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Langerhanszellforscher tagten auf Madeira

Die Langerhanszellen der obersten Hautschicht sind hoch spezialisierte Immunzellen, deren Aufgabe die Überwachung des Organismus gegen das Eindringen von Pathogenen und die Einleitung von Immunabwehrreaktionen bzw. die Aufrechterhaltung der immunologischen Toleranz ist. Paul Langerhans beschrieb diese Zellen erstmals 1868. Erst ein Jahr später entdeckte er die heute bekannteren Insulin-produzierenden Langerhans'schen Inseln in der Bauchspeicheldrüse. Langerhans lebte einige Jahre auf der Insel Madeira und ist auch dort begraben.

Mitte September brachte a.o.Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Romani von der Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Georg Stingl von der Wiener Hautklinik die weltbesten Forscherinnen und Forscher auf diesem Gebiet zu einem intensiven Erfahrungsaustausch auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira zusammen. „Der neunte internationale Workshop zu Langerhanszellen in Funchal bot jungen Wissenschaftlern die Gelegenheit zur Diskussion mit den Koryphäen des Feldes, wie Ralph Steinman von der Rockefeller University, dem Entdecker der dendritischen Zellen und Ehrendoktor unserer Universität, Ira Mellman, dem Herausgeber des renommierten Journal of Cell Biology und anderen“, erklärt Veranstalter Prof. Romani.

Kritische Rolle bei entzündlichen Hautkrankheiten

Innovative experimentelle Modelle werfen ein neues Licht auf die Funktion dieser Zellen in vivo sowohl bei der Abwehr von Pathogenen, als auch bei Vermeidung unerwünschter Immunreaktionen (Toleranz). Daten wurden präsentiert, die eine kritische Rolle dieser Zellen bei entzündlichen Hautkrankheiten unterstreichen, wie z.B. der Psoriasis. Damit werden die Langerhanszellen und die dendritischen Zellen in der Lederhaut zu wichtigen Zielen für immunologische Therapieformen. Schließlich wurde auch diskutiert, wie man die Antigenpräsentationsfähigkeit der Langerhanszellen für Vakzinationsstrategien über die Hautoberfläche nutzen kann. Teilaspekte dieser Fragen werden schon seit langer Zeit mit Unterstützung des FWF in den Arbeitsgruppen an der Universitätsklinik für Dermatologie und im Rahmen des Kompetenzzentrums Medizin Tirol bearbeitet.

„Eine Vielzahl von internationalen Kooperationen wurde bei diesem Meeting angebahnt und vertieft“, zeigt sich Prof. Romani zufrieden. „Aufgrund der begrenzten Anzahl von Teilnehmern (160) waren die Interaktionen zwischen jung und alt, zwischen Studierenden und Post Docs sowie den ‚Big Shots’ überdurchschnittlich rege und häufig. Das machte diesen Kongress zu einem außerordentlichen Erfolg.“