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Michael Joannidis ist neuer Präsident der ÖGIAIM

Der Leiter der Medizinischen Intensivstation der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin I, ao. Univ.-Prof. Dr. Michael Joannidis, ist neuer Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Internistische und Allgemeine Intensivmedizin (ÖGIAIM). Der international anerkannte Intensivmediziner und Spezialist für akutes Nierenversagen, wurde - anlässlich der diesjährigen 43. Jahrestagung der ÖGIAIM in Wien - für drei Jahre in dieses prestigevolle Amt gewählt.

Seit vielen Jahren schon ist der 50 jährige Prof. Joannidis, der seit 2003 die internistische Intensivstation der Innsbrucker Universitätsklinik leitet, in der ÖGIAIM sehr aktiv. Er organisierte Österreichweite Fortbildungsseminare für Intensiv- und NotfallmedizinerInnen, hat 2011 das International Wintersymposium in Intensive Care Medicine in der Schweiz wieder ins Leben gerufen und an der Organisation der Jahrestagung, die stets in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Intensiv und Notfallmedizin (DGIIN) stattfindet, mitgewirkt.

Vor drei Jahren hatte Joannidis, damals als Kongresspräsident, die gemeinsame Jahrestagung deutscher und österreichischer Notfall- und Intensivmediziner nach Innsbruck geholt. Joannidis ist unter anderem Editor im renommierten Journal Intensive Care Medicine und Rubrikherausgeber CME-Weiterbildung in der Zeitschrift Intensivmedizin und Notfallmedizin. Über seine Anliegen und seine Pläne, die er als Präsident der ÖGIAIM fördern und verwirklichen will, hat Prof. Michael Joannidis mit My Point gesprochen.

Stellenwert der Internistischen Intensiv- und Notfallmedizin muss erhöht werden

„Sehr wichtig ist es mir, den Stellenwert unseres Spezialfaches zu erhöhen. Das ist angesichts der Bevölkerungsentwicklung und der Polymorbidität im Alter unbedingt notwendig“, betont Professor Joannidis. Der Fortschritt in der Medizin erlaube es mittlerweile, wesentlich schwerere, lebensbedrohliche Krankheitsbilder erfolgreich zu behandeln. Dennoch gebe es Österreichweit derzeit viel zu wenige internistische Intensivbetten und ausreichend dimensionierte Notfallstationen: „Das schlägt sich natürlich auch auf den Zulauf zu unserer Disziplin nieder. Nachwuchs ist schwer zu finden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Unsere Patienten sind allesamt schwer krank, es gibt eine relativ hohe Todesrate, die Arbeitsbedingungen stellen höchste psychische, physische und emotionale Anforderungen an Ärzte und Pflegepersonal, die Arbeitsbelastung durch die Dienste ist sehr, sehr hoch“, sagt der Leiter der Intensivstation der Innsbrucker Universitätsklinik.

Weg vom Image der kalten Apparatemedizin

Der Intensivmedizin hafte immer noch der Ruf einer reinen, kalten, seelenlosen Apparatemedizin an. Ein Image, das es dringend zu korrigieren gelte. Der menschliche, respektvolle Umgang mit den schwerkranken Patienten und deren Angehörigen sind Michael Joannidis deshalb ein ganz besonderes Anliegen: „Die lebensbedrohliche akute Erkrankung ist eine Situation, in der die Patienten extrem schutzlos ist. Das erfordert einen zutiefst menschlichen Zugang zu den Interessen der Menschen, die uns anvertraut sind. Sie müssen nicht nur medizinisch bestens versorgt werden. Wichtig ist auch, dass wir besonderes Augenmerk auf ihre Gefühlssituation und auf jene ihrer Angehörigen legen“, ist Prof. Joannidis überzeugt.

Auch die Intensivierung und Vertiefung der Zusammenarbeit im Bereich Intensivmedizin mit anderen Medizin-Disziplinen, insbesondere mit der Anästhesie, liegt dem neuen Präsidenten der ÖGIAIM am Herzen, der auch an der rezenten Gründung eines Dachverbandes der Intensivmedizinischen Gesellschaften Österreichs wesentlich beteiligt war.