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Über 100 AthletInnen aus 11 Nationen gehen heuer an den Start. Foto: Tilak/Seiwald

Radfahren für Organspende und Transplantation

Die Euregiotour von und für Transplantierte findet heuer bereits zum 15. Mal statt. Mit dieser 308 km langen Radtour von Innsbruck zum Gardasee wird auf das Thema Organspende und Transplantation aufmerksam gemacht. Der Startschuss der dreitägigen Tour fiel am Freitag, den 19. Juni 2015, vor dem Goldenen Dachl in Innsbruck.

Das Ziel dieser Veranstaltung ist klar: mehr Bewusstsein für das Thema Organspende und Transplantation. Es geht jedoch auch darum, Betroffenen Mut zu machen. „Die Euregiotour ist die perfekte Gelegenheit, den Betroffenen, aber auch der Öffentlichkeit zu demonstrieren, dass durch eine Organtransplantation nicht nur Leben gerettet wird, sondern auch eine hohe Leistungsfähigkeit wiederhergestellt werden kann“, so Stephan Eschertzhuber, Transplantationsreferent der Region West an der Klinik Innsbruck.

Körperliche Höchstleistung

Die Tour mit über 100 TeilnehmerInnen, davon  48 transplantierte TeilnehmerInnen, aus 11 Nationen ist gut verlaufen, das öffentliche Interesse war beachtlich. Die 48 transplantierten TeilnehmerInnen bewiesen, dass sie trotz oder gerade dank ihres neuen Organs zu sportlichen Höchstleistungen fähig sind. Immerhin galt es, die Strecke Innsbruck – Gardasee mit dem Fahrrad zu bestreiten. Die erste Etappe führte mit einer Länge von 108 km und mehr als 2.000 Höhenmetern von Innsbruck über den Brenner und den Jaufenpass bis nach St. Leonard. Am Samstag bewältigten die SportlerInnen eine Distanz von 98 km, die den Kalterer See passierte und in Auer endet. Am Sonntag führte die dritte und letzte Etappe mit 102 km über Trient zum Ziel: Arco am Gardasee. Zahlreiche Ehrengäste waren beim Startschuss dabei: LR Bernhard Tilg, BM Christine Oppitz-Plörer, Stefan Deflorian (TILAK-Geschäftsführer), Alexandra Kofler (Ärztliche Direktorin der Klinik Innsbruck), Helga Fritsch (Rektorin der MUI) und Raimund Margreiter (ehemaliger Leiter der Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie) verabschiedeten die TeilnehmerInnen vor dem Goldenen Dachl.

Innsbruck – Zentrum für Transplantationsmedizin seit 1974
An der Innsbrucker Klinik befindet sich eines der größten Transplantationszentren Österreichs, das auch weit über die Grenzen hinweg bekannt ist. Seit Beginn des Transplantationsprogrammes im Jahre 1974 wurden dort rund 3.810 Nieren-, über 1.350 Leber-, knapp 560 Bauchspeicheldrüsen- sowie mehr als 410 Herz-, rund 220 Lungen- und 29 Darmtransplantationen vorgenommen. Das sind bis heute mehr als 6.400 verpflanzte Organe, davon rund 260 im letzten Jahr. Durch die kontinuierlich steigende Lebenserwartung und die Fortschritte der modernen Medizin können auch immer älteren PatientInnen Organe erfolgreich transplantiert werden. Damit erhöht sich jedoch auch dieNachfrage: Im Einzugsgebiet Innsbruck warten derzeit über 400 Menschen auf ein Spenderorgan.

ExpertInnen tauschten sich bereits im Vorfeld aus
Bevor bei der Radtour körperlicher Einsatz gefordert ist, wurden auch der geistige Austausch und die Vernetzung der SpezialistInnen gefördert. ExpertInnen der Transplantationsmedizin diskutierten im Rahmen eines Symposiums aktuelle Entwicklungen bei Herz- und Lebertransplantation. Auch das Thema Nierentransplantation durch Lebendspende stand auf der Agenda. Denn trotz intensiver Bemühungen, ist die Wartezeit auf eine Spenderniere inakzeptabel lang. Bei Organen wie Herz und Lunge sind Lebendspenden erst gar nicht möglich. Daher ist vor allem die Sensibilisierung von medizinischem Personal für das Erkennen und Melden von potenziellen SpenderInnen uneingeschränkt wichtig. Und mit jeder Organspende steigt die Chance, Menschen ein gesundes Leben zu geben.

(C. Seiwald Tilak)

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