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Woche des Gehirns: 10. März bis 14. März 2014

Was wir über unser wichtigstes Organ wissen sollten

Das Gehirn ist unsere Schaltzentrale: Ein komplexes Netzwerk von Milliarden Nervenzellen bildet unser wichtigstes Organ. Neurologische Erkrankungen können daher gravierende Folgen haben. Weltweit wird im Rahmen der „Woche des Gehirns“ (Brain Awareness Week) auf diese Krankheitsbilder und neue Erkenntnisse der Forschung aufmerksam gemacht. In Innsbruck finden von Montag bis Freitag jeweils ab 19:00 Uhr kostenlose Vorträge im Centrum für Chemie und Biomedizin (CCB, Innrain 80-82) statt.

Innsbruck, 06.03.2014: Das Gehirn mit seinen Milliarden von Nervenzellen wiegt nur etwa 1,4 Kilogramm und macht daher gerade einmal durchschnittlich zwei Prozent unseres Körpergewichts aus. Allerdings verbrauchen die grauen Zellen in unserem Kopf rund 20 Prozent unserer Energie, um die vielfältigen Sinnesreize zu verarbeiten.

Weit verbreitet sind Erkrankungen des Gehirns: In der EU ist rund jeder vierte Mensch von einer neurologischen Krankheit betroffen. Beispielsweise erleiden rund 20.000 ÖsterreicherInnen jährlich einen Schlaganfall, in Tirol sind es rund 2.000. Damit ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Österreich und der häufigste Grund für eine schwerwiegende Behinderung. Rund 450 Millionen Menschen weltweit leiden an psychischen Erkrankungen, allein in Europa sind es etwa 165 Millionen.

Weltweit wird dementsprechend intensiv geforscht, um mehr über die Schaltzentrale des Menschen herauszufinden und neue, verbesserte Therapiemöglichkeiten zu entwickeln. Mehr als 35.000 wissenschaftliche Publikationen werden im Bereich der Neurowissenschaften jährlich veröffentlicht. An der Medizinischen Universität Innsbruck, die Neurowissenschaften sind ein Forschungsschwerpunkt, wird beispielsweise intensiv zu Krankheiten wie Parkinson oder Schizophrenie geforscht.

Fragen zu Erkrankungen des Gehirns und der Hirnforschung werden beantwortet

Am Montag, den 10. März beginnt die „Woche des Gehirns“ in Innsbruck. Im Fokus der öffentlichen, allgemeinverständlichen Vorträge stehen Krankheitsbilder wie Essstörungen bei Jugendlichen, Schlaganfälle und Gedächtnisstörungen. Darüber hinaus wird über die Tumorchirurgie im Kopf und die Unterschiede im Gehirn bei Männern und Frauen im Rahmen der Vorträge informiert. Die öffentlichen Veranstaltungen finden von Montag bis Freitag jeweils um 19:00 Uhr im Centrum für Chemie und Biomedizin (CCB), Innrain 80-82, EG Hörsaal L.EG.200 statt. Der Eintritt ist frei.

Essstörungen: Betroffene werden immer jünger

Die Direktorin der Innsbrucker Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Univ.-Prof.in Dr.in Kathrin Sevecke eröffnet die Vortragsreihe zur Aktionswoche in Innsbruck mit dem Thema Essstörungen bei Jugendlichen. In ihrem Vortrag verdeutlicht die Expertin, dass Essstörungen im klinischen Sinn als Erkrankung zwar nicht häufiger als früher vorkommen, aber die Betroffenen tendenziell immer jünger werden. „Allerdings stehen prognostisch die Chancen besonders im Jugendalter gut, die Erkrankung durch spezifische Therapien zu überwinden“, erklärt Univ.-Prof.in Kathrin Sevecke. Rund ein Viertel der stationären Behandlungen an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie im vergangenen Jahr waren Jugendliche mit Essstörungen.

Tumorchirurgie durch das Schlüsselloch

Ein wesentlicher Teil neurochirurgischer Tätigkeit macht die operative Entfernung von Tumoren am Gehirn aus. Wie NeurochirurgInnen Operationen mittels modernster computerunterstützter Neuronavigationssysteme am Gehirn durchführen, erklärt Univ.-Prof. Dr. Claudius Thomé, Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurochirurgie. Auf Grund der Feinheit und Verletzlichkeit der Strukturen werden diese Operationen mit Hilfe von speziellen Mikroskopen und Mikroinstrumenten durchgeführt. „Mit dieser auch Schlüssellochtechnik genannten Methode, können wir über kleine Zugänge auch große Tumore abtragen“, sagt Univ.-Prof. Dr. Claudius Thomé.

