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Konstant erfolgreich: Pneumologische Nachwuchsforschung aus Innsbruck

Im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) im September in Wien holten sich drei junge Lungenforscherinnen aus dem Team von Univ.-Prof. Christian Kähler vom Pneumologie-Schwerpunkt der Univ.-Klinik für Innere Medizin I (int. Direktor Univ.-Prof. Otmar Pachinger) je einen von insgesamt sechs Poster-Preisen ab - eine weitere Bestätigung für die international anerkannte Innsbrucker Lungenforschung.

Mit über 60 eingereichten Abstracts verzeichnete der ÖGP-Kongress 2011 einen neuen Rekord, was die wissenschaftliche Aktivität von ForscherInnen auf dem Gebiet der Pneumologie im Rahmen der bisher abgehaltenen Jahrestagungen betrifft. Auch wurden erstmals Originalarbeiten ausländischer KollegenInnen eingereicht. Unter dem für die kommenden drei Jahre gesetzten Motto „Lernen-Forschen-Behandeln“ zielt die ÖGP darauf ab, exzellente Fortbildung und innovative Forschung auf dem Gebiete der modernen Pneumologie möglichst praxisrelevant und patientenbezogen anbieten zu können.

Von den eingereichten Abstracts wurden wie gewohnt die sechs besten durch eine internationale Jury anonymisiert ausgesucht und zu einer mündlichen Präsentation in englischer Sprache in der Session "Orale Präsentation der besten Poster" im Rahmen der ÖGP-Jahrestagung eingeladen.

Neue Zusammenhänge und Therapieoptionen

Die letztjährig mit dem ersten Preis ausgezeichnete Forscherin Dr.in Katharina Cima freute sich diesmal über den mit 1.000 Euro dotierten dritten Poster-Preis der ÖGP. Ihre Arbeit „Notch Signalling in human Basophils“ beschäftigt sich mit der Schlüsserolle der basophilen Granulozyten - aus dem Knochenmark stammenden Zellen, die zu den weißen Blutkörperchen zählen - bei allergischen Erkrankungen wie Asthma, allergischer Rhinitis und Parasiteninfekten. Es konnte erstmalig die Expression von Notch-Rezeptoren, einem in der Entwicklung des Immunsystems, aber auch im Rahmen der Antigenpräsentation durch Mastzellen bzw. Aktivierung von T-Zellen nach Allergenexposition wichtigen Signalweg nachgewisesen werden. Der Notch-Rezeptor Ligand Jagged-1 beeinflusst sowohl die Migration als auch die Histaminfreisetzung basophiler Granulozyten. Die bisher gewonnen Daten unterstützen die Hypothese, dass die Blockierung des Notch Signalweges mit spezifischen Inhibitoren, wie etwa DAPT - einem Gamma-Sekretase-Inhibitor - einen möglichen neuen Therapieansatz für Erkrankungen wie einem schweren allergischen Asthma bronchiale darstellt.

Der 5. Preis ging heuer an Dr.in Susanna Desole für ihre Arbeit „Endothelial Progenitor Cells and the Endothelin System“. Die seit 2007 als PostDoc im Labor für Inflammationsforschung von Prof. Kähler tätige Lungenforscherin fokussiert in diesem Abstract auf den bislang unerforschten Zusammenhang zwischen dem Peptid Endothelin-1 und den zirkulierenden endothelialen Vorläuferzellen (EPCs). Im Rahmen dieser Arbeit konnte erstmals gezeigt werden, dass EPCs sowohl ET-1 produzieren und absondern - und somit am Gefäßumbau im Rahmen des Lungenhochdruckes beteiligt sein könnten - als auch durch die Expression der geeigneten Rezeptoren an der Zelloberfläche auf ET-1 reagieren.

Cornelia Schönherr, Nachwuchsforscherin im Team von Prof. Kähler, wurde für ihren Abstract „Dendritic Cell Function is affected by Endothelin-1 in vitro“ mit dem 6. Posterpreis ausgezeichnet. In ihrer Arbeit wurde der Effekt des hochpotenten proinflammatorischen Peptids Endothelin-1 (ET-1) auf die Migration dendritischer Zellen, die in den perivaskulären Läsionen der Pulmonalarterien von Patienten mit Pulmonal arterieller Hypertonie (PAH) zu finden sind, erstmalig untersucht. ET-1 zeigte sich als höchst wirksames chemotaktisches Peptid. Es konnte somit ein weiterer spezifischer Angriffspunkt für eine effektive Therapie mit Endothelinrezeptor-Antagonisten für die derzeit unheilbare Erkrankung PAH identifiziert werden.

„Die kontinuierliche Anerkennung unserer jungen WissenschafterInnen zeigt die hohe Qualität unserer Forschungsleistungen und ist natürlich immer wieder eine starke Motivation für unser Team“, freut sich Prof. Kähler, der auch für die Organisation des etablierten, alljährlich stattfindenden, interdisziplinären Pneumologie-Updates verantwortlich zeichnet und an der Univ.-Klinik für Innere Medizin I den Schwerpunkt Pneumologie und das Universitäre Spezialzentrum für Pulmonale Hypertonie (USPH) leitet.