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SPERRFRIST beachten: Mittwoch, 16. Nov. 2016, 00:30 (15 Nov 2016, 23:30 GMT)

Weltweite Blutdruck-Studie: Positiver Trend für reiche Länder wie Österreich

  • Weltweite Studie mit heimischen Blutdruck-Daten
  • Verlagerung der Bluthochdruck-Prävalenz von reichen zu armen Ländern
  • Bluthochdruck-Prävalenz in Österreich: im Trend, aber optimierbar

 

Eine neue weltweite Studie der NCD Risk Factor Collaboration präsentiert im renommierten Magazin The Lancet die Blutdruck-Trends von 1975 bis 2015. Die Daten für Österreich lieferte der Biostatistiker Hanno Ulmer von der Medizinischen Universität Innsbruck in Kooperation mit Hans Concin vom Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin in Bregenz. Im Trend westlicher Industriestaaten liegend, ist die Prävalenz für Bluthochdruck auch unter den ÖsterreicherInnen signifikant gesunken.

Innsbruck, 15.11.2016: Mit einer 16,8%igen Bluthochdruck-Prävalenz unter den Frauen und 25,2% Männern mit erhöhtem Blutdruck (über 140/90 mmHg) liegt Österreich im Trend der übrigen sogenannten High-Income-Länder (Länder mit hohem Bruttonationaleinkommen). „Damit ist das Vorkommen von Bluthochdruck von 1975 bis 2015 in Österreich bei Männern von 40,8% auf 25,2% und bei Frauen von 31,0% auf 16,8% deutlich gesunken. Im internationalen Länder-Ranking liegt Österreich bei den Frauen damit im vorderen Viertel“, weiß Hanno Ulmer, Leiter des Departments für Medizinische Statistik, Informatik und Gesundheitsökonomie an der Medizinischen Universität Innsbruck. Gemeinsam mit seinem Vorarlberger Kollegen Hans Concin vom Arbeitskreis für Vorsorge- und Sozialmedizin (aks) in Bregenz hat er federführend für Österreich Blutdruckdaten von rund 65.000 Personen für die weltweite Studie beigesteuert. „Vor dem Hintergrund des WHO-Ziels, die Bluthochdruck-Prävalenz bis 2025 um 25% zu senken, erreichen die Frauen damit ein akzeptables, Männer ein optimierbares Niveau“, erklärt Hans Concin.

Risikofaktor Bluthochdruck

Bluthochdruck führt auf Dauer zu einer Veränderung der Blutgefäßinnenwand und zu Arterienverkalkung und gilt als wichtigster Risikofaktor für Schlaganfall und andere kardiovaskuläre Erkrankungen. „Die Senkung der Bluthochdruck-Rate in High-Income-Ländern hat auch eine Minderung des Schlaganfall-Risikos zur Folge, was auf gute Aufklärung und Behandlung zurückzuführen ist“, kommentiert Johann Willeit von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie, dessen Daten aus der epidemiologischen Bruneck-Studie ebenfalls in die weltweite Analyse einflossen.

Blutdruckwerte von 19,1 Millionen TeilnehmerInnen ab 18 Jahren  aus 1.479 Studien weltweit wurden unter der Leitung von Prof. Majid Ezzati vom Imperial College London für den Zeitraum von 1975 bis 2015 altersstandardisiert analysiert, wobei ein systolischer Blutdruck von 140 mmHg oder höher oder ein diastolischer Blutdruck von 90 mmHg oder höher als Bluthochdruck definiert ist. Die Analyse der großen Datenmengen im Hinblick auf mittlere systolische und diastolische Blutdruckwerte bzw. auf die Bluthochdruck-Prävalenz in rund 200 Ländern wurde mittels eines eigens für diese Studie entwickelten hierarchischen „Bayes Modells“ durchgeführt. „Dieses Modell erlaubt es, auch für Länder mit geringen Studiendaten zur Blutdrucksituation, realistische Prävalenzschätzungen durchzuführen“, erklärt Medizin-Statistiker Ulmer.

Blutdruck-Trends im Detail

Insgesamt konnte die Studie zeigen, dass 2015 weltweit 1,13 Mrd. Menschen einen erhöhten Blutdruck haben. Das Problem Bluthochdruck hat sich in den vergangenen vier Jahrzehnten von den High-Income-Ländern zu den Low-Income-Ländern in Südasien und Sub-Sahara-Afrika verlagert, während die Bluthochdruckprävalenz in Osteuropa anhaltend hoch geblieben ist. Mit 38% verzeichnet Kroatien die höchste Bluthochdruck-Prävalenz bei Männern, die westafrikanische Republik Niger hat mit 36% die höchste Bluthochdruck-Quote bei den Frauen.

Im Jahr 2015 betrug der globale altersstandardisierte durchschnittliche systolische Blutdruck 127,0 mmHg bei Männern und 122,3 mmHg bei Frauen, der globale altersstandardisierte durchschnittliche diastolische Blutdruck 78,7 mmHg bei Männern und 76,7 mmHg bei Frauen. Unter Bluthochdruck litten 2015 24,1 % der Männer und 20,1% der Frauen weltweit. Mit einer 16,8%igen Bluthochdruck-Prävalenz bei Frauen und einer 25,2%igen Bluthochdruck-Prävalenz bei Männern weicht Österreich somit einmal positiv und einmal negativ vom weltweiten Trend ab. Den niedrigsten Bluthochdruck-Anteil bei Männern als auch bei Frauen unter den europäischen Ländern hat Großbritannien, die niedrigsten Blutdruckwerte weltweit verzeichnen Süd-Korea, die USA und Kanada.

Weiterführende Links: (Sperrfrist 16.11.2016, 00:30 Uhr)

Worldwide trends in blood pressure from 1975 to 2015: a pooled analysis of 1479 population-based measurement studies with 19•1 million participants"
http://press.thelancet.com/bloodpressure.pdf 

Appendix
http://press.thelancet.com/bloodpressureAPPX.pdf 

Data visualisations [embargoed link]: www.ncdrisc.org/v-blood-pressure.html

Country by country data [embargoed link]: www.ncdrisc.org/d-blood-pressure.html

 

 

Details zur Medizinischen Universität Innsbruck

Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.400* MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.

Seit Herbst 2011 bietet die Medizinische Universität Innsbruck exklusiv in Österreich das BachelorstudiumMolekulare Medizin“ an. Ab dem Wintersemester 2014/15 kann als weiterführende Ausbildung das Masterstudium „Molekulare Medizin“ absolviert werden.

 Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck ist im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.

*vollzeitäquivalent

PR & Medien

Fotos zum Download (c) MUI

ulmer_klein

ao.Univ.-Prof. Mag.Dr. Hanno Ulmer,

Leiter der Sektion für Medizinische Statistik, Informatik

und Gesundheitsökonomie an der Med Uni Innsbruck

Foto-Concin_small

Prim. a.D. Dr. Hans Concin,
Präsident des Vereins Arbeitskreis für Vorsorge-
und Sozialmedizin, Bregenz. (c)privat

willeit_small

ao.Univ.-Prof. Dr. Johann Willeit, Leiter der Neuro-

vaskulären Arbeitsgruppe der Univ.-Klinik für Neurologie

 

Medienkontakt:

Medizinische Universität Innsbruck
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Mag.a Doris Heidegger

Innrain 52, 6020 Innsbruck, Austria
Telefon: +43 512 9003 70083
public-relations@i-med.ac.at

 

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