Typisch Frau, typisch Mann: Der kleine Unterschied im Gehirn

Der so genannte „kleine Unterschied“ zwischen Frauen und Männern ist auch im Gehirn sichtbar: Zu diesem Ergebnis kommen die Direktorin der Univ.-Klinik für Neuroradiologie, Univ.-Prof.in Dr.in Elke Gizewski und die Direktorin der Sektion für Neurobiochemie, Univ.-Prof.in Dr.in Christine Bandtlow, im Rahmen ihres Vortrages. Eine Möglichkeit solche Verschiedenheiten sichtbar zu machen, bietet die funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT). „Wir können dadurch dem Gehirn quasi beim Denken zuschauen“, erklärt Univ.-Prof.in Gizewski. Es gibt Ergebnisse die zeigen, dass die Faserbahnverbindungen im Gehirn bei Männern und bei Frauen verschieden sind. Zudem zeigen sich bei bestimmten Aufgabenstellungen andere „Aktivierungsmuster“ und das auch dann, wenn die Aufgabelösung insgesamt bei beiden Geschlechtern vergleichbar war, so die Neuroradiologin.

Schlaganfall: 60.000 Betroffene in Österreich leiden an den Folgen

Ein Schlaganfall tritt plötzlich im Gehirn auf. Auf Grund der Alterspyramide steigt die Zahl der Betroffenen. Dementsprechend sind auch immer mehr, vor allem ältere Menschen, aufgrund eines Schlaganfalles pflegebedürftig: Österreichweit leiden rund 60.000 Menschen derzeit an den Auswirkungen. „Eine medizinische Behandlung sollte innerhalb der ersten drei bis vier Stunden erfolgen, um mögliche Folgenschäden zu verhindern“, sagt ao.Univ.-Prof. Dr. Johann Willeit, leitender Oberarzt der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie. In Tirol wurde daher der „Tiroler Schlaganfallpfad“ ins Leben gerufen. Eine optimierte Versorgungskette sowie eine gleichzeitige Aufklärung der Bevölkerung hat die Qualität der Schlaganfallversorgung spürbar verbessert. (http:www.schlaganfall-tirol.info) Dementsprechend ist es heutzutage möglich, dass rund die Hälfte aller SchlaganfallpatientInnen nach der Rehabilitation ihr Leben ohne Beeinträchtigung weiterführen können. Durchschnittlich sind 15 von 100 Schlaganfall-PatientInnen, so beeinträchtigt, dass sie dauerhaft pflegebedürftig sind.

Denken, lernen, vergessen – Was passiert im Gehirn?

Unser Gehirn nimmt ununterbrochen neue Informationen auf, diese werden im Gedächtnis konsolidiert und können später wieder abgerufen werden. In Österreich sind rund 100.000 PatientInnen von einer dementiellen Erkrankung betroffen. „Das Leitsymptom sind dabei Gedächtnisstörungen. Zum Abschluss der Woche des Gehirns in Innsbruck gibt ao.Univ.-Prof.in Dr.in Margarete Delazer von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Neurologie Einblicke in die bewussten und unbewussten Lernprozesse im Gehirn.

Programm Woche des Gehirns in Innsbruck:

Beginn jeweils 19:00 Uhr, Eintritt frei

Ort: Centrum für Chemie und Biomedizin (CCB), Innrain 80-82

Montag, 10. März: Zu viel? Zu wenig? Essstörungen bei Jugendlichen (Univ.-Prof.in Dr.in Kathrin Sevecke)

Dienstag, 11. März: Tumorchirurgie am Gehirn (Univ.-Prof. Dr. Claudius Thomé)

Mittwoch, 12. März: Typisch Frau, typisch Mann: Der kleine Unterschied im Gehirn (Univ.-Prof.in Dr.in Elke Gizewski, Univ.-Prof.in Dr.in Christine Bandtlow)

Donnerstag, 13. März: Schlaganfall: Was passiert im Kopf und wie sind die Folgen? (ao.Univ.-Prof. Dr. Johann Willeit)

Freitag, 14. März: „Denken, Lernen, Vergessen – Was passiert dabei im Gehirn?“ (ao.Univ.-Prof.in Dr.in Margarete Delazer)

Daten & Fakten zum Gehirn

-       Das Gehirn besteht aus rund 100 Milliarden Nervenzellen, 500.000 km Leitbahnen, 100 Billionen Synapsen.

-       Das Gewicht des Gehirns macht etwa zwei Prozent unseres Körpergewichts aus.

-       Das Gehirn verbraucht jedoch 20 Prozent der Energie, die wir durch Nahrung aufnehmen.

Übersicht zum Herunterladen: https://www.i-med.ac.at/pr/events/PosterA4_BAW_2014.pdf

 

Details zur Medizinischen Universität Innsbruck

Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.400* MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.

Seit Herbst 2011 bietet die Medizinische Universität Innsbruck exklusiv in Österreich das BachelorstudiumMolekulare Medizin“ an. Ab dem Wintersemester 2014/15 kann als weiterführende Ausbildung das Masterstudium „Molekulare Medizin“ absolviert werden.

 

Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck ist im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.

*vollzeitäquivalent

 

 

PR & Medien

Foto frei zum Download

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BU: v.l. Univ.-Prof.in Dr.in Kathrin Sevecke, Univ.-Prof.in Dr.in Christine Bandtlow, Univ.-Prof. Dr. Johann Willeit
(c) Medizinische Universität Innsbruck

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Medienkontakt:

Medizinische Universität Innsbruck
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Dr.in Barbara Hoffmann
Innrain 52, 6020 Innsbruck, Austria
Telefon: +43 512 9003 70081
public-relations@i-med.ac.at, www.i-med.ac.at

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