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Großer Ehrungstag 2012 der Medizinischen Universität Innsbruck 

Am Samstag, den 24.11.2012 beging die Medizinische Universität Innsbruck ihren Großen Ehrungstag und würdigte die Verdienste zweier besonderer Persönlichkeiten. Herrn Udo Saldow wurde für seine großen Verdienste durch Förderung der Forschung an der MUI als Mäzen das Ehrenzeichen verliehen. Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa erhielt in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die ideelle und materielle Förderung der MUI den Titel Ehrensenator.

Innsbruck, 24.11.2012: Fußend auf einer alten akademischen Tradition, beging die Medizinische Universität Innsbruck am Samstag, den 24.11.2012 bereits ihren fünften Großen Ehrungstag seit ihrem Bestehen als eigenständige Hochschule. Im feierlichen Rahmen der Aula der Universität wurden zwei verdiente Persönlichkeiten geehrt. Herr Udo Saldow erhielt für seine außergewöhnlichen Verdienste durch die materielle Förderung der Medizinischen Universität Innsbruck und ihrer wissenschaftlichen Aufgaben das Ehrenzeichen. Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa wurden in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die ideelle und materielle Förderung der MUI sowie seiner besonderen Verdienste in der Wahrnehmung seines öffentlichen Amtes die Würde und der Titel des Ehrensenators verliehen.
Der Festakt mit musikalischem Rahmen begann um 10:30 und Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs begrüßte die Gäste. Im Anschluss verlas der Rektor eine Grußbotschaft von Minister Univ.-Prof. Karlheinz Töchterle. Die Auszeichnungen wurden begleitet von Laudationen, gehalten von em.o.Univ.-Prof. Georg Wick für Udo Saldow und von Rektor Lochs für Landtagspräsident van Staa, sowie von Dankesworten der Geehrten. Nach Ende des Festaktes um zirka 12 Uhr bot sich den Festgästen beim „Vinum academicum“ im Foyer die Gelegenheit zum Austausch und zu Gratulationen an den neuen Träger des Ehrenzeichens und den neuen Ehrensenator der Medizinischen Universität Innsbruck.

Verleihung des Ehrenzeichens an Herrn Udo Saldow
Herr Udo Saldow, geboren 1929 in Wien, maturierte 1947 in seiner Heimatstadt und machte Karriere in der Textilbranche, bevor er 1976 zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Eleonore Saldow die Vertretung der Firma und Aufbau der Marke Benetton in Österreich übernahm. Nachdem seine Gattin 2000 an einem Karzinom verstorben war, tat er sich im Andenken an seine Frau als Mäzen für die Wissenschaft hervor und unterstützte zunächst das Forschungsprojekt „Endometriales Stromasarkom Lore Saldow“ am pathologischen Institut der Medizinischen Universität Graz. Von dieser bekam er 2010 das „Augenbrugger Ehrenkreuz“ verliehen.

Auf Initiative von o.Univ.-Prof. i. R. Hildegunde Piza (Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie) startete 2002 in Innsbruck das von der Lore und Udo Saldow-Schenkung geförderte Projekt „Entzündlich-immunologische Reaktionen auf Silikon-Brustimplantate in memoriam Lore Saldow“. Die diesbezügliche Kooperation zwischen der Universitätsklinik für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie und der Arbeitsgruppe von Univ.-Prof. Dr. Georg Wick, von der Sektion für Experimentelle Pathophysiologie und Immunologie, wurde auch im Folgeprojekt „Diagnose, Prävention und Therapie von Fibrosen“ (2005 – 2008) fortgesetzt.

Das geförderte Projekt befasste sich mit fibrotischen Nebenwirkungen von Silikon-Brustimplantaten. In den industrialisierten Ländern werden pro Jahr ca. 3 Millionen Silikon-Brustimplantate eingesetzt, die Dunkelziffer für den Rest der Welt, insbesondere für Süd-Ost Asien und Südamerika, ist noch höher. Derartige Implantate werden bekanntlich sowohl aus rein ästhetischen Gründen als auch zur Brustrekonstruktion bei Krebspatientinnen verwendet.  Nach Abschluss der Arbeiten an der MUI hat es sich gezeigt, dass die gewonnenen Resultate nicht nur für fibrotische Nebenwirkungen von Brustimplantaten, sondern für auch für alle anderen Arten von Fibrosen Gültigkeit besitzen. Diese Schlussfolgerung kann in zwei Axiomen zusammengefasst werden: Zum Einen kommt es bei allen Arten von Fibrosen zunächst zu einer immunologisch bedingten Entzündungsreaktion und zum Anderen ist die zellulare und molekulare Endstrecke der Entstehung von Fibrosen – unabhängig von der Grundkrankheit – immer gleich.

Die finanzielle Unterstützung von Udo Saldow, der für die Projekte an der MUI seit 2002 insgesamt fast 600.000 Euro zur Verfügung stellte, gehört in Österreich zu den seltenen Fällen eines ausgeprägten Mäzenatentums für die Wissenschaft, wie Prof. Wick in seiner Laudatio unterstrich und auch auf seine enge persönliche Beziehung mit dem Förderer verwies: „Udo Saldow hat durch seine Großzügigkeit nicht nur ermöglicht, mein wissenschaftliches Umfeld durch die Rekrutierung hervorragender junger MitarbeiterInnen aufregend und kompetitiv zu gestalten, sondern mein Leben auch als Mensch wesentlich bereichert.“ Dank und Würdigung gebühren Saldow seitens der gesamten Universität.

