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PEACE PLEASE! Theaterstück zu Bertha von Suttner begeisterte

Anlässlich des Weltfrauentages wurde das Theaterstück PEACE PLEASE! Ein Bertha von Suttner Journal in der Aula der Universität Innsbruck aufgeführt. Zahlreiche Interessierte kamen und waren begeistert, wie die Schauspielerin Anita Zieher die Friedensaktivistin und österreichische Friedensnobelpreisträgerin darstellte. Verschiedene Abteilungen aus den Bereichen, Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung beider Universitäten hatten eingeladen.

„Frau von Suttner, was würden Sie heute tun?“ Das Theaterstück „PEACE PLEASE! Ein Bertha von Suttner Journal“ zeigte am 20. März in der Aula die wichtigsten Stationen und Entwicklungen im Leben der Friedensaktivistin. Die Schauspielerin Anita Zieher zeigte Bertha von Suttner als die leidenschaftliche Frau, die mit ihrer Vision den Grundstein für eine friedliche Staatengemeinschaft legte. In der Inszenierung von Brigitte Pointner spricht sie in einem fiktiven Radio-Interview mit dem Journalisten Udo Bachmair über ihr Engagement für den Frieden und gegen den Antisemitismus, über die Stellung der Frau in der Gesellschaft sowie über gegenwärtige Friedensarbeit. Originalzitate bilden die Grundlage für das Stück. Ausschnitte der dänischen Verfilmung ihres Romans „Lay down your arms“ (1914), Videos, und Toneinspielungen stellen die atmosphärische Verbindung zwischen den Szenen her. Die Erfolgsproduktion wurde bereits in mehr als 80 Aufführungen in Österreich, Deutschland, Polen und Ungarn gezeigt.

Zu der Aufführung hatten die Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung der MUI mit dem Büro für Gleichstellung und Gender Studies an der LFUI sowie den Arbeitskreisen für Gleichbehandlungsfragen an der Medizinischen Universität und der Leopold-Franzens-Universität anlässlich des Weltfrauentages 2018 in Innsbruck geladen. Der Rektor der Medizinischen Universität Innsbruck, Wolfgang Fleischhacker, Margarethe Hochleitner, Professorin für Gender Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck, der Vizerektor für Personal der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Wolfgang Meixner, und die Vorsitzende des Arbeitskreises und Leiterin des Büros für Gleichstellung und Gender Studies für die Universität Innsbruck, Sabine Engel, begrüßten die zahlreichen TeilnehmerInnen.

Bertha von Suttner: Aktueller denn je
Das Stück zeigte auf, wie aktuell die Auseinandersetzung mit Bertha von Suttner (1843 – 1914) immer noch ist. Zwar sind einige Forderungen der Friedensaktivistin mittlerweile erfüllt, beispielsweise gibt es mit den Vereinten Nationen eine Organisation für eine friedliche Staatengemeinschaft und auch ein internationales Schiedsgericht. Trotzdem werden derzeit rund 50 bewaffnete Konflikte, vornehmlich in Entwicklungsländern geführt. „Weltfriede ist keine Frage der Möglichkeit, sondern der Notwendigkeit“, hatte Berta von Suttner anlässlich eines Friedenskongresses in Rom gemeint. Besonders im Hinblick auf den kürzlich begangenen Weltfrauentag sind ihre Aussagen zu Chancengleichheit ebenfalls nach wie vor ausgesprochen zeitgemäß: Chancengleichheit bedeutet für sie vor allem, dass Freiheit, Würde und Ansehen für jeden Menschen gelten sollten. „Körperliche Unterschiede bedingen keine ethischen Unterschiede.“ Ziel sei es, dass Mann und Frau sich ebenbürtig als Voll-Menschen entwickeln. Zentral sind für Bertha von Suttner daher Bildung und Berufstätigkeit für Frauen.

Bertha von Suttner war eine Frau von leidenschaftlichem politischen Engagement, vielseitigen Fähigkeiten und ausdauernder Kraft. Woher sie diese Kraft nahm? „Mut, also, kein Verzagen!“ – dieses Vermächtnis ihres geliebten Mannes Artur bestärkt sie über dessen Tod hinaus die gemeinsame Arbeit mit der ihr eigenen Hartnäckigkeit fortzusetzen. Und sie erklärt: „Steter Kraftquell ist die Liebe.“

Und auch vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte zu Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit haben ihre Worte immer noch Gültigkeit: „Es ist eine bekannte Tatsache, dass man mit gewissen Schlagworten der leichtgläubigen Menge nach Belieben Sand in die Augen streuen kann“. Um auf diese Aktualität aufmerksam zu nehmen, endete das Stück mit einem fiktiven Facebook-Posting von Bertha von Suttner: „Die Zukunft gehört der Güte.“

(B. Hoffmann-Ammann, C. Beyer)

Weitere Informationen:

Youtube-Video zur Aufführung: https://www.youtube.com/watch?v=u_KJycbODRU#action=share

Weltfrauentag 2017 | Theateraufführung Geheimsache _Rosa Luxemburg

http://gendermed.at/de/12-empowerment/78-theaterauffuehrung-geheimsache-rosa-luxemburg.html

Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung der Medizinischen Universität Innsbruck: http://www.gendermed.at/en/

 

Produktionsdaten

Regie: Brigitte Pointner
Bertha von Suttner: Anita Zieher
Interviewer: Udo Bachmair
Texte: Originalzitate von Bertha von Suttner sowie von Brigitte Pointner und Anita Zieher
Video: Lisa Kortschak
Visuals: Claudia Auer
Musik: Elisabeth Lohninger
Tonaufnahme: Martin Laumann, xaudio soundbakery
Wissenschaftliche Beratung: M.A. Petra Unger, Dr.in Irene Nawrocka
Bühnenbau: Dieter Gebetsberger, Werkstattinsel
Fotos: Armin Bardel

Das portraittheater bringt seit 2006 außergewöhnliche Frauen auf die Bühne und macht ihr Werk und Wirken für das Publikum erlebbar. Aktuell verfügbare Produktionen: „PEACE PLEASE! Ein Bertha von Suttner Journal“, „Curie_Meitner_Lamarr_unteilbar“, „Geheimsache Rosa Luxemburg“. 2018 findet die Premiere des Stücks „Arbeit, lebensnah – Käthe Leichter und Marie Jahoda“ statt. Eine Produktion von portraittheater. Mehr Information unter Portraittheater

 

 

 

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