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Medizin für Land und Leute zum Thema Allergien und Unverträglichkeiten

Der Vortragssaal im Gasthof Schmid in Zams, Bezirk Landeck war gut besucht: Das Thema Allergien und Unverträglichkeiten - vorgetragen von Univ.-Prof. Dr. Matthias Schmuth, Direktor der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie der Medizinischen Universität Innsbruck - ist unter anderem deshalb so aktuell, weil immer mehr Menschen darunter leiden. Schmuth vermittelte den interessierten Zuhörern wertvolles Wissen über Zusammenhänge und Auslöser. Begrüßt wurden die Zuhörer von Univ.-Prof. Dr. Nobert Mutz, dem Vizerektor der Medizinischen Universität sowie dem Bezirksobmann Forum Land, Dir. Ing. Heinz Kofler.

„20 Prozent der Österreicher leiden an Allergien, wobei die Anzahl der Betroffenen kontinuierlich zunimmt“, informiert Univ.-Prof. Dr. Matthias Schmuth. Diese Zunahme hat laut ihm mit unserer modernen Lebensweise zu tun.

Immunsystem auf Abwegen

Eine Allergie ist nicht angeboren, sondern im Laufe des Lebens erworben. Schmuth definiert sie als eine Überempfindlichkeit des Körpers gegen körperfremde Substanzen. „Das Immunsystem geht gegen einen Stoff vor, der den Organismus normalerweise nicht bedroht“, so Schmuth. An sich harmlose Stoffe, auf die Menschen allergisch reagieren sind Pollen, Haustiere, Milben, Schimmelpilze und Latex. Nicht verwechseln darf man Allergien mit Unverträglichkeiten, die oft mit ähnlichen Symptomen, aber ohne Beteiligung des Immunsystems, ablaufen.

Eine Allergie entsteht, indem der Körper beim Kontakt mit einem allergieauslösendem Stoff – z. B. Katzenhaar – Antikörper bildet. Diese binden rasch an die Oberfläche bestimmter Gewebezellen, den Mastzellen. Kommt es später zu einem erneuten Kontakt mit dem Allergen, führt das zu einer allergischen Reaktion: die Antikörper auf der Mastzelle erkennen das Allergen, wobei Histamin ausgeschüttet wird. Dieses führt zu einer Erweiterung der Blutgefäße, wodurch sich die Haut rötet und anschwillt. Außerdem kann es zu Atemnot, Augenentzündungen und Nesselausschlag kommen.

Typische allergische Krankheiten sind Heuschnupfen, allergisches Asthma, Hautekzeme, Nesselsucht, Ödeme bis hin zum allergischen Schock z. B. bei Insektenstichen.

Diagnose und Behandlung

Ob und welche Allergie vorliegt, lässt sich anhand verschiedener Tests nachweisen. Grundlage für die Diagnose ist zuerst ein ausführliches Gespräch mit gezielten Fragen rund um Auftreten, Häufigkeit und Art der allergischen Reaktionen. Diesem folgen Haut- und Bluttest, wodurch meistens klar wird, wodurch die Allergie beim jeweiligen Patienten ausgelöst wird. Die Behandlung von Allergien folgt einem Stufenplan. Zuerst einmal sollte der Kontakt mit dem Auslöser der Allergie vermieden werden, was nicht immer möglich ist. In einem zweiten Schritt versucht man mit Hilfe von Tabletten die Symptome zu lindern. Bei lebensgefährlichen Allergien – beispielsweise gegen Insektenstiche – wendet man eine Immuntherapie an. Diese Impfung mittels Spritzen hat einen Langzeiteffekt und kann manchmal zur vollständigen Beschwerdefreiheit führen.

Allergien sollte man auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen und rechtzeitig zum Arzt gehen. Allergische Erkrankungen sind zwar nicht immer heilbar, lassen sich aber in vielen Fällen in den Griff bekommen.

Vortragsreihe Medizin für Land und Leute

Das Forum Land und die Medizinische Universität Innsbruck haben eine fruchtbare Zusammenarbeit beschlossen: die Vortragsreihe „Medizin für Land und Leute“. Wissenschaft und Medizin soll den Menschen durch die besten ReferentInnen der Innsbrucker Universitätsklinik von Landeck bis Lienz nahe gebracht werden. Denn: Gesundheit geht uns alle an! Die Vorträge beginnen um 19.30 Uhr, die Teilnahme ist kostenlos!

Weitere Termine:

01. 03. 2011, Strass: Ernährung und Altern, Fit im hohen Alter

06. 04. 2011, Volders: Altern der Frau

07. 06. 2011, Söll: Allergien und Unverträglichkeiten

28. 06. 2011, Ramsau: Alkohol – Genussmittel oder Problem