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Sekretorische Enzyme fördern Immunität

Die Forscher des Immuntherapie-Labors an der Universitätsklinik für Urologie der Medizinischen Universität zeigen in einem aktuellen Beitrag in der Fachzeitschrift Blood, dass sekretorische Enzyme den Differenzierungsvorgang von Dendritischen Zellen beeinflussen. Dies hat auch konkrete Konsequenzen für die an der Klinik erfolgreich eingesetzte Tumor-Immuntherapie.

Sekretorische Phospholipase A2 ist eine Familie von Enzymen, die von Zellen in ihre Umgebung abgeben werden und in hohen Konzentrationen in Entzündungsherden vorkommen. Erhöhte Spiegel dieses Enzyms findet man bei Asthma, in Patienten mit septischem Schock und bei Autoimmunerkrankungen. Reinhold Ramoner aus dem Immuntherapie-Labor der Universitätsklinik für Urologie zeigt in einer aktuellen Arbeit, die in der Fachzeitschrift Blood der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie erscheint, dass sekretorische Phospholipase A2 an der Zellmembran von Dendritischen Zellen angreift und dadurch einen Differenzierungsvorgang auslöst, der als Reifung bezeichnet wird. Dadurch wird die Fähigkeit Dendritischer Zellen Immunreaktionen auszulösen verstärkt. Diese Erkenntnis trägt zum Verständnis der oben genannten Erkrankungen bei und hat konkrete Konsequenzen für die Tumor-Immuntherapie, die auf Dendritischen Zellen basiert, erklärt Martin Thurnher, der Leiter des Immuntherapie-Labors.

Immunreaktion gegen Tumorzellen

Dendritische Zellen, so genannte Wächter des Immunsystems, werden in der Tumor-Immuntherapie aus Blutproben des Patienten gezüchtet und im Labor so programmiert, dass sie nach der Verabreichung im Patienten Immunreaktionen gegen die Tumorzellen auslösen sollen. Der klinische Einsatz Dendritischer Zellen an der Urologie in Innsbruck war 1997 eine österreichische Premiere. Die Immuntherapie mit Dendritischen Zellen wird derzeit in der Klinik für Urologie (Nierentumor) und in der Klinik für Dermatologie (Melanom) praktiziert. Die jeweiligen Forschungsleiter, Martin Thurnher (Urologie) und Nikolaus Romani (Dermatologie), sind mit ihren Projekten auch Partner im kompetenzzentrum medizin tirol (kmt).