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Vorgestellt: Univ.-Prof. Matthias Schmuth

Seit vergangenem Herbst steht die Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie unter einer neuen Führung. Univ.-Prof. Matthias Schmuth folgt dem langjährigen Vorstand em. Univ.-Prof. Peter Fritsch bzw. Interims-Direktor Univ.-Prof. Robert Zangerle nach und kehrt nach mehreren Auslandsjahren an den Ort seiner Ausbildung zurück.

Prof. Schmuth, der in Wien zum Dr. med. univ. promovierte, ist Innsbruck bereits aus seiner Ausbildungszeit zum Hautfacharzt vertraut. Kein Wunder also, dass sich der Dermatologe nach seiner Tätigkeit an der Universität in San Fransisco (UCSF), wo er internationale Anerkennung erlangte, hier schnell wieder heimisch fühlt.

Optimale Nähe von Klinik und Forschung

Der Campus-Charakter der Medizinischen Universität und der Universitätskliniken in Innsbruck kommt dem Forschungsverständnis des neuen Dermatologie-Chefs jedenfalls sehr entgegen. „Die räumliche Nähe von klinischen und theoretischen Einrichtungen hier in Innsbruck schafft im Vergleich zu anderen Instutionen, die ich kennengelernt habe, ideale Bedingungen für translationale Forschungsarbeit. Die Ergebnisse können damit unmittelbarer den Patientinnen und Patienten zugute kommen“, schätzt Schmuth das kooperative Potential seines Arbeitsumfeldes. Die Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie konnte sich in Österreich, wo die Erforschung und Behandlung von Hauterkrankungen traditionell auf sehr hohem Niveau betrieben wird, schon unter Schmuths Vorgängern als dermatologisches Zentrum hervorragend positionieren, zuletzt etwa durch die Erarbeitung einer Immuntherapie mit dendritischen Zellen gegen das Melanom und als nationales Koordinationszentrum in der wissenschaftlichen Erfassung der HIV-Infektion (Kohortenstudie: OEHIVKOS).

Exzellentes Forschungsniveau mit Schwerpunktsetzung

Das Forschungsspektrum der Hautklinik, das von der rein klinischen Wissenschaft bis hin zur zellbiologisch-molekularbiologischen Grundlagenforschung reicht, konzentriert sich im Wesentlichen auf die Bereiche Dermatohistopathologie, Autoimmunerkrankungen, HIV-Infektion, Allergologie, Dendritische Zellen, insbesondere Langerhanszellen und Dermatoonkologie unter enger Einbindung in den Oncotyrol Forschungsverbund und den Onkologie-Schwerpunkt der Medizinischen Universität Innsbruck.

Auf der Basis bereits erprobter Kollaborationen von Prof. Schmuth mit den immunologischen Forschergruppen an der Innsbrucker Hautklinik soll die hiesige dermatologische Forschung weiter ausgebaut werden. Die Zell-Differenzierung und Entzündung der Epidermis in ihrer Bedeutung für die Hautbarriere und ihre Regulation durch die größte Rezeptorfamilie des menschlichen Körpers, den nukleären Hormonrezeptoren, stehen im Mittelpunkt seines wissenschaftlichen Engagements, womit sich seine Interessen in den von der Medizinischen Universität Innsbruck gesetzten Schwerpunkt „Infektiologie und Immunität“ einfügen. Prof. Schmuth konnte in den letzten Jahren zudem zur Klärung genetischer Ursachen überschießender Verhornung und Schuppung der Haut, den Ichthyosen, und der atopischen Dermatitis beigetragen: „Wir stellen eine zunehmende Relevanz von Epithelbarrieren für Entzündungsvorgänge in der Haut fest, da gibt es interessante Parallelen zu den Darmepithelien.“

Breit gefächerte Fachexpertise

Das Krankheitsspektrum der Dermatologie und Venerologie reicht von akut lebensbedrohlichen bis zu chronischen Krankheiten mit erheblicher Beeinträchtigung der Lebensqualität. Die Diagnostik und Therapie von Haut- und Geschlechtserkrankungen ist die Kernexpertise des Dermatologen. Prof. Schmuth: „Hauterkrankungen werden wegen Ihrer unmittelbaren Sichtbarkeit von der Bevölkerung als besonders einschränkend und bedrohlich empfunden. In einigen Bereichen der Dermatologie gibt es eine erhebliche Bedarfszunahme, wie bei Infektionen, Allergien, Ekzemen, Autoimmundermatosen, Hautkrebs, und Wunden inklusive geriatrischer Problemstellungen, etwa Dekubitus“. Die Innsbrucker Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie ist das Referenzzentrum der dermatologischen Versorgung Westösterreichs und eines der wenigen dermatologischen Ausbildungszentren für den Nachwuchs. Deshalb ist ein wichtiger Vorsatz des neuen Direktors, besonderes Augenmerk auf die Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu legen.

Zusammenarbeit und Eigenverantwortung

Neben internationaler Erfahrung und Kenntnis der Strukturen an der Medizinischen Universität Innsbruck zählen aber auch Schmuths kommunikative Fähigkeiten zu seinen Stärken. Als Chef von über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und durchschnittlich etwa 15 in der Forschung tätigen Drittmittelbediensteten setzt er auf Zusammenarbeit und Eigenverantwortung und hält wenig von einsamen Entscheidungen. „Die Teamarbeit stellt eine wichtige Voraussetzung für ein produktives und effektives Arbeitsklima dar“, meint Schmuth, der während seiner bisherigen Laufbahn seinen Teamgeist auch als Violoncellist in so manchem Universitätsorchester unter Beweis gestellt hat.