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Erfolgreicher dritter Mentoring-Durchgang

Vergangene Woche wurde der dritte Durchgang im Helene Wastl Medizin Mentoring-Programm für Nachwuchswissenschafterinnen an der Medizinischen Universität Innsbruck offiziell abgeschlossen. Die Mentees - acht Medizinerinnen und drei Naturwissenschafterinnen - erhielten nach einem intensiven Mentoring-Jahr ihre Teilnahmezertifikate. Der besondere Dank gebührte auch heuer wieder den Mentorinnen für ihren ehrenamtlichen und engagierten Einsatz.

Weil Ausbildung und (Fach-)Kompetenz für das berufliche Vorankommen von Frauen nicht immer ausreichen, setzt das Projekt Frauen Empowerment an der Medizinischen Universität Innsbruck seit nunmehr vier Jahren auf die Vermittlung von Leitbildern und die direkte Förderung durch Führungspersönlichkeiten. Ziel des von Prof.in Margarethe Hochleitner initiierten Helene Wastl Medizin Mentoring-Programms – nach einer der ersten Innsbrucker Medizinerinnen benannt – ist es, die Karrierechancen von Frauen in der Medizin frühzeitig zu verbessern und den Anteil weiblicher Führungskräfte an der Universität zu erhöhen. Im Hörsaal der neuen Kinderklinik kamen kürzlich Mentorinnen und Mentees des dritten Mentoring-Durchgangs zusammen, um das Jahr der Zusammenarbeit gemeinsam abzuschließen. In ihrer Einleitung gab Prof.in Margarethe Hochleitner einen kurzen Rückblick des bisher Erreichten, wies aber gerade die Mentees explizit darauf hin, dass die von engagierten Frauen in den vergangenen Jahren speziell für Wissenschafterinnen erkämpften Möglichkeiten und Errungenschaften, die vielleicht von mancher als selbstverständlich betrachtet werden, keineswegs langfristig gesichert sind. Insbesondere den anwesenden Mentorinnen und allen Teilnehmerinnen dankte sie für ihr Engagement und die intensive Mitarbeit und Mag.a Claudia Beyer von der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung für die Betreuung und Durchführung der Initiative.

Unterstützung, Weiterbildung und nachhaltiges Netzwerken

Im Rahmen des bereits zum dritten Mal erfolgreich evaluierten Programms geben Frauen in Führungsfunktionen als Mentorinnen ihre Erfahrung und ihr Wissen an Nachwuchswissenschafterinnen weiter und fördern so Entwicklung und Karrierechancen ihrer Mentees. In einem one-to-one Mentoring, einem Unikum des Innsbrucker Medizin Mentoring-Programms, wurden die elf Mentees von einer erfahrenen, weiblichen Führungskraft ein Jahr lang „beratend begleitet“. Die Mentoring-Partnerschaft zwischen Mentorin und Mentee ist ein zentrales Element des Programms und basiert auf einer am Beginn der Partnerschaft schriftlich festgehaltenen Mentoring-Vereinbarung. Auch die Vernetzung der Mentees untereinander, die gegenseitige Unterstützung und der Erfahrungsaustausch werden aktiv gefördert und nach dem Ende des Mentoring-Jahres im Rahmen des Helene Wastl Clubs weitergeführt und nachhaltig gepflegt. Seminare und Workshops zu Themen wie Kommunikation, Rhetorik, Konfliktbewältigung und Karrierestrategien runden das Karriere- und Coachingprogramm ab.

