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Das Team vor dem Projektkonzept: ao.Univ. Prof. Dr. W. Freysinger, Thomas Pfeifer und Dr. Michael Vogele (beide iSYS) und Ass. Prof PD Dr. F. Kral. (v. li.) Foto: W. Freysinger

Neue Navigationstechnik: Bridge-Projekt CIGuide an Univ.-Klinik für HNO gestartet

Operationserfolge hängen besonders von der Orientierung der ChirurgInnen im Operationsfeld ab. An der Innsbrucker Univ.-Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (Direktor: Univ.-Prof. Dr. H. Riechelmann) wird seit Jahren erfolgreich an der Verbesserung der computerunterstützten Chirurgie geforscht. Im Rahmen des Bridge-Projektes „CIGuide“ wird ein Team um ao.Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Freysinger mit dem Tiroler Medizintechnik Startup iSYS die Basis für eine neue Navigationstechnik entwickeln.

Wissenschaftstransfer zwischen Industrie und Wissenschaft ist die Zielrichtung des hochkompetitiven BRIDGE Förderprogrammes der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG. Seit November wird das Bridge-Projekt „CIGuide“ an der Univ.-Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde gefördert. Ziel dieser angewandten Forschungsarbeit ist die weitere Verbesserung von computerunterstützter Navigation bei Kopfoperationen. „Erfolg oder Misserfolg eines Eingriffes liegen oft nur Bruchteile eines Millimeters voneinander entfernt“, erklärt Wolfgang Freysinger, Leiter des Forschungsschwerpunktes computerunterstützte Chirurgie der Univ.-Klinik für HNO der Medizinischen Universität Innsbruck die Hintergründe. „Und genau dort setzt unser Projekt CIGuide an.“ Gemeinsam mit dem jungen Tiroler Medizintechnikunternehmen iSYS wird mit drei geförderten  Stellen in den kommenden drei Jahren eine neue Technik für computerunterstützte Navigation entwickelt werden: ChirurgInnen sollen in der realen Anatomie der PatientInnen zusätzliche Leitinformation als Unterstützung zum Finden von Zielen oder zum Einstellen optimaler Zugangswege erhalten. „Wir versuchen bei mikroskopischen Operationen Laser-Leuchtpunkte exakt am Ziel eines operativen Eingriffes im Kopf zu platzieren. Unsere zusätzliche Navigationshilfe soll dort helfen, wo sie auch gebraucht wird: also im Situs der Operation“, sagt Freysinger.

Kopfoperationen: Höchste Präzision ist gefragt

Bei HNO-Eingriffen ist höchste Präzision gefragt: Auf kleinsten Raum befinden sich eine Vielzahl von anatomischen Strukturen. Verletzungen in diesem Bereich können zu Gesichtslähmungen, Taubheit oder lebensbedrohlichen Blutungen führen. „Eine neue präzisere Unterstützung bedeutet höhere Sicherheit für die Patientinnen und Patienten und für die operierenden Ärztinnen und Ärzte“, meint Freysinger. Computerunterstützte 3D-Navigation in Echtzeit gehört daher mittlerweile zur Standardausrüstung universitärer HNO-Spitzenmedizin. Mit dem Projekt CIGuide soll nun die grundlegende Forschungsarbeit geleistet werden, auf deren Basis ein einsatzfähiges Tool entstehen kann. „Wir wollen darüber hinaus die Machtbarkeit unserer Navigationstechnik wissenschaftlich nachweisen“, erklärt Freysinger. Diese Entwicklungen im Rahmen des neuesten Bridge-Projektes werden also Anwendungen zuerst im Labor und am anatomischen Präparat stattfinden.

Als Basis dient bestehende Technik

Das anwendungsorientierte Forschungsprojekt CIGuide setzt dabei auf bereits bestehende Techniken. Neben dem Roboter von iSYS spielt in diesem Projekt die von Ass. Prof. PD. Dr. Florian Kral, Freysinger und ihrem Team entwickelte RHINOSPIDER-Technik eine zentrale Rolle. Diese in den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union zum Patent angemeldete Technologie kann intraoperative 3D-Navigations-Technik noch sicherer und anwendungsfreundlicher machen. Diese medizintechnische Entwicklung der Innsbrucker Univ.-Klinik für HNO wurde in den vergangenen Jahren bereits mehrfach ausgezeichnet.

Bridge - Wissenschaftstransfer

BRIDGE wurde im Jahr 2004 als gemeinsame Initiative von FFG und FWF zur Förderung von Projekten an der Schnittstelle zwischen wissenschaftlicher Grundlagenforschung an Instituten und experimenteller Entwicklung in den Unternehmen etabliert. Mit dem BRIDGE Programm der FFG werden grundlagennahe Projekte von Konsortien mit PartnerInnen aus wissenschaftlicher Forschung und aus verwertender Industrie gefördert. Die Projekte sind entsprechend den EU-Förderobergrenzen der industriellen Forschung zuzurechnen. Voraussetzung für ein Bridge-Projekt ist eine positive internationale Begutachtung, die dem Projekt eine exzellente wissenschaftliche Vorgehensweise bescheinigt und eine breite wirtschaftliche Nutzung absehen lässt. Das Projekt wird zu 80 Prozent von der FFG gefördert, die restlichen 20 Prozent des Forschungsprojektes trägt der Firmenpartner.

(B. Hoffmann-Ammann)

 

Weitere Informationen:

-Innsbrucker Univ.-Klinik für HNO

Forschungsschwerpunkt computerunterstützte Chirurgie

- Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)

- iSYS 

- MyPoint Bericht zum Rhinospider vom 15.6.2010

 

 

 

 

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