search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

Verbesserung der individuellen Lebensqualität

Die Lebensqualitätsforschung steht erst am Anfang. Als Marie Curie Research Fellow konnte Dr. Stefan Höfer in Irland wichtige Erfahrungen in diesem Forschungsbereich sammeln. Im Rahmen eines Marie Curie Reintegration Grant der EU vertieft Dr. Höfer seine Forschungen nun an der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie und Psychotherapie seiner Heimatuniversität.

Die Bewertung der Qualität einer medizinischen Behandlung erfolgt üblicher Weise anhand zweier Kriterien: Kann das Leben verlängert werden? Und in welcher Qualität wird diese Zeit erlebt, d.h. kann die Lebensqualität positiv beeinflusst werden oder zumindest erhalten bleiben? Die Forschungen darüber wie Menschen ihre Lebensqualität bewerten und wie sie zu einem Urteil darüber kommen stehen erst am Anfang. Welche kognitiven und emotionalen Vorgänge sind bei dieser Bewertung involviert und welche beeinflussen sie? In der wissenschaftlichen Literatur wird immer wieder darauf hingewiesen, dass der Lebensqualitätsforschung die theoretischen Grundlagen fehlen. Diese Erkenntnis führt in den seltensten Fällen zu konkreten Forschungsprojekten. Teilweise widersprüchliche Ergebnisse in der Forschungsliteratur belegen das Ausmaß an fehlenden theoretischen Grundlagen. Im Rahmen eines zweijährigen Marie Curie Research Projekts am Royal College of Surgeons in Ireland in Dublin konnte Dr. Höfer sein Verständnis über die individuelle Lebensqualität vertiefen und Kenntnisse in den Methoden zur Erforschung und Verbesserung der Lebensqualität erweitern. Nun führt Dr. Höfer mit dem Projekt „Enhancing Quality of Life through Individualisation“ diese Forschungen an der Medizinischen Universität Innsbruck unterstützt von der EU und dem Tiroler Wissenschaftsfonds weiter. Mit dem Reintegration Grant ermöglicht die EU zurückkehrenden Marie Curie Research Fellows eine langfristige Reintegration an der Heimatuniversität.

Das Konzept Lebensqualität besser verstehen

Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass Individuen ihre Erwartungen, Werte und Sichtweisen, die sie über das Leben haben verändern können. Die Forscher nennen dies "response shift". Diese intra-individuellen Veränderungsprozesse müssen zunächst verstanden werden, bevor eine wirkliche Bewertung von zeitlichen Verlaufsstudien der Lebensqualität bei unterschiedlichen medizinischen Erkrankungen möglich ist. Anschließend kann versucht werden, die wahrgenommene Lebensqualität positiv zu beeinflussen. Die Erhebung der Lebensqualität bleibt dann nicht mehr ausschließlich ein Evaluationsparameter. Vielmehr kann die Verbesserung der Lebensqualität ein wirkliches Ziel von Interventionen werden. In dem Forschungsprojekt will Dr. Höfer ein Rahmenmodell entwickeln und testen, das Möglichkeiten zur Verbesserung der individuellen Lebensqualität im Gesundheitswesen sucht. Dabei geht es darum zu verstehen, wie die Wahrnehmung der individuellen Lebensqualität durch "response shift", psychisches Wohlbefinden und Heuristiken bei gesunden wie kranken Menschen funktioniert. Dies soll das Verständnis über das Konzept Lebensqualität verbessern und die Erstellung neuer Empfehlungen für die Erforschung und Verbesserung der Lebensqualität möglich machen.