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„Ausgezeichneter“ Sommer für das Cardio-CT Team

Nach diesem Sommer darf sich das Cardio Computed Tomography Team unter der Leitung von ao.Univ.-Prof.in Dr.in Gudrun Feuchtner (Univ.-Klinik für Radiologie, Direktor o.Univ.-Prof. Dr. Werner Jaschke) über mehrere Preise freuen. Am international renommierten Fachkongress der SCCT (Society of Cardiovascular Computed Tomography) in Orlando und beim Europäischen Kardiologie (ESC) Kongress in Rom wurden mehrere Innsbrucker Arbeiten aus dem Bereich der bildgebenden CT- Diagnostik ausgezeichnet.

Für der Prävention, Diagnostik und Therapiefindung kardiovaskulärer Erkrankungen nimmt die kardiale Bildgebung eine essentielle Rolle ein. Vor diesem Hintergrund arbeiten die Univ.-Kliniken für Radiologie, Kardiologie und Herzchirurgie im Cardio Computed Tomography Team seit vielen Jahren eng zusammen. Nicht-invasive Methoden wie die Mehrschicht-Computertomographie ermöglichen und erleichtern die Früherkennung als auch Charakterisierung von Gefäßverkalkungen des Herzens. In ihrer Funktion als schonende und kosteneffiziente Alternative zur Herzkathederuntersuchung wird die Multidetektor-Computertomographie von Gudrun Feuchtner und ihrem Team seit mehr als zehn Jahren im Rahmen von Multicenter-Studien und anderen Forschungsprojekten analysiert und evaluiert.

Die Univ.-Klinik für Radiologie ist für diese spezielle Art der Diagnostik bestens gerüstet: Der in Innsbruck zur Verfügung stehende „128 Zeilen Dual Source“-Computertomograph gilt als weltweit schnellstes und genauestes System, mit dem auch kleinste Veränderungen zu erkennen bzw. lipidreiche von verkalkten Plaques zu unterscheiden sind. „So lässt sich schon frühzeitig eine Arteriosklerose oder Durchblutungsstörung des Herzmuskels feststellen und durch rechtzeitige therapeutische Intervention einem Gefäßverschluss bzw. Herzinfarkt vorbeugen“, erklärt Radiologin Feuchtner, die in Klinik und Forschung stets eng mit KollegInnen der Univ.-Klinik für Kardiologie (Priv.-Doz. DDr. Wolfgang Dichtl, Prof. Dr. Guy Friedrich, Dr.in Silvana Müller) und der Univ.-Klinik für Herzchirurgie (Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Nikolaos Bonaros, ao.Univ.-Prof. Dr. Thomas Schachner) zusammenarbeitet.

Therapieentscheidend: Kardiale Bildgebung mittels CT
Die hohe Forschungskompetenz zur kardialen Bildgebung schlägt sich aktuell in Auszeichnungen und gut publizierten Studien nieder. So wurde Dr. Fabian Plank, PhD-Student aus der Arbeitsgruppe um Prof.in Feuchtner, beim international renommieren nordamerikanischen Fachkongress SCCT (Society of Cardiovascular CT) in Orlando mit dem Young Investigator Award ausgezeichnet. In seinem Abstract verglich Plank quantitative Koronargefäß-Stenoseparameter im CTA mit geschlechtsspezifischen Gefäßdimensionen. „Diese Parameter sind hilfreich zur genaueren Einschätzung einer hämodynamisch relevanten Stenose, welche einer Intervention mittels koronarem Stent bedarf“, erklärt Dr. Plank. Mit einem weiteren gemeinsamen Projekt mit Diplomandin Susanne Schögl konnte er  sich am Europäischen Kardiologiekongress ESC Ende August in Rom außerdem über einen „Best Poster“ Award freuen: Plank und Schögl konnten ein erhöhtes kardiovaskuläres Event- Risiko für Gicht-PatientInnen (Hyperurikämie) direkt nachweisen. Diese Korrelation mit lipidhaltigen, rupturgefährdeten Plaques  gelang anhand neuer CT-spezifischer Kriterien (Napkin-Ring, low-attenuation plaque (LAP), spotty Calcification und positives Remodelling), welche mittels CT nicht-invasiv quantifiziert werden können und sich somit zur Identifikation eines Akuten Koronarsyndroms (ACS) bei Hochrisiko-PatientInnen eignen.

