search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

home>pr>presse>2013>18.html

Gemeinsame Presseaussendung der TILAK und der Medizinischen Universität Innsbruck

Erstes Endokrinologie Zentrum Österreichs

20 Prozent der Bevölkerung leiden an einer endokrinologischen Erkrankung, also einer Krankheit, die durch körpereigene Drüsen ausgelöst wird. Die Auswirkungen können minimal bis lebensbedrohlich sein und sowohl Diagnose, als auch Behandlung, sind oft schwierig. Das Endokrinologie Zentrum Innsbruck (EZI), das erste Zentrum dieser Art in Österreich, will hier Abhilfe schaffen.

Innsbruck, 19.03.2013: „Denken Sie auch an die Drüsen!“, so plakativ sieht Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg (Direktor Innere Medizin I), eine der Hauptaufgaben des neuen Endokrinologie Zentrums. „Wenn Betroffene mit ihren Beschwerden Hilfe suchen, aber die Kolleginnen und Kollegen Probleme haben die Quelle der Erkrankung zu finden, dann gebe ich immer zu bedenken, dass es auch eine endokrinologische Ursache haben kann“, erklärt Prof. Tilg. Er hat gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Irene Virgolini (Direktorin Nuklearmedizin) und Univ.-Prof. Dr. Ludwig Wildt (Direktor Endokrinologische Gynäkologie) das EZI gegründet.

Kleine Organe – große Auswirkungen

Erkrankungen der Drüsen sind für MedizinerInnen immer eine besondere Herausforderung, da das Symptom oft nur ein Spiegel der eigentlichen Erkrankung ist und nicht einmal in der gleichen Körperregion auftreten muss. „Die Schilddrüse ist dafür ein gutes Beispiel“, erklärt Prof. Virgolini. „Eine Fehlfunktion kann Auswirkungen auf die Verdauung, das Herz-Kreislauf-System, aber auch auf die Psyche haben.“ Weitere durch Drüsen ausgelöste Erkrankungen sind zum Beispiel Adipositas (Fettsucht), Diabetes oder Osteoporose. Genau hier setzt das neu gegründete Zentrum an. Zielgruppe sind Betroffene, in besonderem Maße aber auch ÄrztInnen.

Über den Internetauftritt des EZI werden in Zukunft Informationen zu endokrinologischen Erkrankungen zu finden sein, sowie die richtigen AnsprechpartnerInnen für niedergelassene MedizinerInnen. Aus- und Fortbildungen sind ein weiterer zentraler Aspekt dieser neuen Einrichtung. Dazu gehören auch regelmäßige Informationsveranstaltungen.

„Wir beginnen mit dem Schwerpunkt Polyzystisches Ovarsyndrom“, erklärt Prof. Wildt, „eine häufige, typische endokrinologische Erkrankung, die schwer zu diagnostizieren ist, aber massive Auswirkung auf die Patientin haben kann.“ Beim PCO werden vermehrt Zysten in den Eierstöcken gebildet und männliche Hormone ausgeschüttet.

Die genauen Ursachen sind nicht bekannt, übergewichtige Frauen scheinen aber öfter betroffen zu sein und die Zahl der Patientinnen steigt stetig. Zyklusstörungen, Unfruchtbarkeit oder eine fehlerhafte Balance zwischen weiblichen und männlichen Hormonen sind nur ein paar der Folgen.

„Wir wollen es schaffen, dass endokrinologische Erkrankungen mehr ins Bewusstsein rücken. Das würde eine schnellere Diagnose bedeuten und wenn die Krankheit früh erkannt wird, kann auch früher mit der richtigen Therapie begonnen werden. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet das eine schnellere Linderung und im besten Fall Heilung“, sind sich die drei Gründungsmitglieder einig.

„Das heute aus der Taufe gehobene Endokrinologie Zentrum ist das beste Beispiel für die Stärken einer Universitätsklinik“, freut sich auch die Ärztliche Direktorin der Innsbrucker Klinik, „hier arbeiten mehrere unterschiedliche Kliniken sinnvoll und effizient zusammen um für unsere Patientinnen und Patienten eine weitere Verbesserung zu erreichen. Das ist schließlich unsere wichtigste Aufgabe“, so Dr.in Kofler abschließend.

Medienkontakt:

Mag. Johannes Schwamberger
TILAK - Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH
Medienarbeit
Anichstraße 35, 6020 Innsbruck
Tel. +43 (0) 50 504 - 28642, -82451
Fax: +43 (0) 50 504 - 28617
johannes.schwamberger@tilak.at

 

Details zur Medizinischen Universität Innsbruck

Die Medizinische Universität Innsbruck mit ihren rund 1.400* MitarbeiterInnen und ca. 3.000 Studierenden ist gemeinsam mit der Universität Innsbruck die größte Bildungs- und Forschungseinrichtung in Westösterreich und versteht sich als Landesuniversität für Tirol, Vorarlberg, Südtirol und Liechtenstein. An der Medizinischen Universität Innsbruck werden folgende Studienrichtungen angeboten: Humanmedizin und Zahnmedizin als Grundlage einer akademischen medizinischen Ausbildung und das PhD-Studium (Doktorat) als postgraduale Vertiefung des wissenschaftlichen Arbeitens. Neu im Studienplan seit Herbst 2011 ist das Bachelor-Studium der Molekularen Medizin. An das Studium der Human- oder Zahnmedizin kann außerdem der berufsbegleitende Clinical PhD angeschlossen werden.

Die Medizinische Universität Innsbruck ist in zahlreiche internationale Bildungs- und Forschungsprogramme sowie Netzwerke eingebunden. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen Onkologie, Neurowissenschaften, Genetik, Epigenetik und Genomik sowie Infektiologie, Immunologie & Organ- und Gewebeersatz. Darüber hinaus ist die wissenschaftliche Forschung an der Medizinischen Universität Innsbruck im hochkompetitiven Bereich der Forschungsförderung sowohl national auch international sehr erfolgreich.

*vollzeitäquivalent