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Ethikseminar: Das Verhältnis Patient und Arzt

Das Verhältnis zwischen Arzt und Patienten ist ein wesentlicher Faktor für eine erfolgreiche Behandlung. Hier herrscht nicht immer Harmonie, da sich die Patientin oder der Patient fast immer in einer Ausnahmesituation befindet. Oft wird vergessen oder verdrängt, dass sich auch Ärztin oder Arzt aufgrund der physischen und psychischen Belastungen häufig in einer kritischen Lage befinden.

Mit dieser Situation müssen Ärztinnen und Ärzte lernen umzugehen, damit es nicht zu einer „Defensiv-Medizin“ kommt, die letztlich die medizinische Versorgung gefährden kann. Diese Herausforderung und die damit verbundenen Fragen und Antworten waren das Thema der ersten Veranstaltung im Rahmen des „Ethikseminars zu den Sezierübungen“ im heurigen Jahr. Neben den beiden Organisatoren der Veranstaltungsreihe, Klinikseelsorger Dr. Lothar Müller und Doz. Michael Blumer, berichteten der ärztliche Direktor der Innsbrucker Klinik, Prof. Wolfgang Buchberger, Mag. Barbara Gstir von der Tiroler Patientenvertretung und Prof. Karl-Heinz Künzl über ihre Erfahrungen und diskutierten mit den anwesenden Jungmedizinern“.

Auf die eigenen „Batterien“ achten

Sowohl Gstir als auch Buchberger betonten dabei, wie eminent wichtig die Fähigkeit zur Kommunikation für all jene sei, die in einem Krankenhaus medizinisch oder pflegerisch tätig sind. Karl-Heinz Künzl hob darüber hinaus die positiven Aspekte einer professionellen Patientenvertretung hervor. Diese oder ähnliche Einrichtungen schaffen eine entsprechende Möglichkeit insbesondere in Konfliktfällen, mögliche Missverständnisse aufzuklären und für alle Seiten gerechte Lösungen zu finden. Wolfgang Buchberger riet seinen künftigen Kolleginnen und Kollegen, sich im ärztlichen Alltag stets folgende zwei Fragen zu stellen: „Ist das, was ich für die einzelne Patientin, den einzelnen Patienten tue, nach wie vor das Bestmögliche? Und habe ich die notwendige kommunikative und soziale Kompetenz und diese auch entsprechend eingesetzt?“ Abschließend unterstrich Buchberger besonders, dass man als Ärztin oder Arzt den Patienten mit Herz und Empathie begegnen müsse, ohne bei allem Engagement auf die eigenen Bedürfnisse zu vergessen: „Nur wer darauf achtet, seine eigenen ‚Batterien’ regelmäßig aufzuladen, kann auch anderen auf Dauer helfen!“ Zur Motivation gab Buchberger den Jungen die eigenen Erfahrungen mit auf den Weg: „Es kommt von den Menschen sehr viel zurück“!