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Im Fokus: Wirbelsäulenverletzungen

Mit Prof. Christian Knop, Oberarzt an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Unfallchirurgie (Leitung Prof. Michael Blauth), hat die Arbeitsgemeinschaft "Wirbelsäule" der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie seit Juni dieses Jahres einen neuen Leiter. Nach der Erstellung der weltweit ersten Multicenter Studie zur Behandlung von Wirbelsäulenverletzungen unter seiner Leitung im Jahr 2004, hat die AG Wirbelsäule nun eine zweite multizentrische Studie unter Innsbrucker Regie abgeschlossen.

Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Wirbelsäule der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) verfolgt als renommierte unfallchirurgische Institution im deutschsprachigen Raum die Evaluation und Verbesserung der operativen Behandlung von Verletzungen der Wirbelsäule. In der Person von Prof. Michael Blauth sowie von Prof. Christian Knop wird die AG seit 1994 von der Innsbrucker Unfallchirurgie kooperativ begleitet. Aus dieser Zusammenarbeit resultierte unter anderem die erste multizentrische Studie (MCS I) mit über 600 inkludierten Patientinnen und Patienten aus Deutschland und Österreich unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Knop aus dem Jahr 2004. Knop folgte Prof. Blauth 2001 aus Hannover an die Innsbrucker Univ.-Klinik für Unfallchirurgie, die sich durch ein rund um die Uhr einsatzbereites Versorgungsprogramm bei Verletzungen der Wirbelsäule mit neurologischem Hintergrund auszeichnet.

Standortbestimmung durch Mulicenter Studie

Das Erfordernis der zweiten, im August abgeschlossenen Multicenter Studie argumentiert Knop, der im Juni dieses Jahres zum Leiter der AG Wirbelsäule ernannt wurde, so: „Der Wandel in der operativen Technik vollzieht sich schneller als der Erkenntnisgewinn über Studien. Deshalb und weil sich aus der ersten MCS keine Behandlungsempfehlungen ableiten ließen, war es angebracht, mit einer zweiten multizentrischen Sammelstudie den Status quo der Behandlung von Wirbelsäulenverletzungen im deutschsprachigen Raum festzustellen“. Insgesamt steuerten acht Kliniken aus Deutschland und Österreich Daten von 865 Patientinnen und Patienten bei, wobei alle operativ behandelten Verletzungen der gesamten Brust- und Lendenwirbelsäule erfaßt und gleichzeitig relevante, konservativ behandelte Verletzungen sowie die neu entwickelten Verfahren der Kypho- und Vertebroplastie beobachtet wurden. Die Ergebnisse der Studie, deren administrative Leitung nach der Ernennung Knops zum AG-Leiter von Dr. Maximilian Reinhold von der Univ.-Klinik für Unfallchirurgie übernommen wurde, werden in drei Teilen – Epidemiologie, Operation und röntgenologischer Verlauf, Nachuntersuchung – präsentiert.

Wandel durch neue Operationsmethoden

Als zentrale Erkenntnis der klinischen Studie hält Knop die Konstatierung deutlicher Unterschiede in der Häufigkeit der diversen Verletzungstypen und neurologischen Begleiterscheinungen an den drei Bereichen Brustwirbelsäule, thorakolumbaler Übergang und Lendenwirbelsäule fest: „Der Status quo ist, dass wir in den letzten zehn Jahren eine deutliche Zunahme der kombinierten, also gleichzeitig bauch- und rückenseitigen, OP-Technik verzeichnen und dies zu den besten röntgenologischen Ergebnissen führt und daß die endoskopische, also minimalinvasive Vorgehensweise ebenso an Bedeutung gewinnt, wobei das klinische Ergebnis für beide Operationsverfahren gleich ist“.

Nachdem die gewonnenen Daten aus der MCS II in Homogenität und Erkenntniswert weltweit einzigartig sind, lassen sich Auswirkungen auf die gesamte Wirbelsäulentraumatologie prognostizieren. „Auf Basis dieser zweiten Studie ist es möglich, gesicherte Therapieempfehlungen abzugeben, mit deren Erstellung die AG Wirbelsäule in ihrer Sitzung im September bereits begonnen hat“, erklärt Knop.