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Top-Platzierung für Innsbrucker Biochemiker

Einen Achtungserfolg erzielten Forscher der Sektion für Biologische Chemie beim aktuellen Ranking des Laborjournals für den Bereich Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin. Bei den am häufigsten zitierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im deutschsprachigen Raum belegt Prof. Dietmar Fuchs den zwölften Rang, eine Publikation von Prof. Ernst Werner und Prof. Gabriele Werner-Felmayer schaffte es in die Top Ten der am häufigsten zitierten Arbeiten.

Das Laborjournal erstellt regelmäßig Rankings zur Publikationsleistung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Forschungseinrichtungen in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz. In einem aktuellen Zitationsvergleich für den Fachbereich Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin belegt Prof. Dietmar Fuchs von der Sektion für Biologische Chemie den zwölften Rang. Er publizierte in den Jahren 2001 bis 2004 insgesamt 119 Arbeiten, womit er überhaupt der aktivste Forscher des ganzen Feldes war. Diese Forschungsergebnisse wurden bisher 1.004 Mal von anderen Wissenschaftlern zitiert. Ebenfalls unter den Top 50 der meistzitierten Forscher ist Prof. Ernst Werner vertreten, er belegt mit 427 Zitierungen den 43. Rang. Eine Arbeit seiner Forschungsgruppe gemeinsam mit Prof. Gabriele Werner-Felmayer zum Thema Stickstoffmonoxid Synthese wurde außerdem als die am zehnthäufigsten zitierte Publikation gewertet. Beim letzten Ranking für diesen Fachbereich im Jahr 2003 belegte Dietmar Fuchs noch den 26. und Ernst Werner den 49. Rang. Schon in den 1990er-Jahren konnten sich die Forscher des damaligen Instituts für Medizinische Chemie und Biochemie international erfolgreich positionieren. In einem Ranking der renommierten Fachzeitschrift Science zur Publikationsleistung in der AIDS-Forschung erreichte das Team um den damaligen Vorstand Prof. Helmut Wachter den neunten Rang. Verantwortlich dafür waren vor allem die Arbeiten zur Erforschung des Neopterin als Charakteristikum der Aktivierung des zellulären Immunsystems im Rahmen einer HIV-Infektion. Die Neopterinbestimmung wird heute weltweit auf dem Gebiet der AIDS-Forschung und Infektiologie angewendet und kommt auch als Indikator für kardiovaskuläres Risiko zum Einsatz.

International beachtet

Den aktuellen Erfolg führt Prof. Fuchs auf seine Arbeiten zum Tryptophan-Abbau zurück. „Wir haben Ende der 1990er-Jahre eine Methode zur Bestimmung des Trypthophan-Abbaus entwickelt“, erklärt Dietmar Fuchs, „inzwischen wird die immunologische Relevanz dieses biologischen Mechanismus immer mehr anerkannt.“ Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure, die bei Tumoren oder Infektionen vom Körper selektiv abgebaut wird, um das Zellwachstum zu hemmen. Sie ist aber auch eine Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin. „Dieser Zusammenhang interessiert mich besonders“, sagt Fuchs. „Es hat sich zum Beispiel gezeigt, dass Krebspatienten oder AIDS-Patienten einen Mangel an Serotonin und damit verbunden Depressionen haben. Dies ist dann auch prognostisch von großer Bedeutung.“ Wie das Ranking des Laborjournals zeigt, gibt es international großes Interesse an den Innsbrucker Arbeiten über die klinische Relevanz des Tryptophan-Abbaus. „Das resultiert auch in einer Vielzahl von internationalen Kooperationen“, sagt Prof. Fuchs, „und erklärt auch die große Anzahl von Publikationen unserer Arbeitsgruppe. Ohne die Mittel aus der an der Medizinischen Universität Innsbruck neu eingeführten Leistungsorientierten Mittelvergabe (LOM) könnten wir viele dieser Projekte aber nicht finanzieren“, betont Prof. Fuchs abschließend. Derzeit weilt der Forscher mit seinem Team beim traditionellen internationalen Winter-Workshop zu Pteridinen in St. Christoph am Arlberg. Diese von Prof. Helmut Wachter 1982 initiierte Veranstaltung findet heuer bereits zum 27. Mal statt.