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Zur Rolle von Eisen bei Hepatitis C Infektionen

Für seine Forschungen zur Bedeutung der Eisenkonzentration bei Hepatitis C Infektionen erhielt der Innsbrucker Nachwuchswissenschaftler Dr. Igor Theurl eine Förderung aus dem Tiroler Wissenschaftsfonds. An dem von Prof. Günter Weiss geleiteten Immuntherapielabor der Univ.-Klinik für Innere Medizin sucht er nach Möglichkeiten zur Verbesserung der Therapie chronischer Hepatitis C Infektionen.

Weltweit sind mehr als 170 Millionen Menschen mit dem Hepatitis C Virus infiziert. Nach einem Bericht der Weltgesundheitsbehörde waren allein im Jahr 2001 chronische Lebererkrankungen für 1,4 Millionen Tote verantwortlich. Mindestens 20 Prozent davon sterben jährlich an den Folgen einer chronischen Hepatitis C Infektion. Schon in der Vergangenheit wurden dabei einige Faktoren für ein schnelleres Voranschreiten der Leberfibrose identifiziert: die Länge der Erkrankung, das Alter, das Geschlecht, Alkohol, aber auch erhöhte Lebereisenspiegel. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass es einen Zusammenhang zwischen Hepatitis C Infektion und Eisenstatus gibt. Patienten mit erhöhten Leber- und Serumeisenwerten scheinen schlechter auf eine Interferon-alpha (IFN-alpha) Therapie anzusprechen. Patienten, die einer Eisenreduktionstherapie mittels Aderlass unterzogen wurden, sollen sogar signifikant besser auf eine IFN-alpha Therapie ansprechen.

Untersuchungen in der Zellkultur erstmals möglich

Da bisher ein funktionierendes Zellkultursystem für das Hepatitis C Virus fehlte, war die Forschung auf klinische Beobachtungen beschränkt. Seit kurzem aber existiert ein solches System, das das Studium der Hepatitis C Virusinfektion in der Zellkultur ermöglicht. Dr. Igor Theurl vom Immuntherapielabor der Univ.-Klinik für Innere Medizin wird darin die Auswirkungen von Eisenüberladung und therapeutischer Eisenreduktion auf die Hepatitis C Infektion und Wirkung der IFN-alpha Therapie untersuchen. „Ein großes Ziel der Studie wird es sein, das Ausmaß der Eisenreduktion zu definieren, das zu einer signifikanten Reduktion der Virusbelastung führen kann“, erklärt Dr. Theurl. „Später können diese Erkenntnisse dann in klinischen Studien umgesetzt werden. Vor allem aber wollen wir das optimale Zusammenspiel von IFN-alpha Therapie und zusätzlicher Eisenreduktion herausfinden.“

Verbesserung für Patienten

In dem Zellkultursystem kann die Wirkung verschiedener neuer Eisenchelatoren getestet werden. Mit diesen kann vor allem intrazelluläres Eisen sehr effektiv gebunden werden. Es scheint so zu sein, dass speziell bei der Infektion mit einigen bestimmten Virussubtypen vermehrt Eisen in Leberzellen gespeichert wird. Warum das der Fall ist und welche Mechanismen diesem Phänomen zu Grunde liegen, konnte bis heute nicht geklärt werden. Auch diese Fragen wollen die Forscher um Prof. Günter Weiss klären. „Wir erwarten uns von dem neuen, revolutionären Zellkultursystem grundlegend neue Erkenntnisse zur Rolle von Eisen in der Hepatitis C Virus Replikation“, so Igor Theurl. „Und wir wollen herausfinden, wie und in welcher Kombination wir neue Eisenchelatoren in zukünftigen klinischen Studien einsetzen müssen, um noch bessere Ergebnisse in der Behandlung chronisch Hepatitis C infizierter Patienten zu erreichen.“