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Schlafstörungen werden unterschätzt

Welttag des Schlafes macht auf Defizite in der Diagnose aufmerksam

Laut aktuellen Umfragen leidet jeder Vierte in Österreich an Schlafstörungen, und zwar Männer und Frauen gleichermaßen. Gesunder und ausreichender Schlaf ist aber wichtig sowohl für das individuelle Wohlbefinden als auch für die Volkswirtschaft. Anlässlich des Welttags des Schlafes am Freitag, 20. März 2009, laden die Schlafforscherinnen und Schlafforscher der Medizinischen Universität Innsbruck die Bevölkerung zu einem offenen Abend ein.

Schlafstörungen beeinträchtigen das individuelle Wohlbefinden und stellen ein gesundheitliches Risiko dar. Aber auch die Folgekosten für die Gesellschaft sind beträchtlich: vermehrte Krankenstände, die Zunahme von Arbeitsunfällen, verminderte Leistungsfähigkeit und die erhöhte Gefährdung im Straßenverkehr machen Schlafstörungen zum volkswirtschaftlichen Problem. „Es gibt über 90 verschiedene Formen von Schlafstörungen“, sagt Prof. Birgit Högl, Leiterin des Bereichs Schlafmedizin an der Medizinischen Universität Innsbruck. „Es genügt deshalb nicht, einfach irgendein Schlafmittel zu verabreichen. Entscheidend ist die richtige Diagnose. Es gibt noch immer eine ganze Reihe von Erkrankungen, die viel zu selten erkannt werden“, betont Prof. Högl. So wird die Narkolepsie, der neurologisch bedingte starke Schlafdrang, nur bei jedem fünften Betroffenen auch tatsächlich als Krankheit erkannt. Aber auch das Restless Legs Syndrom (RLS), bei dem Gefühlsstörungen und Bewegungsdrang in den Beinen den Schlaf stören, wird immer noch zu oft verkannt. Auch wer freiwillig auf Schlaf verzichtet, tut seiner Gesundheit nichts Gutes, denn Stoffwechselregulation und Immunsystem werden bei Schlafmangel beeinträchtigt. Sieben bis acht Stunden Nachtschlaf für Männer und acht bis neun Stunden für Frauen sind normal, empfiehlt deshalb die Expertin.

Einladung an die Bevölkerung
„Um das Bewusstsein für Schlafstörungen zu verbessern und klar zu machen, dass es für viele Erkrankungen gute Behandlungsmöglichkeiten gibt, veranstalten wir am kommenden Freitag einen offenen Abend mit Vorträgen, Beratungen und Besichtigungen des Schlaflabors“, sagt Birgit Högl. Interessierte können ab 18.00 Uhr im Hörsaal 1 der Frauen-Kopf-Klinik in Innsbruck hören, was bei Schlaflosigkeit gemacht werden kann und ob es normal ist, wenn man untertags schläfrig ist. Im Anschluss an die Vorträge stehen die Ärztinnen und Ärzte für Fragen zur Verfügung und führen durch das Schlaflabor der Innsbrucker Universitätsklinik. Hier werden Patientinnen und Patienten seit Jahren umfassend untersucht, um die subjektive Wahrnehmung der Betroffenen durch objektive Daten über Schlafstadien, Atmung, Muskelspannung und Kreislauf zu ergänzen. „So können wir eine klare Diagnose stellen und eine geeignete Behandlung empfehlen“, sagt Prof. Högl, „denn für viele Störungen gibt es hervorragende Therapien.“

 

Programm: Welttag des Schlafes, Freitag, 20. März 2009
Hörsaal 1, Frauen-Kopf-Klinik, Universitätsklinik für Neurologie, Innsbruck

18.00 Uhr   Begrüßung und Einleitung (Ao. Univ.­Prof. Dr. B. Högl)
18.15 Uhr   Schlaflos: Was tun? (Ao. Univ.­Prof. Dr. B. Högl)
18.45 Uhr   Schläfrig untertags: Normal oder nicht? (OÄ Dr. B. Frauscher)
19.15 Uhr   Möglichkeit, den anwesenden Ärzten Fragen zu stellen und Visite im Schlaflabor 

Wir bitten um Ankündigung der Veranstaltung und laden Sie sehr herzlich zur Teilnahme ein!

 

Kontakt:
ao. Univ.-Prof. Dr. Birgit Högl
Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Schlafmedizin und Schlafforschung
Leiterin des Bereichs Schlafmedizin
Universitätsklinik für Neurologie
Anichstr. 35, 6020 Innsbruck
Tel: +43 512 504-23811, -23890
Fax: +43 512 504-23842
Email: birgit.ho@i-med.ac.at