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Tiefer Blick ins Innenohr

Ein detailliertes dreidimensionales Modell der menschlichen Gehörschnecke wollen Forscher des Innenohrforschungslabors der HNO-Klinik gemeinsam mit Wissenschaftlern des Instituts für Analysis und Scientific Computing der Technischen Universität Wien entwickeln. In diesem feinanatomischen Modell soll die Übertragung von Nervenimpulsen simuliert werden. Sie werden dabei vom österreichischen Forschungsfonds FWF unterstützt.

Im menschlichen Innenohr versetzen akustische Reize eine mit Sinneszelle besetze Membran in Schwingungen. Nervenzellen in der Hörschnecke leiten die elektrischen Signale dieser Haarsinneszellen nicht nur zum Hirn weiter, sondern übernehmen wahrscheinlich auch Filterfunktionen. Um diese Mechanismen zu untersuchen, kann die Forschung Tiermodelle nur bedingt einsetzen, weil sich die menschliche Hörschnecke (Cochlea) deutlich von der Cochlea anderer Säugetiere unterscheidet. „Für uns war es deshalb nahe liegend, die modernen Methoden der Computersimulation für unsere Untersuchungen heranzuziehen“, sagt Nachwuchsforscher Dr. Rudolf Glückert von Innenohrforschungslabor der Innsbrucker HNO-Klinik. Im Team um Prof. Frank Rattay vom Institut für Analysis und Scientific Computing der Technischen Universität Wien hat das Team um die Innsbrucker Laborleiterin Prof. Anneliese Schrott-Fischer den idealen Partner gefunden. Gemeinsam wollen sie detaillierte dreidimensionale, feinanatomische Informationen über die menschliche Gehörschnecke sammeln und am Computer ein Simulationsmodell der Übertragung von Nervenimpulsen entwickeln. „Das Computermodell soll helfen, die Reizweiterleitung im menschlichen Hörorgan besser zu verstehen und neue Cochleaimplantate zu entwickeln“, sagt Prof. Schrott-Fischer zum Ziel des Forschungsprojekts. Unterstützt werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dabei vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), der vor kurzem ein Gemeinschaftsprojekt des Innenohrforschungslabor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde und dem Institut für Analysis und Scientific Computing der TU Wien bewilligt hat.