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Nachwuchsforscher vom Biozentrum Innsbruck erhält Österreichischen Mikrobiologie Preis 2012

Mario Gründlinger von der Sektion für Molekularbiologie des Biozentrums der Medizinischen Universität Innsbruck erhielt am 23. Mai den Österreichischen Mikrobiologie Preis 2012. Die Österreichische Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin (ÖGHMP) würdigt damit die Forschungsarbeit des 31jährigen Mikrobiologen zu einem der weitverbreitetsten Pilze, dem Aspergillus fumigatus.

Innsbruck, 24.05.2012: Aspergillus fumigatus ist ein Schimmelpilz, der insbesondere für Personen mit einem geschwächten Immunsystem zur Gefahr werden kann. Die durch Aspergillus hervorgerufenen Erkrankungen werden Aspergillosen genannt und könnten trotz rechtzeitiger Diagnose und Therapie tödlich verlaufen. Ein Grund für die hohe Sterblichkeitsrate ist, dass der Pilz gegenüber herkömmlichen Antimykotika, also Medikamenten zu Behandlung von Pilzinfektionen, Resistenzen bildet. Für eine erfolgreiche Behandlung einer Infektion mit Aspergillus fumigatus müssen daher dringend neue Behandlungswege gefunden werden. Seit 1998 forscht mit Unterstützung des Wissenschaftsfonds (FWF) und der Österreichischen Nationalbank (ÖNB) die Innsbrucker Arbeitsgruppe unter der Leitung von ao. Univ.-Prof. Dr. Hubertus Haas am Eisenhaushalt der Schimmelpilze. Seit 2006 ist auch Mario Gründlinger in der ForscherInnengruppe tätig. In seiner molekularbiologischen Forschungsarbeit hat er weitere wichtige Erkenntnisse über den Aufbau und das Wachstum des Schimmelpilzes herausgefunden und damit einen weiteren Beitrag zur Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiemöglichkeiten geleistet. Gründlinger konnte mittels internationaler Zusammenarbeit mit englischen und spanischen Arbeitsgruppen aufzeigen, dass es zwischen der Ergosterol- und der Siderophore-Biosynthese des Pilzes eine wechselseitige Verbindung gibt. Für seine Forschungsergebnisse, die Ende letzten Jahres im renommierten PNAS Journal der „National Academy of Sciences“ der USA erschienen sind, erhielt der Jungforscher den Österreichischen Mikrobiologie Preis 2012. Die Österreichische Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin (ÖGHMP) verleiht den Preis alle zwei Jahre. Der von der Mycosafe Diagnostics GmbH gesponserte Preis wurde am 23. Mai an zwei Preisträger in Salzburg verliehen. (Weiterer Preisträger: Dip.-Ing. Gerald Posch, Universität für Bodenkultur Wien)

Neue Erkenntnisse über den Aufbau und das Wachstum
Die Forschungsgruppe rund um Prof. Haas hatte bereits herausgefunden, dass das Siderophorsystem, ein pilzspezifischer Eisenaufnahmemechanismus, essentiell für die Virulenz des Schimmelpilzes ist. Gelingt es, die notwendige Eisenzufuhr zu stoppen, dann kann das Wachstum des Pilzes stark eingeschränkt werden. Damit wurde bereits ein wichtiges Target für die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung einer Aspergillose gefunden. Bereits bekannte antifungale Mittel wie Azole oder Amphotericin B, die in der herkömmlichen Therapie eingesetzt werden, zielen allerdings auf die pilzliche Ergosterolbiosynthese ab. „Jetzt konnten wir herausfinden, dass diese zwei Biosynthesewege, also für Siderophore und Ergosterol, direkt über den gemeinsamen Metaboliten Mevalonat verbunden sind und sich daher gegenseitig beeinflussen. Unter einem Metaboliten verstehen wir ein Zwischenprodukt in einem Stoffwechselvorgang“, erklärt Mario Gründlinger. Mit ihrer Forschungsarbeit an Aspergillus fumigatus ist die Innsbrucker Forschungsgruppe sehr erfolgreich. Erst kürzlich erhielt ein weiterer junger Kollege von Gründlinger, Michael Blatzer, den Prof. Ernst Brandl-Preis.

Zur Person
Mario Gründlinger studierte Mikrobiologie in Innsbruck und absolvierte 2011 das Doktoratsstudium (PhD) an der Medizinischen Universität Innsbruck. Seit 2006 ist der gebürtige Vorarlberger in der Sektion für Molekularbiologie des Biozentrums der Medizinischen Universität Innsbruck in der renommierten Arbeitsgruppe von ao. Univ.-Prof. Hubertus Haas tätig. Schwerpunkt der molekularbiologischen Grundlagenforschung des 31jährigen ist die Charakterisierung des Siderophore-Systems des opportunistisch pathogenen Pilzes Aspergillus fumigatus.
Publikation: “Mevalonate governs interdependency of ergosterol and siderophore biosyntheses in the fungal pathogen Aspergillus fumigates” AutorInnnen: Sabiha Yasmina, Laura Alcazar-Fuolib, Mario Gründlinger, Thomas Puempel, Timothy Cairns, Michael Blatzer, Jordi F. Lopez, Joan O. Grimalt, Elaine Bignell, Hubertus Haas
Link: www.pnas.org/cgi/doi/10.1073/pnas.1106399108

Fotos zum Download:

Mario Gründlinger

Jungforscher Mario Gründlinger von der Sektion für Molekularbiologie des Biozentrums Innsbruck
(Foto: Medizinische Universität Innsbruck)

 

Die Bilder können unter Beachtung des Copyright honorarfrei verwendet werden.

Weiterführende Links:
• Biozentrum Innsbruck: http://biocenter.i-med.ac.at/
• Divison Molekularbiolgie: http://mol-biol.i-med.ac.at/wg/molec_microbiol.html

Für medizinische Rückfragen:
Mag.biol. Mario Gründlinger PhD
Sektion für Molekularbiologie
Telefon: +43 512 9003 70231
E-Mail: Mario.Gruendlinger@i-med.ac.at

Medienkontakt:
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Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
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Details zur Medizinischen Universität Innsbruck
Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.800 MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. Neu im Studienplan seit Herbst 2011 ist das Bachelor-Studium der Molekularen Medizin. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.

Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.