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KPJ-OSCE: Prüfungsformat erfolgreich getestet

Die praxisorientierte Prüfungsform OSCE (objective structured clinical examination) wurde erfolgreich eingesetzt, um die praktischen Kenntnisse der Studierenden vor dem Klinisch-Praktischen-Jahr (KPJ) zu überprüfen. Mit einer sehr positiven Evaluierung und drei ausgezeichneten Studierenden geht das KPJ-OSCE-Pilotprojekt zu Ende.

An der Medizinischen Universität Innsbruck wurde das Prüfungsformat OSCE nun auch im klinischen Abschnitt erfolgreich erprobt: 34 Studierende aus dem 9. Semester sowie 8 Studierende aus dem KPJ, darunter vier ERASMUS-Studierende aus dem Ausland, haben freiwillig an dem Pilottest teilgenommen. OSCE ist ein international anerkanntes Prüfungsformat. Vorteil der aus Schottland stammenden Testmethode ist es, dass klinische Kompetenzen, wie die Durchführung ärztlicher Untersuchungstechniken oder der Umgang mit PatientInnen überprüft werden können. An der Medizinischen Universität Innsbruck wird mit einer OSCE-Prüfung bereits überprüft, ob die Studierenden am Ende des 4. Semesters die praktischen Fähigkeiten laut Kompetenzlevelkatalog für die Famulaturreife haben. Auch ein Chirurgie-OSCE im 8. Semester ist verpflichtend. Zukünftig soll mittels OSCE ebenso getestet werden, ob ausreichend medizinisch-praktische Kenntnisse für das letzte Studienjahr, also das KPJ, bei den Studierenden vorhanden sind. Die Vermittlung von praktischen Fertigkeiten hat neben der Wissensvermittlung im Medizinstudium einen hohen Stellenwert. „Mit diesem innovativen Prüfungsformat zur Bestimmung der KPJ-Reife werten wir den Praxisbezug des Studiums weiter auf“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Peter Loidl, Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten.  Auf Grund der guten Erfahrungen mit dem Pilotprojekt soll die Prüfung KPJ-OSCE zur Regelprüfung ab 2018 werden.

Drei Studierende wurden als beste KPJ-OSCE TeilnehmerInnen ausgezeichnet
Mit der Pilotprüfung waren alle Seiten sehr zufrieden, die Evaluierung fiel dementsprechend positiv aus. Die drei Studierenden mit dem besten Gesamtscore über alle acht Stationen erhielten im Rahmen einer offiziellen Übergabe im Hörsaal Gutscheine von Vizerektor Peter Loidl und dem KPJ-OSCE Organisator, Wolfgang Prodinger. Die Preise hatten die Mitglieder des Universitätsrats der Medizinischen Universität Innsbruck bzw. der Vizerektor selbst persönlich zur Verfügung gestellt. Über die Auszeichnung freuten sich Lukas Sprenger, Katharina Bertschler und Christoph Schraffl.

Parcours aus acht Stationen
Bei einer OSCE Prüfung wird ein Parcours aus verschiedenen Stationen absolviert. Für den KPJ-OSCE wurden acht Stationen aufgebaut. Für jede Station hatten die Kandidatin/der Kandidat fünf Minuten Zeit. Dann folgt eine dreiminütige Pause und der Wechsel zur nächsten Prüfungsstation. An den einzelnen Stationen werden medizinische Kenntnisse aus verschiedenen Fächern getestet. So mussten die Studierenden unter anderem eine Diagnose bei einem Kind mit Husten erstellen, ein Röntgenbild befunden oder Patientinnen mit Sehbehinderung oder Bandscheibenvorfall untersuchen. Die Bewertung wird durch Lehrpersonen durchgeführt und erfolgt laufend mittels Checklisten an Tablet-PC´s. Die Situationen sind dabei so praxisnah wie möglich aufgebaut. Es kamen daher neben Phantomen, beispielsweise zur Simulation der Ultraschalluntersuchung an einer Schwangeren, auch ausgebildete Schauspieler zum Einsatz. „Es ist wichtig, dass für alle Kandidatinnen und Kandidaten die gleichen Bedingungen herrschen“, erklärt Projektleiter ao.Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Prodinger. „Insbesondere bei herausfordernden Krankheitsbildern wie zum Beispiel psychischen Erkrankungen ist es daher notwendig, auf professionelle Schauspielerinnen und Schauspieler zurückzugreifen.“ Um gleiche Voraussetzungen für alle zu schaffen, muss jede Situation für jede Kandidatin / jeden Kandidaten gleich gespielt werden. „Müssen beispielsweise Patientinnen und Patienten mit Schizophrenie oder einem akuten Herzinfarkt gespielt werden, sind das echte Herausforderungen, die nur mit einer professionellen Ausbildung bewältigt werden können.“ Manche Universitäten haben inzwischen sogar ein eigenes SchauspielerInnen-Programm, um entsprechende DarstellerInnen für praktische Prüfungen und das Erlernen von PatientInnengesprächen zur Verfügung zu haben. Die Themen für die Stationen beim KPJ-OSCE wurden den Praktika mit klinischem Bezug im 8. und 9. Semester, die fast alle klinischen Fächer umfassen, entnommen. „Die Durchführung von OSCEs für rund dreihundert Studierende dauert mehrere Tage. Der Aufwand für dieses Prüfungsformat ist natürlich hoch, aber der Erfolg gibt es uns Recht“, erklärt Wolfgang Prodinger, der sich auch ausdrücklich bei allen Beteiligten Lehrpersonen und Studierenden für ihr Engagement bedankte.

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

- OSCE-Parcours

- Vizerektor für Lehre und Studienangelegenheiten

 

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