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Dritter Tiroler Impftag voller Erfolg

Keine andere medizinische Maßnahme rettet so viele Menschenleben wie Impfungen und ist dennoch so umstritten. Welche Vor- und Nachteile haben Impfungen? Was gibt es Neues? Impfungen gegen Krebs – wie sicher sind diese? Experten der Medizinischen Universitäten Innsbruck und Wien haben diese Fragen am Samstag, 9. Februar, beim 3. Tiroler Impftag in Innsbruck beantwortet.

Aufgrund der sehr guten Resonanz in den letzten beiden Jahren wurde an der Medizinischen Universität Innsbruck auch heuer wieder der Tiroler Impftag veranstaltet. Die von Univ.-Prof. Dr. Manfred Dierich geleitete Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie und die Univ.-Klinik für Pädiatrie I unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Lothar Zimmerhackl, die in den Bereichen Diagnostik, Lehre und Forschung eng zusammenarbeiten, haben diesen Informationstag für Ärztinnen und Ärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker aus Tirol und den angrenzenden Regionen organisiert.

Umfassende Informationen
Nach der Begrüßung und Einleitung durch den Koordinator der Veranstaltung, Univ.-Prof. Dr. Reinhard Würzner, berichtete Prof. Lothar Zimmerhackl über die neuen Rotavirusimpfstoffe, die Säuglinge vor einer schweren Durchfallserkrankung und damit auch vor einem stationären Aufenthalt bewahren können. Univ.-Prof. Dr. Heidemarie Holzmann vom Institut für Virologie der Medizinischen Universität Wien präsentierte anschließend Details zur Impfung gegen FSME. Dessen Erreger ist auch im Tiroler Inntal heimisch und verursacht jedes Jahr ein Dutzend stationärer Aufnahmen in Tirol mit zum Teil bleibenden Hirnschäden. Dr. Martina Prelog von der Innsbrucker Kinderklinik stellte die Impfung gegen Pneumokokken vor, die zu den häufigsten Erregern der schweren Lungen- und Hirnhautentzündung im Säuglingsalter zählen. Prof. Würzner ging im Anschluss auf die Impfung gegen Meningokokken ein. Durch diese könnten jedes Jahr allein in Österreich ein halbes Dutzend Todesfälle besonders unter gesunden Jugendlichen vermieden werden.

Impfungen gegen zwei Krebsarten
„Mit der in letzter Zeit in den Medien unzulässigerweise abqualifizierten und sehr sicheren Papilloma-Virusimpfung und der Hepatitis B Impfung haben wir nun schon zwei sehr wirksame Impfungen, die Krebs verhindern können“, sagt Prof. Würzner beim Impftag. „Dazu kamen mit den Professoren Andreas Widschwendtner, Reinhard Höpfl und Wolfgang Vogel drei international ausgewiesene Experten zu Wort.“ Prof. Höpfl ging dabei neben seiner Bewertung der Papilloma-Impfung auch auf die neue Varizella-Zoster-Impfung ein, die die extrem schmerzhafte und schwer therapierbare „Gürtelrose“ im Alter verhindern kann. Am Nachmittag wurden die Teilnehmer mit Vorurteilen gegenüber Impfungen konfrontiert, die mit Hilfe eines interaktiven TED-Systems bewertet werden konnten. Der Nestor der österreichischen Reisemedizin, Univ.-Prof. Dr. Herwig Kollaritsch, präsentierte zum Abschluss der Veranstaltung Berechnungen, wonach Mehrfachimpfstoffe das Immunsystem nicht überfordern und Impfstoffinhaltsstoffe unbedenklich seien. In den Pausen standen die Referentinnen und Referenten sowie Vertreter von fünf Impfstofferzeugern den Besuchern Rede und Antwort. „Die so wichtigen Impfungen gegen Influenza, Keuchhusten, Impfungen im Alter und bei immunsupprimierten Menschen sowie Reiseimpfungen waren Bestandteil früherer Impftage und werden in Zukunft wieder berücksichtigt“, gab Prof. Würzner einen Ausblick auf die nächste Ausgabe dieser überaus gut besuchten Informationsveranstaltung.


Kontakt:
Ao.Univ.-Prof. DDr. Reinhard Würzner
Geschäftsführender Oberarzt
Direktor des Österreichischen EHEC Referenzlabors
Department für Hygiene, Mikrobiologie und Sozialmedizin
Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie
Medizinische Universität Innsbruck
Fritz-Pregl-Str. 3
A-6020 Innsbruck
T: +43 512 9003 70707
F: +43 512 9003 73700
http://www2.i-med.ac.at/hygiene/mitarbeiter-wuerzner.html