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Medizin als MINT-Fach? Aus STEM wird STEMM

Themen wie Gleichstellung, Sex/Gender bzw. Diversität werden in der Forschungscommunity immer wichtiger. Der aktuelle Diskurs führt zu Veränderungen. Die Medizin wird in Zukunft vermehrt zu den sogenannten „MINT-Fächern“ zählen, für die international bisher das Initialwort „STEM“ verwendet wurde.

STEMM steht für Science, Technology, Engineering, Mathematics und Medicine und bezeichnet die wissenschaftlichen Fächer, die eine wichtige Rolle für wirtschaftliche Entwicklung und Innovation einnehmen. Medizin wurde erst in den letzten Jahren hinzugenommen und erweitert damit das ursprüngliche Akronym STEM. „Der Begriff STEMM hat sich etabliert“, berichtet Margarethe Hochleitner, Professorin für Medizin und Diversität an der Medizinischen Universität Innsbruck. „Die naturwissenschaftlichen und technischen Fachrichtungen sind traditionell von Männern dominiert. Im Zuge des sich abzeichnenden Fachkräftemangels und der Diskussion der Chancengleichheit und Gleichstellung von Frauen und Männer gibt es zahlreiche Initiativen, den Anteil an Frauen in den STEMM Fächern zu erhöhen und Chancengleichheit in den Karrierewegen zu fördern.“ Für WissenschafterInnen im Medizinbereich bedeutet das, sie sollten zukünftig auch auf Ausschreibungen aus dem Bereich der STEMM-Fields bzw. MINT-Fächern achten.

Neben dem Geschlecht gibt es weitere Diversitätskategorien

„Gleichstellungsstrategien und -maßnahmen werden überhaupt immer wichtiger. Begriffe wie Gleichstellung, Sex/Gender und Diversity spielen eine immer größere Rolle und sind für Forschungsarbeiten, Förderungsanträge, Stipendien und die wissenschaftliche Karriere von zunehmender Bedeutung“, sagt Hochleiter. Der aktuelle Stand der wissenschaftlichen Diskussion zu diesen Themen wurde im vergangenen Herbst im Rahmen des „STEMM Equality Congress“ in Amsterdam, diskutiert. Eine der wichtigsten Resümees dieser europaweit einzigartigen Tagung ist, dass der STEMM-Bereich zukünftig wesentlich breiter aufgestellt sein wird: „Neben der in der Medizin wichtigsten Diversitätskategorie Geschlecht erweiterte sich auf der STEMM 2018 der Blick zunehmend auf weitere Kategorien wie Alter, sexuelle Orientierung oder Ethnie. Intersektionale Ansätze, die die einzelnen Kategorien in ihrer Komplexität berücksichtigen, wurden diskutiert. Neben der gesetzlich verpflichteten Gleichstellung in Forschungsteams wurden Gleichstellungsmaßnahmen in Wissenschaftsverlagen und deren Publikationen sowie begleitende Monitoringmaßnahmen vorgestellt“, erklärt Ulrike Nachtschatt von der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung der Medizinischen Universität Innsbruck.

Was ist der STEMM Equality Congress?

Der STEMM Equality Congress ist eine internationale Vernetzungsplattform von Führungskräften aus Forschungsförderungsgesellschaften, wissenschaftlichen Einrichtungen, Wissenschaftsverlagen, öffentlichen und privaten Institutionen und NGOs, die zwei Tage neue wissenschaftliche Erkenntnisse, Best-Practice-Beispiel, Methoden, Strategien und Erfahrungen zu den Themen Gleichstellung, Diversität, Inklusion und Intersektionalität diskutieren. Neben aktuellen Richtlinien, Gleichstellungskriterien und geplanten Schwerpunkten von Förderprogrammen gibt es eine Fülle an Anregungen und Informationen, wie andere Institutionen Gleichstellung in ihren Forschungsprogrammen, ihren Teams und auf der Führungsebene erfolgreich umsetzen. Link: https://stemmequality.com/

(U. Nachtschatt, B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

Gender Medicine Unit

Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung, Geschlechterforschung

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