Positive Bilanz und vielversprechende Perspektive

Die Zufriedenheit mit dem Mentoring-Programm insgesamt ist sowohl bei den Mentees als auch bei den Mentorinnen sehr hoch – das Programm weiterempfehlen würden daher uneingeschränkt alle Mentoring-Teilnehmerinnen. Und besonders erfreulich: Fast alle Mentees können sich vorstellen selbst einmal Mentorin zu werden. Evaluiert wurde auch heuer mittels einer Fragebogenerhebung, wobei sowohl Inhalt und Layout des Fragebogen-Designs von der Programmkoordinatorin im Vorfeld komplett überarbeitet wurde. Um den beschränkten Zeitbudgets der Teilnehmerinnen noch mehr entgegen zu kommen sind die Fragebögen insgesamt kürzer geworden, gleichzeitig ist die Auswertbarkeit durch häufigere Angabe von Auswahlmöglichkeiten verbessert und insgesamt eine höhere Aussagekraft erreicht worden. Die Bewertung der drei zentralen Säulen – individuelle Mentoring-Partnerschaft, Karriereprogramm sowie horizontale und vertikale Vernetzung – ergab durchwegs gute „Noten“: Der informelle Wissenstransfer in den persönlichen Gesprächen zwischen Mentorin und Mentee wurde inbesondere bei vertieften Einblicken in den Wissenschaftsbetrieb, im Bereich Laufbahnplanung und Karrierestrategien sowie durch wichtige Tipps zu Publikationsstrategien als sehr unterstützend beurteilt. Daneben wurde besonders das Erwerben von Schlüsselqualifikationen in den Karriereseminaren, die Erweiterung der sozialen Kompetenz sowie Austausch und Vernetzung als sehr wichtig und nutzenstiftend bewertet. Auch der Arbeit der Programmkoordination mit den zentralen Aufgaben Matching, Beratung, Programmbegleitung und -betreuung sowie Organisation von Begleitveranstaltungen wurde ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt.

Mit insgesamt acht Programmveranstaltungen zur Information, Vernetzung, internen Weiterbildung und Qualitätssicherung sowie vier ausgewählten Fortbildungsseminaren wurde der hohe Anspruch an Qualität, Effektivität und Effizienz des Programms fortgeführt, welches damit auch die Vorgaben des Frauenförderungsplans erfüllt, der im Entwicklungsplan der Medizinischen Universität verankert ist. Zudem bedeutet die intensive Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle im medizinisch-wissenschaftlichen Umfeld wichtige stärkende Impulse im Sinne des Self-Empowerments und erbringt einen realen Nutzen sowohl für die Mentees, als auch für die Mentorinnen und die Universität insgesamt.

„Es sind schon über 25 Mentorinnen – habilitierte Wissenschafterinnen und Ärztinnen – die mit der Bereitstellung ihres breit differenzierten fachlichen und persönlichen Wissens dazu beitragen, dass bereits drei Durchgänge des frauenfördernden Programms erfolgreich bilanzieren konnten“, freut sich Programmkoordinatorin Mag. Beyer über ein immer größer werdendes Expertinnen-Netzwerk. Der Helene Wastl Club vereint inzwischen bereits knapp 90 hochkompetente Wissenschafterinnen. Mit Abschluss der dritten Mentoring-Runde sind es dann schon 44 Wissenschafterinnen, die das Mentoring-Programm absolviert haben und mit den dort gemachten Erfahrungen ihren persönlichen Karriereweg erfolgreich weitergehen können – wie auch jene 19 Nachwuchsforscherinnen, die sich für die seit Oktober laufende vierte Runde qualifizieren konnten.

Angebot zusätzlicher Weiterbildungsoptionen

Neben dem Mentoring-Programm im engeren Sinn wurden die Angebote im Programm-Modul Information & Training im letzten Jahr plangemäß weiter ausgebaut. Ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm zur Karriereförderung und Personalentwicklung stand nicht nur den Mentees, sondern allen interessierten WissenschafterInnen der Medizinischen Universität Innsbruck offen. Dazu gehören auch zwei Gesprächsreihen, die innerhalb dieses Programmschwerpunkts organisiert werden: Karrieregespräche Frauen.Karriere.Medizin, die durch das Sichtbarmachen erfolgreicher (weiblicher) Vorbilder und deren persönliche „Best-Practice-Empfehlungen“ die Motivation für eine eigene Karriere bestärken sollen sowie Informations- und Diskussionsveranstaltungen zu laufbahnrelevanten Themen.