Verleihung der Würde und des Titels des Ehrensenators an DDr. Herwig van Staa
Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa, geboren 1942 in Linz, übersiedelte 1960 nach Innsbruck und absolvierte hier die Studien der Rechtswissenschaften, der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften sowie der Volkskunde und Soziologie mit entsprechenden Abschlüssen (Dr. phil., Dr. iur. und Gleichstellung zum Mag. rer. soc. Oec.). Zudem studierte Herwig van Staa Medizin bis zum Absolutorium – inklusive Vorklinik, Übungen und Praktika. Neben seiner erfolgreichen wissenschaftlichen Karriere am Institut für Alpenländische Land- und Forstwirtschaft der Universität Innsbruck und weiteren Tätigkeiten engagierte er sich schon früh auch politisch und wurde 1989 in den Gemeinderat der Stadt Innsbruck gewählt. Nach Gründung des politischen Vereins „Für Innsbruck“ 1993 folgte 1994 die Wahl zum Bürgermeister der Landeshauptstadt. Parallel zum nachhaltigen politischen Wirken in Tirol – langjähriger Bürgermeister von Innsbruck (1994 - 2002), Landeshauptmann von Tirol (2002 - 2008) und schließlich Landtagspräsident – übernahm DDr. Herwig van Staa auch auf nationaler (Vizepräsidenten des Österreichischen Städtebundes) und internationaler Ebene politische Funktionen: Wahl zum Vizepräsidenten (1996), dann Präsidenten (1998) der Kammer der Gemeinden des Europarates sowie zum Präsidenten des Kongresses der Gemeinden und Regionen Europas beim Europarat (2002).

Bereits als Gemeinderat und schließlich Bürgermeister von Innsbruck hat DDr. Van Staa in den entsprechenden Gremien des Medizinforums mitgewirkt und legte sein Augenmerk nicht zuletzt auf eine korrekte und ausreichende Finanzierung der Medizinischen Fakultät. Ebenso machte er sich als Vertreter der Landeshauptstadt und dann des Landes im Rahmen des umfangreichen Bauprogramms für die Medizinische Fakultät und in weiterer Folge der MUI verdient. Diesbezüglich sind der Neubau der Frauen- und Kopf-Klinik, das Medizinzentrum Anichstraße, der Neubau der Kinderkardiologie oder auch die Schaffung und Neugestaltung von Operationssälen und die Renovierung des Chirurgiegebäudes zu nennen. Nicht zu vergessen das heuer eröffnete Centrum für Chemie und Biomedizin, das hinsichtlich der Entwicklung und Positionierung als Forschungsstandort ein echter Meilenstein ist.

DDr. Herwig van Staa unterstützte die neugegründete Medizinische Universitär nach seinen Möglichkeiten, setzte sich persönlich für deren gutes Verhältnis und gedeihliche Kooperation mit der TILAK ein und stand in allen allfälligen Belangen den amtierenden Rektoren der MUI zur Verfügung. Seine langjährige Verbundenheit mit der Medizinischen Fakultät wie in weiterer Folge auch mit der MUI äußert sich vielfältig und ist stets zu spüren, wie Rektor Herbert Lochs in seiner Laudatio betonte: „So darf die Auszeichnung sowohl als Ausdruck der Dankbarkeit für sein umfassendes Engagement im Sinne der Medizinischen Universität als auch einer von Wertschätzung geprägten, tiefen Verbundenheit unsererseits verstanden werden.“

Fotos zum Download:

Großer Ehrungstag 2012_small 

v. l.: Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer, Senator h.c. DDr. Herwig van Staa, Ehrenzeichenträger Udo Saldow, em.o.Univ.-Prof. Dr. Georg Wick, Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs (MUI/C. Lackner) 

Großer Ehrungstag 2012_small 

Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs (li) und der Senatsvorsitzende Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer verliehen DDr. Herwig van Staa die Würde und den Titel eines Ehrensenators. (MUI/C. Lackner)

Großer Ehrungstag 2012_small 

 v. l. Rektor Univ.-Prof. Dr. Herbert Lochs, Udo Saldow, em.o.Univ.-Prof. Dr. Georg Wick, Univ.-Prof. Dr. Martin Krismer. (MUI/C. Lackner)

 

 Die Bilder können unter Beachtung des Copyright honorarfrei verwendet werden.

 

Rückfragehinweis:
Mag.a Amelie Döbele
Leiterin Abteilung Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation
Innrain 52, 6020 Innsbruck, Austria
Mobil. +43 676 8716 72080
amelie.doebele@i-med.ac.at

 

Details zur Medizinischen Universität Innsbruck

Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.400* MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. Neu im Studienplan seit Herbst 2011 ist das Bachelor-Studium der Molekularen Medizin. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.

Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.

*vollzeitäquivalent