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Der Österreichische Verband für Gefäßmedizin ruft auch 2015 im Rahmen des österreichweiten Gefäßtages zur Vorsorge auf. Foto: ÖVG

Gefäßtag 2015: Zeitbombe im Bauch

Im Rahmen des österreichweiten Gefäßtages am 16. November 2015 weist Gustav Fraedrich, Präsident des Österreichisches Gefäßverbandes, auf die Gefahr des Bauchaortenaneurysmas hin. Eine Erweiterung der Gefäßwand der Aorta im Bauch kann lebensbedrohlich werden, wenn sie plötzlich platzt. Der Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Gefäßchirurgie in Innsbruck ruft daher zur Vorsorge auf und verweist auf neue, verbesserte Therapiemöglichkeiten.

Die zehnthäufigste Todesursache in Österreich ist ein so genanntes Bauchaortenaneurysma. Dabei handelt es sich um Erweiterungen von Schlagadern, die häufig im Rahmen der Gefäßalterung auftreten. Zumeist ist die große Körperschlagader (Aorta) betroffen. Da diese schwerwiegende Gefäßerkrankung keine oder nur uncharakteristische Beschwerden verursacht, wird sie häufig nicht erkannt. Dann ist die Gefahr groß, dass das Aneurysma einreißt und damit zum innerlichen Verbluten führt.

Einfache Vorsorge
„Ein Bauchaortenaneurysma kann mithilfe eines Ultraschalls zuverlässig erkannt werden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen könnten die Sterblichkeit halbieren“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Gustav Fraedrich, Direktor der Uni-Klinik für Gefäßchirurgie in Innsbruck und Vorstandsmitglied des Österreichischen Gefäßverbandes.

Bauchaortenaneurysmen entstehen in erster Linie durch eine Schwäche in der Gefäßwand im Rahmen eines Verkalkungsprozesses. Die Häufigkeit des Auftretens steigt also mit dem Alter. Studien zeigen, dass rund fünf Prozent der männlichen Bevölkerung über 65 Jahre betroffen sind. Erhöhte Cholesterinwerte, ein erhöhter Blutdruck und insbesondere Rauchen zählen darüber hinaus zu den Risikofaktoren.

Neue, weiterentwickelte Therapiemöglichkeiten
Anhand der Größe des Aneurysmas zeigt sich, ob eine Operation notwendig ist oder die Erkrankung weiter beobachtet wird. „Aneurysmen können jahrelang konstant klein bleiben, dann ist die Gefahr des Einreißens gering und man verzichtet auf eine Operation“, so Rudolf Kirchmair von der Univ.-Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie und Angiologie. Ab einer gewissen Größe muss die Aorta – je nach Lage mit einer Operation oder einer minimal-invasiven Methode – stabilisiert und damit die Gefahr des Einreißens des Aneurysmas gebannt werden. Die minimal-invasive Methode, bei der eine Prothese (Stentgraft) durch einen kleinen Schnitt in der Leiste eingesetzt wird, konnte in den vergangenen Jahren weiterentwickelt werden. Dank eines neuartigen Stentgrafts mit speziellen Seitenarmen, der auch die Nierenschlagader miteinbezieht, können nun wesentlich mehr PatientInnen minimal-invasiv behandelt werden. Die technischen Neuheiten und aktuellen Therapiemethoden waren kürzlich auch Thema im Rahmen des „2. Kongresses des Österreichischen Verbandes für Gefäßmedizin“, der im Oktober in Innsbruck stattfand.

Am Gefäßtag, am 16. November 2015, finden in ganz Österreich kostenlose Infoveranstaltungen statt.

In Innsbruck sind alle Interessierten zumVortrag „Aortenaneuyrisma“ eingeladen. Er findet um 17:00 Uhr im Großer Hörsaal für Chirurgie (Anichstr. 35, Klinikareal) statt.

Details zu allen Veranstaltungen finden Sie auf www.vascmed.at

Flyer Gefäßtag 2015 zum Herunterladen (PDF)

Zahlen und Fakten zum Bauchaortenaneurysma (AAA)
- 5 % der Männer und 1% der Frauen über 65 Jahre haben ein Bauchaortenaneurysma
- Zehnthäufigste Todesursache
- Jährlich werden etwa 350 Bauchaortenaneyrisma-Eingriffe in Österreich durchgeführt, davon 70 in Innsbruck.

Österreichischer Verband für Gefäßmedizin
Dem Dachverband gehören die Österreichischen Gesellschaften für Gefäßchirurgie, für Internistische Angiologie, für Interventionelle Radiologie und für Phlebologie und Dermatologische Angiologie an, sowie die Arbeitsgemeinschaft für Angiogenese und Gefäßbiologie, deren jeweilige Jahrestagungen teilweise in den Kongress integriert sind.

 

 (B. Hoffmann-Ammann)

 

 

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