhr im großen Hörsaal der Chirurgie.

Durchblutungsstörungen der Beine

Die Manifestation der Atherosklerose (Gefäßverkalkung) im Bereich der Körper- und der Beinschlagadern wird in der medizinischen Terminologie als periphere arterielle Verschlußkrankheit (pAVK) bezeichnet. Betroffen sind ca. 5% der Gesamtbevölkerung bzw. 10 –15% der über 55-jährigen Männer. Hauptrisikofaktoren sind das Zigarettenrauchen, das Vorliegen eine Zuckerkrankheit (5% der Bevölkerung), der Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen, neuere Untersuchungen konnten weitere Risikofaktoren identifizieren. Fragen zu Warnsignalen, Diagnosestellung und Behandlung, Krankheitsverlauf und Prognose beantworten ÄrztInnen beim dritten Vortrag beim Gefäßtag II der Universitätsklinik für Gefäßchirurgie.

Gefäßtage – Ziel ist die Bewusstseinsbildung

In Österreich liegt die Herzinfarktsterblichkeit bei 33.000  pro Jahr, in Tirol bei 2.200 jährlich. Am Schlaganfall oder an seinen Folgen sterben rund 20.000 Menschen jährlich. (Quelle: Statistik Austria 2009). Herzinfarkt und Schlaganfall sind nach wie vor also die häufigste Todesursache in Österreich, Betroffene, die ein solches Ereignis erleben, verlieren aufgrund von Invalidität und Pflegebedürftigkeit ihre Lebensqualität. 90% der kardiovaskulären Erkrankungen aber sind auf beeinflussbare Faktoren zurückzuführen – das heißt: Jede/r kann vorbeugen. „Dies zeigt die absolute Notwendigkeit einer Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung: zur Vorbeugung, aber auch bei bestehendem kardiovaskulärem Risiko“, mahnt Prof. Dr. Fraedrich. Auch der zweite Gefäßtag ist eine bewusstseinsbildende Maßnahme, die die Disziplinen Gefäßchirurgie und Innere Medizin vereint: Im Kampf gegen die Todesursache Nummer eins in Österreich.

Vortragsprogramm - Großer Hörsaal Chirurgie 

  • 8:15 – 8:45: Begrüßung, Organisationsablauf, ABI-Messung
  • 9:00 – 9:30: Das kardiovaskuläre Risiko                                                                                                   
  • 9:45 – 10:15: Schlaganfall                                                                                                                          
  • 10:30 – 11:00: Ausweitung der Hauptschlagader (Aneurysma)                                                                     
  • 11:15 – 11:45: Durchblutungsstörungen der Beine                                                                                      

Bildrechte: Medizinische Universität Innsbruck, Foto im Medienservice 

Bildtitel: 

  • Foto Gefäßtag 2010 Gefäßchirurgische Ambulanz Uniklinik Innsbruck – der erste Gefäßtag 2010 war ein großer Erfolg.
  • ABI-Messung: Schwester Renate nimmt bei einem Patienten eine ABI-Messung vor.  
  • Porträtfoto Fraedrich: Prof. Dr. Gustav Fraedrich, Klinikdirektor Gefäßchirurgie, plädiert für die verpflichtende Knöchel-Arm-Indexmessung bei Vorsorgeuntersuchungen.

 

Für medizinische Rückfragen:

Univ.-Prof. Dr. Gustav Fraedrich
Präsident des Österr. Verbandes für Gefäßmedizin
Direktor der Universitätsklinik für Gefäßchirurgie
Tel.
 +43 50504 22587
Fax +43 50504 22559
gustav.fraedrich@i-med.ac.at 
www.vascmed.at       
http://gefaesschirurgie.uklibk.ac.at/