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Univ.-Prof. Dr. Paul Debbage & Dr.in Gudrun Thurner haben den CAST technology award 2016 gewonnen. Foto: MUI.

CAST AWARD 2016: Methode zur Früherkennung von Darmkrebs

Ein Team der Medizin Uni Innsbruck hat den CAST technology award 2016 gewonnen, der mit 22 Einreichungen in diesem Jahr ein Rekordhoch verzeichnete. Univ.-Prof. Dr. Paul Debbage und Dr.in Gudrun Thurner von der Sektion für Histologie und Embryologie arbeiten an einer innovativen Methode zur Früherkennung von Darmkrebs. Sie setzen ihre Forschungsarbeiten nun fort, um eine in vivo-Anwendung zu ermöglichen. Assoz.-Prof. PD Mag. Dr. Michael J. Ausserlechner belegte einen von drei vierten Plätzen.

Nanopartikel gelten schon länger in der medizinischen Forschung als Hoffnungsträger: Ein Team an der Medizinischen Universität Innsbruck hat jetzt mit Hilfe von Nanopartikeln eine neue Methode für die Früherkennung von Darmkrebs entwickelt. Darmkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen, weltweit gibt es jährlich rund 1,4 Millionen Neuerkrankungen. Ein Grund für die hohen Todesraten ist die Schwierigkeit der Diagnose von Frühstadien: auch in der gesäuberten Darmwand ist es nicht immer möglich, Krebszellen im Frühstadium eindeutig zu erkennen. Hier setzt die Forschungsarbeit von Univ.-Prof. Dr. Paul Debbage und Dr.in Gudrun Thurner an. Mit Hilfe der Nanopartikel von Univ.-Prof. Debbage und Dr.in Thurner können die Krebszellen sichtbar gemacht und damit die Diagnose erleichtert werden. „Die Nanopartikel werden während der Endoskopie an unklare Stellen der Darmwand aufgetragen. Die von uns entwickelten Nanopartikel binden an Krebszellen und beginnen zu leuchten. Nach wenigen Minuten kann man mit Hilfe von speziellem Licht sehen, ob es sich um Krebszellen handelt.“, erklärt Dr.in Gudrun Thurner ihre Entwicklung, mit der das Innsbrucker ForscherInnenteam die CAST-Jury überzeugen konnte. Der erfolgversprechende Ansatz wurde mit EU-Fördermitteln im Rahmen des von Univ.-Prof. Debbage koordinierten EU-Projektes NanoEFEct entwickelt. Mit Unterstützung des CAST Tyrol soll die Erfindung nun weiterentwickelt werden. „Wir arbeiten gerade an der Verfeinerung unseres Prototypen“, erklärt das ForscherInnenteam von der Sektion für Histologie und Embryologie (Direktor: Univ.-Prof. Dr. Lars Klimaschewski). „Die weiteren Forschungsarbeiten sollen eine erste Anwendung in vivo ermöglichen. Der CAST technology award 2016 ist auf diesem Wege eine wichtige Unterstützung.“ Aber die Translation der Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in die Klinik ist ein langer Weg. „Unser Ansatz ist nicht nur für Darmkrebs relevant, sondern könnte auch zur Diagnose anderer Krebserkrankungen, wie beispielsweise Lungenkrebs, eingesetzt werden“, erklärt Univ.-Prof. Debbage. Das erhöht die Chancen für weitere nationale und internationale Förderungen und die erfolgreiche Gründung eines Start-ups.

NanoEFEct
Univ.-Prof. Debbage koordiniert das EU-Projekt „NanoEFEct“, das im Frühling 2017 endet. In enger Zusammenarbeit zwischen den wissenschaftlichen und den klinischen Partnern werden Nanopartikel mit Targeting- und Fluoreszenz-Gruppen ausgestattet und an Vorversuchen mit Biopsaten die Bildgebung der Tumore optimiert. Das internationale, konsortiale Projekt „NanoEFEct“ (Ausschreibung im Rahmen des europäischen Forschungsförderungsnetzwerks ERA-Net TRANSCAN) umfasst drei wissenschaftliche Partner – SINTEF, Stiftung für industrielle und technische Forschung in Norwegen, die Universität Porto in Portugal und die Medizinische Universität Innsbruck –, die jeweils unterschiedliche Sorten von Nanopartikeln herstellen. Dazu kommen die Universität Erlangen, Deutschland, als klinischer Partner sowie eine Gesellschaft, welche klinische Trials durchführt (CESAR in Wien, Österreich). Wichtige Partner am Standort Innsbruck sind die Univ.-Klinik für Innere Medizin II (Gastroenterologie und Hepatologie, Direktor: Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg), und insbesondere Univ.-Prof. Dr. Hubert Schwaighofer, sowie die Klinik für Strahlentherapie-Radioonkologie (Direktor: o.Univ.-Prof. DI Dr. Peter Lukas) und insbesondere Priv.-Doz. Dr.med. Iraida Skvortsova.

Auch Platz 4 ging an die Med Uni Innsbruck
Auf Grund der hohen Zahl von Einreichungen mit großem Potential entschied sich die Jury des CAST technology award 2016 gleich drei vierte Plätze zu vergeben: Einer davon ging ebenfalls an die Medizinische Universität Innsbruck. Assoz. Prof. PD Mag. Dr. Michael J. Ausserlechner punktete mit der Konstruktion eines kleinen erschwinglichen 3D Bioprinting Systems. Weitere Informationen zum Preis 2016: http://www.cast-tyrol.com/detail-news/article/innovtive-methode-zur-frueherkennung-von-darmkrebs-gewinnt-cast-technology-award-2016.html

(B. Hoffmann-Ammann)

Weitere Informationen:

- CAST

- Sektion für Histologie und Embryologie

- NanoEFEct

- ERA-NET

 

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