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Kardiales Troponin erlaubt genauere Vorhersage von Herzkreislauferkrankungen

  • Meta-Analyse mit 154.000 ProbandInnen zu Proteinkomplex Troponin
  • Schon geringfügiger Troponin-Anstieg zeigt erhöhtes Infarkt-Risiko an
  • Erkenntnis erleichtert Prognose und präventive Maßnahmen

Die Messung des Troponin-Spiegels gehört seit vielen Jahren zur klinischen Routine bei der Diagnose von Herzinfarkten. Eine Meta-Studie des Epidemiologen Peter Willeit von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie belegt nun nachweislich, dass bei gesunden Personen leichte Erhöhungen von Troponin mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen verbunden sind. Damit kommt dem Proteinkomplex eine besondere Rolle für die Vorhersage von Herzinfarkt und Schlaganfall zu.

Innsbruck: 24.07.2017: Vor dem Hintergrund, dass Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems in den westlichen Industrieländern die häufigste Todesursache darstellen, ist eine möglichst präzise Vorhersage kardiovaskulärer Ereignisse besonders wichtig. Die Ergebnisse einer soeben im renommierten Journal of the American College of Cardiology veröffentlichten Meta-Studie aus Innsbruck könnten wesentlich zu Prognose und gezielter Vorsorge beitragen.

Bestätigung durch große Datenmenge

Schon ein leichter Anstieg des Troponin-Spiegels im Blut gesunder Personen (auch innerhalb des "Normalbereiches") ist mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen verbunden. Zu diesem Ergebnis kommt Studienleiter Peter Willeit, Epidemiologe an der Univ.-Klinik für Neurologie (Direktor: Werner Poewe) der Medizinischen Universität Innsbruck, gemeinsam mit dem Innsbrucker Neurologen Stefan Kiechl und PhD-Studentin Lena Tschiderer sowie weiteren KollegInnen in Großbritannien, Holland und Irland. Durch die Zusammenführung und Analyse von Daten aus der sogenannten PROSPER-Studie (Pravastatin in Elderly Individuals at Risk of Vascular Disease Study) mit Daten von insgesamt 154.052 ProbandInnen aus 27 weiteren Untersuchungen aus einem Beobachtungszeitraum von 11,9 Jahren, konnte der Zusammenhang zwischen erhöhtem Troponin-Spiegel und einem späteren kardiovaskulären Ereignis unabhängig von anderen Risikoparametern nachweislich bestätigt werden.

Das bereits in den 1960er Jahren identifizierte kardiale Troponin wird in den Herzmuskelzellen gebildet und bei Schädigung, etwa durch Herzinfarkt, ins Blut freigesetzt. Die Messung des Troponin-Spiegels gilt als Goldstandard der Infarktdiagnostik und wird auch als Indikator für das Ausmaß der Herzmuskelschädigung herangezogen. Die Entwicklung immer sensitiverer Messmethoden ermöglicht inzwischen die zuverlässige Detektion von Troponin-Spiegeln in sehr geringer Konzentration. „Mit diesen neuen Assays ist der Troponin-Spiegel heute bei dem Großteil der Allgemeinbevölkerung mess- und darstellbar. Seine Rolle als Marker für kardialen Stress oder erhöhte Herzbelastung haben wir deshalb genauer unter die Lupe genommen“, so Peter Willeit, der als Epidemiologe den Umgang mit großen Datenmengen kennt und schätzt.

Gezielte Prognose und Therapieanpassung

„In jenem Drittel der ProbandInnen, in dem der Troponin-Spiegel am höchsten lag, war das Risiko, eine Herzkreislauferkrankung zu erleiden, um immerhin 43 Prozent erhöht. Unsere Daten zeigen ein erhöhtes Risiko nicht nur für die Entwicklung eines Herzinfarkts, sondern auch für das Auftreten eines Schlaganfalls an“, erklärt Studienautor Willeit die weitreichende Erkenntnis.

Der damit nachdrücklich bestätigte Zusammenhang von moderat erhöhtem Troponin-Spiegel bei scheinbar gesunden ProbandInnen und dem Eintreten einer Herzkreislauf-Erkrankung könnte für eine bessere Prognose und eine damit ermöglichte gezielte Prävention künftig von wertvollem Nutzen sein.

Link zur Forschungsarbeit: http://dx.doi.org/10.1016/j.jacc.2017.05.062

 

 

Details zur Medizinischen Universität Innsbruck
Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.400* MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.
Seit Herbst 2011 bietet die Medizinische Universität Innsbruck exklusiv in Österreich das BachelorstudiumMolekulare Medizin“ an. Seit dem Wintersemester 2014/15 kann als weiterführende Ausbildung das Masterstudium „Molekulare Medizin“ absolviert werden.
Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck ist im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.

*vollzeitäquivalent

 

 

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Copyright MUI

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PhD-Studentin Lena Tschiderer un Studienautor Peter Willeit.

 

Für Rückfragen:

Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Peter Willeit MPhil, PhD
Universitätsklinik für Neurologie
+43 512 504 83493
E-Mail: Peter.Willeit@i-med.ac.at

 

Medienkontakt:

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Öffentlichkeitsarbeit Medizinische Universität Innsbruck
Innrain 52, 6020 Innsbruck, Austria
Telefon: +43 512 9003 70083, Mobil: +43 676 8716 72083
public-relations@i-med.ac.at

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