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STARTer: Zellbiologe David Teis

Dass Dr. David Teis von der Sektion für Zellbiologie des Innsbrucker Biozentrums mit seinem Forschungsvorhaben zur biologischen Adaption in das diesjährige, hochdotierte START-Programm des FWF aufgenommen wurde, freut nicht nur ihn selbst. Der Jungforscher ist einer von zwei START-Preisträgern 2009 der Medizinischen Universität Innsbruck und bereits der vierte aus den Reihen des Biozentrums.

Die mit jeweils 1,2 Millionen Euro dotierten START-Preise werden einmal jährlich vom Wissenschaftsministerium an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler vergeben, die eine außergewöhnliche internationale wissenschaftliche Publikationstätigkeit aufweisen, selbstständig arbeiten und bereits wissenschaftlich im Ausland tätig waren. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden von einer internationalen Fachjury im Rahmen des Wissenschaftsfonds (FWF) ausgewählt, das Forschungsvorhaben wird nach drei Jahren einer Zwischenevaluierung unterzogen.

Vierter START-Preis für das Biozentrum

„ESCRT“-Service für Rezeptoren an der Zelloberfläche heißt das mit dem START-Preis prämierte Forschungsprojekt von Dr. David Teis, das seinen Ausgangspunkt in einer Kollaboration mit der New Yorker Cornell Universität nahm, an der Dr. Teis über drei Jahre lang als PostDoc tätig war,. Seit seiner Rückkehr ans Biozentrum im März dieses Jahres leitet der, 1975 in Graz geborene Mikrobiologe, der 2002 am Institut für Molekulare Pathologie in Wien zum PhD promovierte, eine eigene Arbeitgruppe. „Spätestens seit meinem Auslandsaufenthalt weiß ich die Möglichkeit, sich mit eigenen Forschungsprojekten frei entfalten zu können, sehr zu schätzen“, betont Teis und spielt dabei auf das kreative Umfeld am Innsbrucker Biozentrum an, in dem das laufende Vorhaben etabliert werden konnte.

Nach Univ.-Prof. Andreas Villunger von der Sektion für Entwicklungsimmunologie (START-Preis 2003), Univ.-Prof.in Alexander Lusser von der Sektion für Molekularbiologie (START-Preis 2005) und Priv.-Doz. Norbert Polacek von der Sektion für Genomik und RNomik (START-Preis 2006), ist Dr. Teis bereits der vierte START-Preisträger aus den Reihen des Biozentrums. Der Leiter des Bio-Institutes - Österreichs einzigem mit vier START-Preisen -, Univ.-Prof. Lukas Huber, führt diesen Umstand nicht zuletzt auf leistungsorientierte und anregende Rahmenbedingungen zurück: „Es ist uns am Biozentrum gemeinsam gelungen, eine dynamische und interaktive Wissenschaftskultur zu implementieren, die den nötigen Freiraum für motivierte Forscherinnen und Forscher bietet“.

Fokus auf Kontroll-Mechanismen des ESCRT-Protein-Komplexes

Die Anpassungsfähigkeit bzw. Adaption von Zellen in ihrer Umgebung umrahmt das Forschungsgebiet der Arbeitgruppe um Teis. Dabei wird die Fähigkeit von Zellen, sich ihrer Umgebung anzupassen, durch den spezifischen Abbau der Oberflächen-Rezeptoren bestimmt, der zum Teil an Membran-Vesikel in der Zelle (Endosomen) stattfindet. Abzubauende Rezeptoren werden hier von den ESCRT-Protein Komplexen (endosomal complexes required for transport) erkannt und zum eigentlichen Ort ihres des Abbaus (Lysosom) transportiert. „Wird diese Regulierung durch den essentiellen ESCRT-abhängigen Abbau aufgrund einer Fehlfunktion gestört, kommt es zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs oder Neuro-Degeneration“, erklärt Dr. Teis. Der Fokus liegt nun auf der Aufklärung jener molekularer Mechanismen, die die ESCRT-Aktivität steuern und so letztendlich den Abbau von Oberflächen-Rezeptoren kontrollieren. David Teis und seine Gruppe bedienen sich in ihrer Forschungsarbeit der einfachen Bäckerhefe - das aufgrund der universellen Funktion der ESCRT Komplexe am besten geeignete Modellsystem.

„Das Verständnis dieser Kontroll-Mechanismen“, schließt Preisträger Teis, „kann wichtige Erkenntnisse für den Abbau von Oberflächen-Rezeptoren (sowie allen Membran-Proteinen) im speziellen und für ESCRT assoziierte Krankheiten, wie Krebs, Neuro-Degeneration und AIDS, im Allgemeinen, liefern“.