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23. Innsbrucker Fortbildung für AugenärztInnen

Bereits zum 23. Mal fand am Samstag, den 12. November 2011 die "Innsbrucker Fortbildung für AugenärztInnen" (IFA) zum Thema "Evidenzbasierte Therapie von Netzhauterkrankungen" statt. Rund 170 ZuhörerInnen folgten der Einladung der Univ.-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie. In den Ursulinensälen am Marktplatz wurde vor allem über aktuelle Entwicklungen in der Therapie diverser Netzhauterkrankungen diskutiert.

Über die evidenzbasierte Therapie von Netzhauterkrankungen referierten ausgewiesene ExpertInnen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. „Die IFA hat sich inzwischen als spezialisierte Tagung für Netzhauterkrankungen etabliert“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Nikolaos Bechrakis, Direktor der Univ.-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie in Innsbruck. Die häufigste Netzhauterkrankung ist die altersbedingte Makuladegeneration. Es handelt sich dabei um eine Ernährungs- und Durchblutungsstörung der Netzhautmitte, die mit einem allmählichen Funktionsverlust der zentralen Sehschärfe einhergeht. Darüber hinaus gehören zu den Erkrankungen des hinteren Augenabschnittes beispielsweise Netzhautablösungen, Entzündungen oder Tumore.

Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration

Infolge der steigenden Lebenserwartung nimmt auch die Anzahl von PatientInnen mit einer altersbedingten Makuladegeneration zu. Die sogenannte „feuchte“ Form der Erkrankung kann mit neu entwickelten Injektionen in das Auge behandelt werden. „Auf Grund dieser Erkrankung werden an unserer Klinik in Innsbruck jährlich 2.500 Injektionen verabreicht. Pro Patient müssen in der Regel vier oder fünf Injektionen jährlich durchgeführt werden. Vor drei Jahren lag die Anzahl der jährlichen Injektionen noch bei 1000“, sagt Prof. Bechrakis. Mehrere Vorträge der IFA widmeten sich angesichts dieser Entwicklung der Makuladegeneration. Für die Behandlung gibt es seit kurzem ein neues, zugelassenes Medikament: „Lucentis“. Dieses wirkt gefäßhemmend. „Auf der IFA ging es vor allem um den Austausch von persönlichen Erfahrungen bei der Behandlung mit diesem neuen Medikament“, erklärt Prof. Bechrakis. Diskutiert wurde auch über eine Kombination des Medikamentes mit einer „Anti VEGF“-Strahlentherapie. Dabei handelt es sich um einen neuen Ansatz in der Behandlung. „Durch die Kombination mit einer Strahlentherapie, muss das Medikament „Lucentis“ nicht so häufig injiziert werden. Unter Umständen reicht dann eine Injektion pro Jahr“, erklärt Bechrakis. Dies wäre vor allem eine Erleichterung für die älteren PatientInnen. Rund alle zwei Monate müssen SeniorInnen mit einer altersbedingten Makuladegeneration in der Klink mit einer Injektion behandelt werden. Da diese Behandlung nur an der Universitätsklinik in Innsbruck durchgeführt wird, müssen Betroffene aus entlegeneren Regionen in Tirol oft eine weite, beschwerliche Anreise in Kauf nehmen.

Darüber hinaus gibt es mit „Ozurdex“ ein weiteres, neues Cortison Depot Präparat zur Behandlung eines Makulaödems. Die AugenärztInnen interessierten sich dabei insbesondere für die Erfolgsaussichten, die notwendige Häufigkeit der Injektionen und mögliche Komplikationen bei der Behandlung mit diesem Medikament.

Operative Möglichkeit

Ein weiteres wichtiges Thema der IFA waren die operativen Möglichkeiten bei Erkrankungen der Netzhaut. Hierbei setzt sich der Trend zur Verwendung immer feinerer Instrumentarien fort. „Wir haben inzwischen viel bessere Möglichkeiten minimalinvasiv vorzugehen. Dies bedeutet meist eine bessere Wundheilung und schnellere Rehabilitation. Es gibt aber auch potentielle Probleme die durch Prävention vermieden werden müssen“, meint Prof. Bechrakis. Im Rahmen der Tagung wurden daher Vor- und Nachteile der verschiedenen Operationsmethoden diskutiert. An zwei Tagen vor der IFA sowie am Sonntag danach fand außerdem noch ein spezieller Laserkurs für AugenärztInnen statt. Dieser Kurs ist verpflichtend für alle AugenärztInnen, die selber Laseroperationen durchführen möchten.