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Barbara Sperner-Unterweger (g. re.) und Bettina Toth (g. li.) mit den ExpertInnen Tewes Wischmann, Maren Schick von der Universität Heidelberg und Gudrun Rosenberger aus Innsbruck.(v.re. n. li). Foto: MUI

Stress, Hormone und Kinderwunsch

Erstmals fand an der Medizinischen Universität Innsbruck eine Fortbildung zu psychosozialen Aspekten in der Reproduktionsmedizin statt. ExpertInnen aus Innsbruck und von der Universität Heidelberg kamen zusammen, um sich über die aktuellsten Erkenntnisse auszutauschen. Die beiden Innsbrucker Univ.-Kliniken für Endokrinologie und Reproduktionsmedizin sowie Psychiatrie II wollen stärker kooperieren.

Eine Kinderwunschbehandlung ist eine enorme physische, aber auch psychische Belastung, nicht nur für die Frau, sondern auch für die betroffenen Männer. „Bei Männern spielt die Psyche eine große Rolle, häufig werden sie aber in der Betreuung und Beratung während einer Fruchtbarkeitsbehandlung nicht genügend berücksichtigt“, erklärt Univ.-Prof.in Dr.in Bettina Toth eine von mehreren psychosozialen Herausforderungen der modernen Reproduktionsmedizin. Die Direktorin der Innsbrucker Univ.-Klinik für Endokrinologie und Reproduktionsmedizin will gemeinsam mit der Univ.-Klinik für Psychiatrie II (Direktorin: Univ.-Prof.in Dr.in Barbara Sperner-Unterweger) in Zukunft enger kooperieren und neue Akzente in diesem Bereich setzen. Die Fortbildung „Stress, Hormone und Kinderwunsch“ gemeinsam mit ExpertInnen der Universität Heidelberg war ein erster Schritt. Darüber hinaus soll es neben einer gemeinsamen Sprechstunde auch Forschungsarbeiten zum Thema geben.

Psychosoziale Aspekte stärker berücksichtigen
Die Vorträge zeigten, wie wertvoll es ist, seelische Aspekte zu berücksichtigen. „Es hat sich gezeigt, dass eine psychologische und psychosomatische Beratung additiv angeboten werden sollte“, erklärt Univ.-Prof.in Dr.in Barbara Sperner-Unterweger. Da nicht allen Paaren mit Kinderwunsch geholfen werden kann, ist es wichtig, frühzeitig Hilfe anzubieten. Aber auch auf die Interaktion des betroffenen Paares sollte vermehrt Rücksicht genommen werden. „Auf Grund der enormen Belastung kommt es leider immer wieder vor, dass sich Paare trennen“, sagt Toth. Eine stärkere Einbeziehung von psychischen Aspekten bei Frauen und Männern soll hier Vorsorge treffen. Darüber hinaus interessiert die ExpertInnen, inwieweit seelische Aspekte für den Erfolg einer Behandlung ausschlaggebend sind. Im Rahmen der Tagung wurde daher auch besprochen, wie sich Stressfaktoren unter anderem bei Angststörungen auf die Hormone von Frauen und Männern auswirken. Hierzu hat es gerade in jüngerer Zeit aktuelle Forschungsarbeiten gegeben.

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

- Univ.-Klinik für Endokrinologie & Reproduktionsmedizin

- Univ.-Klink für Psychiatrie II

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