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Culig_Berufung

Berufung Experimentelle Urologie

Zoran Culig ist zum Professor für Experimentelle Urologie berufen worden. Damit wird der Bedeutung der klinischen Forschung an der Universitätsklinik für Urologie Gewicht verliehen und trägt auch zur internationalen Sichtbarkeit bei.

Rektor W. Wolfgang Fleischhacker hat den renommierten Molekular-Pathologen und Prostatakarzinomforscher Zoran Culig mit 01.01.2019 zum Professor für Experimentelle Urologie berufen. Mit dieser Professur wird der Stellenwert der klinischen Forschung im Bereich Prostatakrebs an der Universitätsklinik für Urologie in Innsbruck unterstrichen. Darüber hinaus bietet sie laut Culig hervorragende Voraussetzungen, um die internationale Sichtbarkeit der experimentellen Urologie an der Medizinischen Universität Innsbruck zu erhöhen. „Die Errichtung einer Professur für Experimentelle Urologie ist eine Anerkennung für das Gebiet der experimentellen Urologie am Standort Innsbruck“, meint Culig.

Wichtige Forschung

Bei etwa 5000 Männern wird in Österreich jährlich ein Prostatakarzinom diagnostiziert. In vielen Fällen handelt es sich dabei jedoch um ein niedrig malignes Karzinom, welches keiner aktiven Therapie bedarf. Da bislang jedoch im klinischen Alltag keine eindeutige Unterscheidung zwischen aggressiven und nicht-aggressiven Tumoren im Rahmen der Tumorfrüherkennung erfolgen konnte, hat dies häufig eine Übertherapie zur Folge. Grundsätzlich ist die Erkrankung bei früher Erkennung gut behandelbar, im fortgeschrittenen Stadium kann Prostatakrebs bisher jedoch nur durch eine medikamentöse Blockade des männlichen Sexualhormons Androgen für eine begrenzte Zeit aufgehalten werden. Prostatakrebszellen sind nämlich nach einer bestimmten Behandlungsdauer in der Lage, die Hormontherapie zu umgehen.

Bei Prostatakrebs sind grundsätzlich jene Mechanismen nicht im Detail bekannt, die zu Entartung, unkontrolliertem Wachstum und Streuung der Zellen führen, denn äußerst komplexe Signalwege zwischen Zellen stecken hinter dieser Krebsart, mit der europaweit jeder Zehnte rechnen muss. „Man weiß, dass männliche Sexualhormone (Androgene) bei der Entwicklung dieses Tumors eine Schlüsselrolle spielen und entartete Zellen in der Prostata den Androgenrezeptor zur Stimulation ihres ungebremsten Wachstums benötigen“, so Culig.

Zum verbesserten Verständnis der Entstehung und des Wachstums von Prostatakrebs leistet das Innsbrucker Team international wesentliche Beiträge. Culig und seine Gruppe erforschen als eines weniger Teams in Mitteleuropa, was hinter der Widerstandsfähigkeit der Prostata-Tumorzellen genau steckt. Dafür wurde die  junge Forschungsgruppe um Zoran Culig bereits wiederholt ausgezeichnet, sie genießt aufgrund der von Innsbruck aus geleisteten Grundlagenforschungen in der internationalen Scientific Community einen hochkarätigen Status. Neben der Erkennung und Zuordnung von Karzinomen mittels Biomarker steht die Identifizierung von Suppressoren der Zytokinsignalisierung bei Prostatakrebs im Fokus des Forschungsgebietes.

Culig will auf diesem Gebiet nicht nur nationale und internationale Netzwerke verstärken, sondern Forschung auch mit lokalen und internen PartnerInnen betreiben. Bereits jetzt gebe es eine intensive Kollaboration mit der an der Medizin Uni ansässigen Bioinformatik.

Neben Forschung und Krankenversorgung ist Lehre ein besonderes Anliegen. Vor allem die Karriereförderung seiner DoktorandInnen liegt Zoran Culig am Herzen: „Gerade durch unsere internationalen Kontakte haben sich unsere Doktoranden sehr gut entwickelt und viele arbeiten nun an international renommierten Universitäten“, sagt Culig. Die Aufrechterhaltung der Kontakte und Vernetzung gelte es zu fördern: „Die Kolleginnen und Kollegen, die uns verlassen, sollen uns nicht verloren gehen.“

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Zur Person Zoran Culig:

Zoran Culig promovierte in Medizin an der Universität Zagreb. Sein Forschungsinteresse gilt Mechanismen, die für die Entwicklung und den Verlauf eines humanen Prostatakarzinoms relevant sind. In diesem Zusammenhang wurde die Expression und Funktion des Androgenrezeptors und der Coaktivatoren seiner Partnerproteine untersucht. Zahlreiche Publikationen und Auszeichnungen unterstreichen sein Forschungsengagement. Darüber hinaus ist Culig seit 15 Jahren in internationalen wissenschaftlichen Organisationen und Gesellschaften tätig und fungiert auch als Associated Editor für das American Journal of Pathology.

 

(D. Bullock)

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