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Award of Excellence

Thomas Hoernes erhielt den Award of Excellence des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Der Award of Excellence ist ein Staatspreis des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Er wird seit 2008 an die 40 besten Absolventinnen und Absolventen von Doktoratsstudien des vergangenen Studienjahres vergeben. Mit diesem Staatspreis, der aus Mitteln der Studienförderung finanziert wird und mit 3.000 Euro dotiert ist, werden seit 2008 die 40 besten Dissertationen des abgelaufen Studienjahres honoriert. Die Vorschläge dafür kommen von den Universitäten. Mitte November 2019 wurden die Urkunden im feierlichen Rahmen durch Sektionschef Elmar Pichl an den Forscher Thomas Hoernes, der in der Arbeitsgruppe von Matthias Erlacher am Institut für Genomik und RNomik der Medizin Uni Innsbruck (Leiter Alexander Hüttenhofer) seine Dissertation schrieb, in der Aula der Wissenschaften überreicht.

In den letzten Jahrzehnten sind über 100 chemische Modifikationen von Ribonukleinsäuren (RNAs), die an der Proteinbiosynthese (auch Translation genannt) mitwirken, charakterisiert worden. Deren Präsenz in ribosomalen RNAs und Transfer-RNAs ist seit langem bekannt, wohingegen das Wissen über Modifikationen innerhalb von Boten-RNAs (mRNAs) aus den letzten Jahren stammt. „In dieser Arbeit haben Matthias Erlacher und ich chemische Modifikationen an definierten Positionen innerhalb des Protein-kodierenden Bereichs von mRNAs eingebaut, um deren direkte Auswirkungen auf die Translation zu untersuchen. Wir konnten zeigen, dass der Großteil der natürlich vorkommenden Modifikationen die Translation nur geringfügig beeinflusst, wohingegen 2’O-Methylierungen Codon-positionsabhängig Translation durch das Festsetzen des Ribosoms am methylierten Codon inhibieren“, erklärt Thomas Hoernes, der mittlerweile in Berlin tätig ist und führt weiter aus: „Des Weiteren verwendeten wir RNA Nukleotid-Derivate, um die Interaktion von RNAs mit anderen RNAs und mit Proteinen zu modulieren. Durch den Einbau einer Vielzahl natürlicher und nicht-natürlicher RNA Nukleotid-Derivate in mRNAs konnten wir deren Fähigkeiten zur Ausbildung von Wasserstoffbrücken modulieren. Wir konnten zeigen, dass die Stabilität zwischen Codon und Anticodon deutlich reduziert werden kann und das Nukleotid dennoch vom Ribosom akzeptiert wird.“ Die Anzahl der Wasserstoffbrücken ist dabei weniger entscheidend als die Positionierung der chemischen Gruppen, die potentiell an Wasserstoffbrücken teilnehmen können. Mit diesem experimentellen System wurde auch die Erkennung von Stop-Codons durch Release-Faktoren analysiert. „Die Verwendung von RNA Nukleotid-Derivaten ermöglichte es uns, die molekularen Voraussetzungen für die Interaktion von mRNAs mit tRNAs und Release Faktoren in Bakterien und Eukaryoten zu ermitteln“, so der Preisträger.

Link: http://www.rnomics.at/

(18.12.2019, D. Bullock)

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