Um diese spezifischen Plaquekriterien, etwa das Napkin- Ring-Sign, geht es auch in einer weiteren, im European Heart Journal publizierten und am ESC im Rahmen der „Advances in Science“-Session präsentierten Studie. Diese Kriterien sind besonders spezifisch zur Früherkennung von erhöhtem Herzinfarktrisiko und somit gut geeignet, Hochrisiko-PatientInnen frühzeitiger und gezielter behandeln zu können.  „Statine bespielsweise können LAP (low-attenuation Plaques) im Frühstadium noch stabilisieren und sogar eine Regression induzieren“, weiß Prof.in Feuchtner.  

Eine weitere Multicenter-Studie der Innsbrucker Radiologie in Kooperation mit der Herzchirurgie und der Kardiologie wurde ebenfalls am ESC präsentiert: „Cardiac Computed Tomography for Evaluation of Prosthetic Heart Valve Dysfunction“ (ProHeart VD registry) wird demnächst im renommierten Journal of the American College of Cardiology erscheinen. Die von Prof.in Feuchtner geleitete, auf Daten aus Innsbruck, der Universität Vancouver (British Columbia), der Medical University of South Carolina (USA) und dem Universitätsspital Zürich basierende klinische Studie verglich die Darstellung einer möglichen Dysfunktion künstlicher Herzklappen mittels kardialer Computer Tomographie und operativem Ergebnis  „Die Gesamtbeurteilung einer Funktionsunfähigkeit einer künstlichen Herzklappe sollte zwar initial immer mittels Herz-Ultraschall erfolgen, bei fraglicher Ätiologie, eingeschränkten Untersuchungsbedingungen oder im Falle einer möglichen paravalvulären Beteiligung ist jedoch die CT hilfreich. Die Beurteilung der Ursache einer Prothesendysfunktion, aber auch das Gesamtausmaß der paravalvulären Beteiligung ist mittels CT 3-dimensional präziser darstellbar und hat sich als hilfreich für die chirurgische Planung erwiesen“, kommentiert Prof.in Feuchtner das Ergebnis.

Wegweisende Bildgebung
Auch sonst setzt die Univ.-Klinik für Radiologie auf innovative Projekte: Die RadiologInnen, KardiologInnen und HerzchirugInnen können im Rahmen eines Pilot-Kooperationsprojektes mit der Firma Siemens eine iPad-App testen, um in-house und extern auf die Bilder ihrer PatientInnen zugreifen zu können, etwa um diese direkt mit PatientInnen am Krankenbett zu besprechen  oder eine herzchirurgische OP Aufklärung durchführen zu können (siehe Video: http://www.computerwoche.de/a/mobilisierung-in-der-medizin-ipad-statt-aktenkoffer-in-der-radiologie,3069669).

iPad_AppDie iPad App ermöglicht die 3D Rekonstruktionen des Herzens und eine mobile Nutzung extern und im gesamten Klinikareal. (Foto: Siemens, SyngoVIA, Siemens Healthineers)

 

Als Referenzzentrum für kardiale CT ist die Univ.-Klinik für Radiologie außerdem in zahlreiche internationale Studien wie PLATFORM , CONFIRM, oder das EU-Projekt DISCHARGE eingebunden.

(D. Heidegger)

Links:

Univ.-Klinik für Radiologie
Society of Cardiovascular Computed Tomography
European Society of Cardiology
The high-risk criteria low-attenuation plaque <60 HU and the napkin-ring sign are the most powerful predictors of MACE: a long-term follow-up study. Feuchtner G, Kerber J, Burghard P, Dichtl W, Friedrich G, Bonaros N, Plank F. Eur Heart J Cardiovasc Imaging. 2016 Aug 7. pii: jew167. [Epub ahead of print]
Platform Study
EU-Projekt DISCHARGE

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