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Tirols LH Günther Platter (re.) mit Südtirols LH Arno Kompatscher bei der feierlichen Überreichung des Ehrenzeichens an Univ.-Prof.in Hochleitner. Insgesamt wurden 13 verdiente Persönlichkeiten aus Südtirol und Tirol ausgezeichnet. Foto: Tirol/frischauf

Ehrenzeichen des Landes Tirol für Margarethe Hochleitner

Die Expertin für Gender Medizin, Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Hochleitner, erhielt am 20. Februar 2017 das Ehrenzeichen des Landes Tirol. Diese Auszeichnung wird an Persönlichkeiten verliehen, die Herausragendes geleistet haben. Univ.-Prof.in Hochleitner hat sich nicht nur als engagierte Kardiologin um ihre PatientInnen verdient gemacht, sondern sie setzt sich auch erfolgreich dafür ein, Gender Medizin als Querschnittsmaterie in allen Fachrichtungen der Medizin zu implementieren.

Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Hochleitner ist Leiterin der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung, Direktorin des Frauengesundheitszentrums an den Universitätskliniken Innsbruck und Vorsitzende des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen an der Medizinischen Universität Innsbruck. Die engagierte Kardiologin ist darüber hinaus eine anerkannte Expertin für Gender Medizin. 2007 hatte die Medizinische Universität Innsbruck als erste medizinische Hochschule in Österreich das Fach in die Pflichtlehre aufgenommen. Univ.-Prof.in Hochleitner ist die erste berufene Professorin für Gender Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck. Rektorin o.Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch hatte die gebürtige Schwazerin 2014 auf die von ihrem Rektorat eingerichtete Professur berufen. Univ.-Prof.in Hochleitner setzt sich dafür ein, dass Gender Medizin als Querschnittsmaterie in allen Fachrichtungen implementiert wird. „Das Wissen über geschlechterspezifische Aspekte führt zu verbesserten, maßgeschneiderten Konzepten in der Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen“, sagt Univ.-Prof.in Hochleitner. Letztlich wird dadurch die gesundheitliche Versorgung von Patientinnen und Patienten verbessert. „Es ist wichtig, das die von uns ausgebildeten Medizinerinnen und Mediziner sowie Forscherinnen und Forscher lernen, dass sie geschlechterspezifische Aspekte berücksichtigen müssen.“ Um die Gender Medizin über die Medizinische Universität Innsbruck hinaus zu etablieren, arbeitet Univ.-Prof.in Hochleitner auch an Kooperationsprojekten am Campus Tirol. „Unser Ziel ist es, dass die Erkenntnisse der Gender Medizin in allen Gesundheitsberufen berücksichtigt werden.“

Anerkannte Expertin über die Grenzen Tirols hinaus
Die Leistungen von Univ.-Prof.in Hochleitner sind auch über die Grenzen Tirols hinaus sichtbar: So ist Hochleitner die einzige Österreicherin in der vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Arbeitsgruppe für geschlechtersensible Lehre in der Medizin. Das Kick-off Meeting fand im Herbst 2016 in Münster (D) statt. Ein aktuelles Kooperationsprojekt an dem auf Betreiben von Univ.-Prof.in Hochleitner neben der Medizinischen Universität Innsbruck auch die medizinischen Fakultät Münster, Duisburg-Hessen sowie das GECKO-Institut für Medizin, Information und Ökonomie der Hochschule Heilbronn beteiligt ist, ist die Plattform „Gender Med-Wiki“ (http://gendermed-wiki.de). Im Rahmen der Kooperationsarbeit wird eine Austausch- und Wissensplattform zum Thema Gender Medizin aufgebaut. Das Projekt soll die Integration von Geschlechteraspekten in der Medizin maßgeblichen steigern.

Zur Person:
Univ.-Prof.in Dr.in Margarethe Hochleitner wurde 1984 Fachärztin für Innere Medizin. 1993 habilitierte sich die gebürtige Schwazerin mit wissenschaftlichen Publikationen zu einer neuen Indikation für Schrittmacherimplantation, nämlich die DDD-Schrittmacher bei therapieresistenten, idiopathischen dilatativen Cardiomyopathien. Von 1996 bis 2016 war sie stationsführende Oberärztin an der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin. Seit 2014 ist sie die erste, berufene Professorin für Gender Medizin an der Medizinischen Universität Innsbruck. Ab 2004 übernahm sie die Leitung der Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung. Von Oktober 2005 bis Oktober 2009 war sie Vizerektorin für Personal, Personalentwicklung und Gleichstellung an der Medizinischen Universität Innsbruck. Seit August 2008 ist sie Direktorin des Frauengesundheitszentrums an den Universitätskliniken Innsbruck. Hochleitner erhielt 1990 den Österreichischen Kardiologenpreis, 1998 den Jahrespreis der Universität Wien für das Frauen Forum Medizin Österreich und 2002 den Preis "Pioneer of Cardiac Stimulation in the Treatment of Congestive Heart Failure". 2005 wurde ihr der Gabriele-Possanner-Staatspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Kunst verliehen. Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) ehrte Univ.-Prof.in Margarethe Hochleitner 2013 als eine von zwölf „Women Inspiring Europe“.

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

- Bericht des Landes Tirol zur Verleihung der Ehrenzeichen 2017

-Frauengesundheitszentrum an den Universitätskliniken Innsbruck

-Koordinationsstelle für Gleichstellung, Frauenförderung und Geschlechterforschung

-Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen

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