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Die Health Outcomes Research Unit (HORU) ist offiziell eröffnet

Seit rund 25 Jahren wird an der Medizinischen Universität Innsbruck intensiv zu Patient Reported Outcomes (PROs) und damit zur Einbeziehung der PatientInnenperspektive bei medizinischen Therapien geforscht. Kürzlich bezog die Health Outcomes Research Unit (HORU) – die Arbeitsgruppe der PRO-Forschenden an der Univ.-Klinik für Psychiatrie II – ihre Räumlichkeiten am Innrain 43.

Patient-Reported Outcomes sind standardisiert erhobene Informationen über den subjektiven Gesundheitszustand des Patienten/der Patientin. PatientInnen erfassen ihre Erkrankungssymptome, Therapie- und Nebenwirkungen und beurteilen ihren Gesundheitszustand selbst – ohne Bewertung und Beeinflussung durch dritte Personen (z.B. Angehörige, ÄrztInnen, TherapeutInnen). Die Erhebung solcher PRO Daten erfolgt mittels validierter Fragebögen auch in computerbasierter Form, sogenannten ePROs. Die standardisierte Erfassung von PRO-Daten, sowie deren grafische Aufbereitung erlaubt den BehandlerInnen u.a. ein engmaschiges Symptommonitoring, rasche Intervention und gemeinsame ÄrztInnen-PatientInnen-Entscheidungen. Krankenhausträger, Forschung und pharmazeutische Industrie profitieren ebenfalls von solchen umfassenden Daten (z.B. Benchmarking).

Ein Jahr nachdem die Health Outcomes Research Unit (HORU) an der Universitätsklinik für Psychiatrie II eingerichtet wurde, sind nun kurz vor Weihnachten die Räumlichkeiten der Arbeitsgruppe bei einer Feier mit Klinikdirektorin Barbara Sperner-Unterweger und Forschungsvizerektorin Christine Bandtlow eröffnet worden. Der HORU gehören alle Forschenden der Klinik an, die sich mit Patient Reported Outcomes (PRO) befassen. Bernhard Holzner, der Leiter der Arbeitsgruppe, hat den Forschungsschwerpunkt bereits vor 25 Jahren initiiert.
Seit damals gewinnt die Evaluation medizinischer Therapien aus Sicht der PatientInnen an Bedeutung. Allein aus dem Innsbrucker PRO-Forschungsschwerpunkt sind seither mehr als 300 Publikationen in Fachzeitschriften, fünf Habilitationen und zahlreiche Doktor- und Masterarbeiten hervorgegangen. Aktuell gibt es Kontakte und Projekte mit Zentren in mehr als 20 Ländern, was für die rege wissenschaftliche Aktivität in diesem Bereich in Innsbruck und für die zunehmende internationale Relevanz von PROs spricht. „Innerhalb der Medizinischen Universität Innsbruck ist die HORU mit zahlreichen Departments und assoziierten Einrichtungen, wie dem Kompetenzzentrum für klinische Studien, der Onkologie, Gynäkologie, Orthopädie und Pädiatrie sehr gut vernetzt und auch in der Lehre stark vertreten“, sagt Holzner.
PROs werden mittlerweile vielfach in klinischen Studien als Endpunkte verwendet, um spezifische körperliche und psychosoziale Auswirkungen von Therapien zu erfassen. Die Integration von PROs in Studien wird u.a. von der US Food and Drug Administration (FDA) und der European Medicines Agency (EMA) gefordert. Im Sinne der zunehmend personalisierten Medizin können PROs für individualisierte Therapieentscheidungen herangezogen und zur Steuerung der Behandlungswege eingesetzt werden.  

Aktuell werden in der HORU zwölf Drittmittelprojekte mit einer Gesamtfördersumme von rund 4 Mio. Euro durchgeführt. Das Forschungsspektrum der HORU-Arbeitsgruppe erstreckt sich von grundlegend methodologischen Fragestellungen über die Integration von PRO Instrumenten in unterschiedliche Settings bis hin zu Aspekten im Sinne der Versorgungsforschung. Dies beinhaltet beispielsweise die Entwicklung und Evaluation von PRO-Instrumenten, die Erarbeitung von Guidelines zur Verwendung von PRO Instrumenten in Forschung und Praxis, die Implementierung von PRO Monitoring in die klinische Routine, die Interpretation von PRO-Ergebnissen und Klinische Studien mit PRO Endpunkten.  

(Innsbruck, 16. Jänner 2023, Text: red. Foto: MUI/Bullock)

Weitere Links:
Univ.-Klinik für Psychiatrie II
Patient Reported Outcome Forschung an der Univ.-Klinik für Psychiatrie II 

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