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Saubere Hände - Contrastwerkstatt_Fotolia

"Aktion saubere Hände" offiziell gestartet

Mit dem Aktionstag „Händehygiene“ im Landhaus startet Tirol nach internen Vorarbeiten nun offiziell die „Aktion saubere Hände“. Ziel der Kampagne ist es, die Einhaltung von Verhaltensmaßregeln im Bereich der Handhygiene in Gesundheitseinrichtungen zu stärken und so die Zahl von „nosokomialen Infektionen“ (Krankenhausinfektionen) zu reduzieren.

Ein Händedruck, eine Türklinke, ein Geldschein... Es gibt viele Wege, wie Keime übertragen werden. Im täglichen Leben kann eine gewisse Vorsicht zwar vor Krankheiten schützen, doch das Immunsystem bekämpft Tag für Tag erfolgreich Millionen von Keimen, die wir unbemerkt aufnehmen. In Gesundheitseinrichtungen wie etwa Krankenhäusern ist diese Thematik weit sensibler. PatientInnen, die bereits Operationen hinter sich haben oder deren Immunsystem anderweitig geschwächt ist, sind für gefährliche Krankheiten und Keime um ein Vielfaches anfälliger.
„In Europa verzeichnen wir drei Millionen Fälle von nosokomialen Infektionen pro Jahr. Dadurch steigen die Kosten und die Aufenthaltsdauer von PatientInnen in Krankenhäusern enorm. Ganz zu schweigen vom Gesundheitsrisiko. Durch eine einfache und kostengünstige Maßnahme wie die Händehygiene können laut Studien bis zu 40 Prozent dieser Infektionen verhindert werden. Daher muss dieses Thema auch für uns höchsten Stellenwert haben. Derzeit bemühen wir uns über die `Aktion saubere Hände´ dieses Wissen und die WHO-Standards zur Händehygiene noch mehr im Krankenhausalltag zu integrieren“, erklärt LR Bernhard Tilg.

„Die Übertragung von krankheitsverursachenden Keimen stellt für alle Bereiche der Gesundheitsversorgung ein relevantes Problem dar. Die Händehygiene ist eines der wesentlichen Instrumente zur Senkung von Krankenhausinfektionen. Das Einreiben der Hände mit 80prozentigem Alkohol verhindert auch das Übertragen von gefährlichen multiresistenten Keimen“, sagt Cornelia Lass-Flörl von der Medizinischen Universität Innsbruck (MUI).
„Ziel der Aktion ist die Verbesserung der Compliance – das heißt die Einhaltung von Verhaltensmaßregeln – der Händedesinfektion in Gesundheitseinrichtungen. Die Kampagne berücksichtigt Krankenanstalten, stationäre Pflegeeinrichtungen, niedergelassene Arztpraxen, Hauskrankenpflege, Rettungsdienste und Rehabilitationseinrichtungen. In einem dreijährigen Stufenplan werden in der Folge alle bettenführenden Krankenanstalten und die Landespflegeklinik, alle Pflegeheime sowie die Hauskrankenpflege und das Rettungswesen in das Projekt integriert“, weiß Landessanitätsdirektor Franz Katzgraber.

„Es geht uns darum, dass die Anwendung der Händehygiene selbstverständlich in den Ablauf des Alltages eingebunden wird. Viele Untersuchungen zeigen jedoch, dass diese einfachen Maßnahmen unter dem Einfluss verschiedenster Faktoren wie Zeitdruck oder unzureichender Spenderausstattung nicht ausreichend befolgt werden. Parallel zu dieser Aktion arbeiten wir aber auch an der Bekämpfung von zunehmenden Resistenzen von Keimen durch den richtigen Einsatz von Antibiotika. Dies erfolgt durch Weiterbildung der Antibiotika-Beauftragten in den Krankenhäusern“, heißt es dazu von Theresa Geley vom Tiroler Gesundheitsfonds. Sie ist Leiterin des Projektes „Händehygiene“.

Aufbauend auf der WHO-Kampagne „Clean Care is Safer Care" wurde in Deutschland die Kampagne „Aktion saubere Hände" ins Leben gerufen. Österreichweit läuft derzeit noch keine derartige Kampagne. Der Tiroler Gesundheitsfonds hat sich daher gemeinsam mit der Landessanitätsdirektion und dem Institut für Hygiene der Medizinischen Universität Innsbruck entschlossen, die „Compliance für Händehygiene“ der Akteure des Tiroler Gesundheitswesens durch die Beteiligung an der Deutschen Kampagne „Aktion saubere Hände“ zu verbessern, um die Patientensicherheit in den Gesundheitseinrichtungen zu erhöhen.

Den Auftakt bildet der heutige Aktionstag im Landhaus. Die Teilnahme an der „Aktion saubere Hände“ Tirol erfolgt auf freiwilliger Basis, das Interesse ist bereits groß.

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(red/hof)

 

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