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MCBO: Preise für den Nachwuchs

Am vergangenen Freitag wurden bereits zum dritten Mal die MCBO Doctoral Awards an Nachwuchsforscherinnen und -forscher der Doktoratsstudiengänge "Molekulare Zellbiologie" und "Molekulare Onkologie" verliehen. Nach der Vorstellung der prämierten Arbeiten referierte der Zürcher Molekularbiologie Prof. Michael Hengartner über den programmierten Zelltod beim Modellorganismus C. elegans.

Am Freitagnachmittag veranstaltete das Doktoratskolleg „Molecular Cell Biology and Oncology“ (MCBO) seinen jährlichen Science Day mit Posterpräsentationen der Doktorandinnen und Doktoranden, der Verleihung der MCBO Awards und einem Gastvortrag. Das vom österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) finanzierte Doktoratskolleg existiert bereits seit über zwei Jahren und bereitet sich derzeit auf die bevorstehende Zwischenbegutachtung für die nächste Förderperiode vor. Mit Veranstaltungen wie dem Science Day belebt das Doktoratskolleg das wissenschaftliche Umfeld im Forschungsschwerpunkt Onkowissenschaften an der Medizinischen Universität Innsbruck. Mit den Preisen für außerordentliche Leistungen während der Dissertation setzt MCBO einen starken Leistungsanreiz für die mehr als 65 Doktoratsstudenten der beiden beteiligten Doktoratsprogramme „Molekulare Zellbiologie“ und „Molekulare Onkologie“. Koordiniert werden die beiden Programme von Prof. Bernhard Flucher und Prof. Wolfgang Doppler.

MCBO Awards 2008 vergeben

Eine sechsköpfigen Jury unter der Leitung von Prof. Reiner Fischer-Colbrie vergab die diesjährigen MCBO Doctoral Awards. Die Preisträger sind Marin Barisic und Michela Carlet von der Sektion für Molekulare Pathophysiologie, Francesa Grespi von der Sektion für Entwicklungsimmunologie, Michael Haffner von der Sektion für Medizinische Biochemie und Julija Šmigelskaite vom Daniel Swarovski Forschungslabor. Neben der Urkunde und einem Buchpreis erhalten alle ein einjähriges Doktoratsstipendien. Diese werden zum einen von der Medizinischen Universität aus Mitteln des Incentive-Programms des Wissenschaftsministeriums finanziert. Erstmals in diesem Jahr stiftete auch die Österreichische Krebshilfe Tirol – vertreten durch Emeritus Wilhelm Sachsenmaier – ein Stipendium, um den Nachwuchs im Bereich der Krebsforschung zu fördern. In kurzen Präsentationen stellten die Preisträger dann die ausgezeichneten Forschungsarbeiten vor.

Mit dem Wurm dem Zelltod auf der Spur

Im Anschluss an die Preisverleihung hielt der Schweizer Molekularbiologe Prof. Michael Hengartner einen äußerst lebendigen Vortrag zum Thema „Roads to ruin: apoptotic pathways in the nematode C. elegans“. „Ihr habt den Weg vom Wurme zum Menschen gemacht, und Vieles ist in euch noch Wurm.“ Mit diesem Zitat aus Nietzsches Zarathustra wird man auf der Homepage seiner Forschungsgruppe begrüßt. In seiner Arbeit dreht sich nämlich alles um den Fadenwurm C. elegans. Wie Drosophila-Fliege oder Zebrafisch gilt dieser als Modellorganismus, an dem sich Vorgänge in der Zellmaschinerie exemplarisch studieren lassen, die auch bei menschlichen Krankheiten eine Rolle spielen. Hengartner studiert an dem Organismus den programmierten Zelltod (Apoptose). Dieser verläuft bei dem Wurm nach einem festen Schema: Exakt 131 Zellen gehen im Verlauf seiner Entwicklung zugrunde. Es stellte sich bald heraus, dass es ausgeprägte Parallelen gab zwischen den Mechanismen, die den Zelltod bei C. elegans steuern, und Vorgängen im menschlichen Körper. Für seine Forschungen erhielt Michael Hengartner im Vorjahr den Nationalen Latsis-Preis, eine der wichtigsten wissenschaftlichen Auszeichnungen der Schweiz. Neben der Forschung ist Michael Hengartner auch die Ausbildung ein großes Anliegen. An der Universität Zürich hat er ein erfolgreiches Nachwuchsprogramm für Doktorandinnen und Doktoranden auf dem Feld der Molekularbiologie etabliert.