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Land Tirol fördert innovative medizinische Forschung

Jedes Jahr subventioniert das Land Tirol die Forschungsarbeit junger, herausragender Wissenschafterinnen und Wissenschafter mit Mitteln aus der Tiroler Wissenschaftsförderung (TWF). An der Medizinischen Universität Innsbruck werden nach der Ausschreibung 2021 neun neue Forschungsprojekte unterstützt.

Die Tiroler Wissenschaftsförderung (TWF) wurde auf Initiative des Landes Tirol zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses in Tirol sowie zur Sicherung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der wissenschaftlichen Forschung geschaffen. Die traditionelle Vergabefeier konnte pandemiebedingt nicht stattfinden.

Tiroler Wissenschaftsförderung 2021: Die FördernehmerInnen an der Medizinischen Universität Innsbruck (in alphabetischer Reihenfolge):

 

Vincent Beliveau, Universitätsklinik für Neurologie

Etablierung einer schnellen eisensensitiven MRT-Sequenz und automatisierte Segmentierung der Substantia nigra zur Verbesserung der diagnostischen Genauigkeit der Parkinson-Krankheit

Immer mehr Hinweise deuten darauf hin, dass Eisenakkumulationen innerhalb bestimmter Gehirnregionen ein charakteristisches Zeichen für Parkinson sind. Da eine in-vivo-Quantifizierung von Gehirneisen mittels MRT derzeit routinemäßig erschwert ist, soll in diesem Projekt eine bestehende MRT-Sequenz für die Bildgebung der Substanzia nigra und damit für die klinische Untersuchung und Diagnostik von Parkinson optimiert werden.

 

Can Gollmann-Tepeköylü, Universitätsklinik für Herzchirurgie

Die Rolle von Toll-Like Rezeptor 3 bei der Entstehung der strahlen-assoziierten koronaren Herzerkrankung

Die Entdeckung eines pharmakologischen Angriffsziels zur Vermeidung der Entstehung von kardialen Langzeitfolgen nach Bestrahlung ist von höchster klinischer Relevanz. Ziel dieses Projekts ist es, die Rolle des angeborenen Immunsystems in der Entstehung der Strahleninduzierten Koronaren Herzerkrankung zu untersuchen und dieses als mögliches pharmakologisches Angriffsziel zu evaluieren, um die Entstehung der koronaren Herzerkrankung nach Bestrahlung zu verhindern.

 

Marlene Hammerl, Universitätsklinik für Pädiatrie II

Evaluierung automatisierter Hirnsegmentierung und Volumetrie zur Verbesserung der Prognose des entwicklungsneurologischen Outcomes von sehr kleinen Frühgeborenen

Sehr kleine Frühgeborene sind eine Hochrisikogruppe für entwicklungsneurologische Auffälligkeiten. Ziel ist es, die Prädiktion des Outcomes zu verbessern. Im Zuge des Projektes wird mittels eines automatisierten Bildverarbeitungsprogrammes das Gehirn von Frühgeborenen aus MRT-Bildern segmentiert. So können Normwerte für das Volumen einzelner Hirnregionen erstellt und deren prädiktive Wert für das neurologische Outcome evaluiert werden. Dies soll die Grundlage für frühzeitige, individualisierte Therapien bieten.

 

Mona Kafka, Universitätsklinik für Urologie

Untersuchung des Einflusses verschiedener Statine auf das Prostatakarzinom zur möglichen therapeutischen Anwendung

Viele Prostatakrebspatienten nehmen Cholesterinhemmer, sog. Statine, zur Behandlung von kardiovaskulären Erkrankungen. Da Fett- und Cholesterinstoffwechsel beim Prostatakarzinom eine wesentliche Rolle spielen, stehen Statine im Fokus der onkologischen Forschung. Die bis dato vorliegenden Daten sind jedoch kontrovers in Bezug auf die Frage, ob Statine zur Therapie des Prostatakarzinoms genutzt werden können oder diese sogar negativ beeinflussen. Ziel dieser Studie ist es, Kurz- und Langzeiteffekte verschiedener Statine auf gängige Therapien in verschiedenen Zellkulturmodellen zu testen.

 

Natascha Kleiter, Institut für Zellgenetik

Wie reguliert der Hormonrezeptor NR2F6 Natürliche Killerzellen in Tumoren?

Natürlichen Killerzellen (NK) sind eine potente „Waffe“ des angeborenen Immunsystems und eine der ersten Verteidigungslinien im Kampf gegen Infektionen und Krebs. Die biologische Funktion des Hormonrezeptors NR2F6 in NK Zellen ist bisher nicht bekannt. Vorläufige Daten im präklinischen Mausmodell lassen eine Rolle in der Tumorabstoßung vermuten, Nr2f6-defiziente Tiere können subkutane Tumore wesentlich effizienter abstoßen. Auch korreliert ein 17q12 SNP (rs9916629) im humanen System mit einer veränderten NR2F6 Expression und Funktion in NK Zellen.

 

Lukas Mayer-Süß, Universitätsklinik für Neurologie

sleeP fragmenatIon aNd vasCular Health Study PINCH-Study

In diesem Projekt soll erstmalig der Zusammenhang von nicht anderwärtig erklärbarem, polysomnographisch detektiertem fragmentiertem Schlaf mit vaskulären Risikoprofilen und neuen Aspekten der frühen Gefäßalterung erforscht werden. Dieses Ziel haben sich die kooperierenden Teams der zerebrovaskulären Arbeitsgruppe und des Schlaflabors der Universitätsklinik für Neurologie gesetzt.

 

Andreas Pircher, Universitätsklinik für Innere Medizin V

Perfusion von Kolorektalkarzinom Lebermetastasen als neues ex vivo Tumormodell

Dieses Projekt ist Teil des OrganLife-Netzwerks und untersucht ein neues ex-vivo Tumormodell, wobei resezierte Lebermetastasen von PatientInnen mit Dickdarmkrebs außerhalb des Körpers unter nahezu physiologischen Bedingungen mittels Verwendung von Maschinenperfusion ‚erhalten‘ werden. Mit Hilfe dieses innovativen Tumormodells kann ex situ eine umfassende Kartierung des Tumorkompartiments sowie des angrenzenden normalen Gewebes erfolgen und somit neue Einblicke in die Dickdarmkrebs-Biologie generiert werden.

 

Patrick Spraider, Universitätsklinik für Anästhesie und Intensivmedizin

Flow-controlled ventilation versus pressure-controlled ventilation in thoracic surgery with one lung ventilation - a prospective, randomized clinical study

Diese Studie untersucht die flusskontrollierte Beatmung als neuartige Ventilationsmethode bei Lungenoperationen. Bisher konnte mit dieser Beatmungsform ein verbesserter Gasaustausch erreicht werden – ein Effekt, der gerade bei einer Einlungenventilation von großer Bedeutung ist und möglicherweise postoperative pulmonale Komplikationen vermindert.

 

Ambra Stefani, Universitätsklinik für Neurologie

NOSE: Understanding Neurodegeneration through Olfactory System Evaluation

Eine multimodale Untersuchung zum Nachweis von α-Synuclein in der Riechschleimhaut und strukturellen MRT Veränderungen des olfaktorischen Systems bei isolierter REM-Schlaf-Verhaltensstörung (eine Frühphase von Neurodegeneration) könnte PatientInnen mit hohem kurzzeitigem Phänokonversionsrisiko identifizieren, mit Implikation für den Einsatz künftiger neuroprotektiver Medikamente.

(17.01.2022, Text: D. Heidegger, Bild: MUI)

Link:

Tiroler Wissenschaftsförderung

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