Die aktuellen Herausforderungen gemeinsam bewältigen
Die Rektorenteams der drei Medizinischen Universitäten Österreichs und der Rektor der Veterinärmedizinischen Universität trafen sich gestern in Graz zur ersten Sitzung des Arbeitskreises der Medizin-Rektoren innerhalb der Rektorenkonferenz. Gemeinsam bekräftigten sie den Willen zur Zusammenarbeit und forderten dabei eine gerechtere Lösung für die Aufteilung der Studiengebühren.
Die Rektoren Prof. Gerhard Franz Walter aus Graz, Prof. Wolfgang Schütz aus Wien, Wolf-Dietrich Freiherr von Fircks von der Veterinärmedizinischen Universität Wien und Rektor Hans Grunicke aus Innsbruck bekräftigten bei dem Treffen ihren Entschluss, bei der Lösung der aktuellen Herausforderungen zu kooperieren und sich in der Umsetzung der erforderlichen Schritte zu koordinieren.
Der Schwerpunkt der Beratungen lag im Bereich Studium und Lehre: Die Verteilung der Studiengebühren auf die einzelnen Universitäten bei Studierenden, die sich an mehreren Hochschulen eingeschrieben haben, die Beratung in der Frage Studierendenzahlen insbesondere zu Beginn des Studiums, der Bereich der Pflegewissenschaften und der Überlegung, Bakkelaureats-Studiengänge an der Medizinischen Universitäten einzuführen bis hin zur gegenseitigen Anrechenbarkeit von gleichwertigen Lehrveranstaltungen. Die rechtliche Gestaltung der Kooperation mit den jeweiligen Trägergesellschaften der Krankenanstalten wie auch der Verlauf der Aushandlung der Kollektivverträge waren ebenso Thema des Gesprächs.
Neuaufteilung der Studiengebühren gefordert
Rektor Hans Grunicke verwies auf das Problem der Aufteilung der Studiengebühren unter mehreren Universitäten bei Mitbelegung von Lehrveranstaltungen, die nicht an der Stammuniversität der Studierenden stattfinden. Derzeit wird bei Inskription von Lehrveranstaltungen an mehr als einer Universität die Studiengebühr an die betroffenen Universitäten zu gleichen Teilen verteilt. Das entspricht nicht der Kostenwahrheit, denn die Kosten eines Medizin-Studiums sind ungleich höher als etwa jene für ein geisteswissenschaftliches Studienfach. Zudem belegen unsere Studierenden eine Reihe von Wahlfächern, die im Curriculum vorgesehen sind, an unseren Mutteruniversitäten, erklärt Grunicke, Wir wollen hier im Einvernehmen mit allen Universitäten eine gerechte Lösung finden. So wäre etwa denkbar, dass jeder Studierende eine Hauptuniversität wählt. Bei der Absolvierung von Lehrveranstaltungen an einer anderen Universität kann dies dann mit einem fixen Aufteilungsschlüssel abgegolten werden
Die Studierenden sollen gut informiert, gut motiviert und erfolgreich studieren können, ist das explizite Anliegen der Rektoren in der Frage der Studierendenzahl insbesondere zu Beginn des Studiums. Wir suchen die optimale Lösung im Bereich der derzeitigen gesetzlichen Alternativen; für andere Varianten ist das Bundesministerium zuständig, das ist eine politische Entscheidung, betont Rektor Schütz aus Wien. Rektor Walter sieht in der Diversifizierung des bestehenden Studienrichtungs-Angebotes eine Möglichkeit: Es gilt, Alternativen für Studierende in anderen Gesundheitsbereichen zu finden. Dazu führen wir bereits Gespräche mit den jeweiligen Organisationen. Grundsätzlich gilt es auch, die rechtlichen Bedingungen an den einzelnen Bildungseinrichtungen aufeinander abzustimmen. Darüber hinaus ist die Analyse des erwarteten Zustromes ausländischer Medizin-Studierender vorrangig.
Die Ergebnisse des ersten Treffens der Rektoren der Medizin-Universitäten Österreichs unterstreichen das konstruktive Diskussionsklima und die Absicht, gemeinsam die Herausforderungen lösen zu wollen.