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Sanofi-Aventis Stiftung fördert junge Medizinerinnen in Innsbruck

Heute wurden im Claudianasaal in Innsbruck zwei Nachwuchsforscherinnen der Medizinischen Universität mit den diesjährigen Preisen der sanofi aventis Stiftung ausgezeichnet. Die Arbeit von Verena Labi zur Frage, wie das Zelltod auslösende Protein Bmf zur Ausbildung des Immunsystems und zum Schutz vor Tumorentstehung beiträgt, sowie der Beitrag von Ilaria Cavarretta über die von Mcl-1 vermittelte anti-apoptotische Wirkung von IL-6 im zellulären Modell des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms wurden von der Jury als herausragende Forschungsleistungen anerkannt.

Seit 1964 stellt die sanofi-aventis-Stiftung den Medizinischen Universitäten in Innsbruck, Graz und Wien jährlich eine bedeutende Summe für hervorragende Forschungsarbeiten von Nachwuchswissenschaftern zur Verfügung. Das Preisgeld wird nach der Zahl der Medizinischen Institute und der Kliniken an den einzelnen Universitäten verteilt und in der Folge unter den Preisträgerinnen und Preisträgern aufgeteilt. Bestimmt wurden die PreisträgerInnen von einem Kuratorium der Universität.

Die Preisträgerinnen:


Mag. Verena Labi wurde 1978 in Knittelfeld geboren und absolviert nach ihrem Diplomstudium der Mikrobiologie seit 2003 ein Doktoratsstudium der Naturwissenschaften an der Medizinischen Universität Innsbruck. Ihre Dissertation zum Thema „Investigating the role of the BH3-only proteins Bim and Bmf in vivo”, die sie an der Division für Entwicklungsimmunologie bei Prof. Andreas Villunger begann, steht kurz vor der Vollendung. Zahlreiche ihrer Publikationen und Vorträge, die auf der Grundlage ihrer Forschungsarbeit im entwicklungsimmunologischen Labor entstanden und sich um das zentrale Thema Apoptose ranken, wurden bereits ausgezeichnet; etwa mit dem DOCFFORTE Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Förderung für das Projekt „The two BH3-only proteins Bim and Bmf cooperate in mediating apoptosis in the lymphatic system“ durch den Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF).
Aufsehenerregende neue Behandlungsmethode

Das Thema Apoptose oder zellulärer Selbstmord – ein genetisch determiniertes Programm, das dazu dient, entartete, defekte oder überschüssige Zellen eines Organismus zu entfernen -  steht auch im Mittelpunkt der aktuellen, von sanovi aventis prämierten Untersuchung. Basierend auf der Frage, wie das Zelltod auslösende Protein Bmf zur Ausbildung des Immunsystems und zum Schutz vor Tumorentstehung beiträgt, konnte Labi zeigen, dass Bmf eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung einer konstanten Zellzahl im Immunsystem spielt. Darüber hinaus ist das Vorhandensein von Bmf für die Zerstörung potentieller Tumorzellen wichtig: Zellen, denen Bmf fehlt, können durch Chemo- und Radiotherapie zum Teil deutlich schlechter abgetötet werden als Zellen mit funktionsfähigem Bmf. Das Verständnis der molekularen Grundlagen der Bmf-vermittelnden Tumorsuppression und der Wechselwirkung von Anti-Tumortherapie und Bmf ist essentiell für die Entwicklung neuer oder die Optimierung bestehender Behandlungsstrategien in der Onkologie.


Dr. Ilaria Cavaretta wurde 1968 in Mailand (I) geboren und beendete 2003 ihre Ausbildung in Endocrinologic and Metabolic Sciences am Institut für Endokrinologie an der Universität von Mailand mit der Arbeit “Roles of coactivators SRC-1, TIF2 and SRA in the modulation of estrogen receptor transcriptional activity: in vitro studies”. Für ihre Leistungen in der Forschung erhielt sie unter anderen 2001 den “Giovani Ricercatori-Preis” vom italienischen Wissenschaftsministerium verliehen, weiters 2007 den Preis der Medizinsichen Forschungsförderung Innsbruck (MFI) sowie das Stipendium “International Cancer Technology Transfer” (ICRETT) von der International Union Against Cancer. Seit 2003 ist sie an der Univ.-Klinik für Urologie im Urologogischen Labor von Prof. Zoran Culig beschäftigt.

In der von sanovi aventis geförderten Arbeit beschäftigt sich Dr. Cavaretta ebenfalls mit dem Thema Zelltod, genauer mit der Vermittlung der anti-apoptotischen Wirkung von Interleukin 6 (IL-6) im zellulären Modell des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms von Mcl-1. Die Expression von IL-6 ist im fortgeschrittenen Prostatakarzinom erhöht. IL-6 stimuliert das Wachstum von mehreren Prostatakarzinomzelllinien. Die Analyse konzentrierte sich auf die Frage, ob in einem  Modell des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms, LNCaP-IL-6+ Zellen, die Inhibition von IL-6 die Apoptose beeinflusst. Dabei konnte gezeigt werden, dass IL-6 die Expression von Mcl-1, einem anti-apoptotischen Protein der Bcl-2 Familie stimuliert. Die Behandlung von Zellen mit dem Anti-IL-6 Antikörper CNTO328 hat zur Induktion der Apoptose und Inhibition der Mcl-1 Expression geführt. Die Inhibition der Mcl-1 Expression durch siRNA hat ebenfalls die Apoptose in LNCaP-IL-6+ Zellen stimuliert. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Inhibition der Mcl-1 Expression beim Prostatakarzinom als ein neuer Ansatz in der Therapie des Prostatakarzinoms in Frage kommt. 

 


Detailierte Lebensläufe der Preisträgerinnen und die eingereichten Arbeiten können per e-mail angefordert werden.

Bilder von der Preisverleihung finden Sie wie immer in unserem Download-Bereich unter: http://www.i-med.ac.at/public-relations/medienservice/