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Neue Erkenntnisse zu Vermittlung kommunikativer und sozialer Kompetenzen

Junge ÄrztInnen auf kompetente PatientInnen vorbereiten, ist nur eines der Ziele des Medizincurriculums. Die Vermittlung von kommunikativen und sozialen Kompetenzen spielt in der Ausbildung von Medizinstudierenden eine immer wichtigere Rolle. Mit den Lernzielen, dem Inhalt und der Didaktik in diesem Bereich hat sich jetzt auch eine wissenschaftliche Studie an der Medizinischen Universität Innsbruck beschäftigt.

Die häufigste angewandte medizinische Intervention ist das ärztliche Gespräch. Die Vermittlung kommunikativer und sozialer Kompetenzen ist daher ein wichtiges Lernziel im Medizinstudium. In einer wissenschaftlichen Studie haben sich jetzt Lehrende der Medizinischen Universität Innsbruck mit diesem Thema beschäftigt. ExpertInnen aus verschiedenen Fachbereichen haben zu diesem Zweck eine Onlinebefragung durchgeführt, an der rund die Hälfte der Lehrenden der Medizinischen Universität Innsbruck teilgenommen haben. Die Arbeit gibt einen Überblick, wann und zu welchem Zeitpunkt diese Fähigkeiten im Human- und Zahnmedizinstudium gelehrt werden. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Vermittlung von sozialen und kommunikativen Kompetenzen als wichtig anerkannt ist und auch einen recht hohen Stellenwert hat“, erklärt Letztautor Stefan Höfer von der Univ.-Klinik für Medizinische Psychologie. 99 Prozent der TeilnehmerInnen der Onlinebefragung gaben an, die Vermittlung kommunikativer und sozialer Kompetenzen sei wichtig bzw. sehr wichtig. „Gesprächsführung ist nicht nur eine Insel im Unterricht, sondern Teil eines Ganzen. Auch im Vergleich mit anderen Universitäten zeigt sich, dass wir in diesem Bereich unter anderem durch Simulationspatienten, Videoanalysen und den Einsatz von Schauspielern eine gute Stellung im deutschsprachigen Raum haben.“ Allerdings kommen die AutorInnen auch zu dem Schluss, dass es für die Weiterentwicklung in der Ausbildung von Medizinstudierenden wichtig sei, die Lehrkonzepte der jeweiligen Lehrveranstaltungen untereinander zu kennen. „Wir haben durch unsere Befragung einen deutlichen Wunsch nach mehr Vernetzung festgestellt“, sagt Höfer. Ziel soll es sein, die Vermittlung kommunikativer und sozialer Kompetenzen als roten Faden durchgängig in einem Medizincurriculum zu verankern.

Ärztliche Gesprächsführung: Mehr Interesse, bessere Leistungen
Die wissenschaftliche Studie zeigt aber auch, dass sich die Kommunikationskultur und damit verbunden auch die Curricula für Human- und Zahnmedizin deutlich gewandelt haben. 2002 gab es so noch keine standardisierte Ausbildung in Gesprächsführung, durch die Aufnahme der Lehrveranstaltung „Ärztliche Gesprächsführung“ (ÄGF) und einer erweiterten Integration der Vermittlung auch in anderen medizinischen Fächern hat sich der Stellenwert des Kommunikationsunterrichts deutlich verbessert. Auch das Interesse der Studierenden an der Lehrveranstaltung und dem Themenbereich ÄGF ist groß. Dies zeigen die Ergebnisse der durchgeführten Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Lehrevaluation. Bei der Auswertung dieser Daten hatte sich auch gezeigt, dass die Leistungen der Studierenden durch den systemischen Unterricht verbessert haben.

Publikation:

Communicative and social competence in the medical curriculum of the Medical University of Innsbruck: learning objectives, content, and teaching methods“ (GMS – Journal für Medical Education 2021)

AutorInnen: Silvia Exenberger , Martin Kumnig , Alexandra Huber , Wolfgang M Prodinger , Heidi Siller, Elisabeth Medicus, Erich Brenner, Gerhard Schüßler , Stefan Höfer

Weitere Informationen:

Portal für Lehre & Studium: https://www.i-med.ac.at/studium/

 

(B. Hoffmann-Ammann, 27.04.2021)

 

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