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Vizerektorin Univ.-Prof.in Bandtlow, Andrea Durnthaler (Leitung Unternehmenskommunikation und Corporate Affairs Swarovski), die PreisträgerInnen Dr.in Marit Zwierzina und Mag. Martin Bodner MSc PhD mit Rektorin Univ.-Prof.in Fritsch bei der Übergabe der Förderzusagen.(v. li. n. re.)

Daniel Swarovski Förderung vergeben

Gute Nachrichten erhielten zwei NachwuchswissenschafterInnen an der Medizinischen Universität Innsbruck bereits Ende 2015: Die Forschungsarbeiten von Mag. Martin Bodner, MSc PhD und Dr.in Marit Zwierzina werden mit Mitteln aus dem Daniel Swarovski Förderungsfonds 2015 unterstützt.

Die Mittel aus dem Daniel Swarovski-Förderungsfonds ermöglichen es der Medizinischen Universität Innsbruck hervorragende Forschungsarbeiten von NachwuchswissenschafterInnen auszuzeichnen. Im Namen des Unternehmens überreichte Andrea Durnthaler, Leitung Unternehmenskommunikation und Corporate Affairs Swarovski, die Unterstützungszusage aus der Ausschreibung 2015 an Mag. Martin Bodner, MSc PhD und Dr.in Marit Zwierzina. Martin Bodner hat sich in dem ausgezeichneten Projekt am Institut für Gerichtliche Medizin (o.Univ.-Prof. Dr. Richard Scheithauer) mit der mitrochondrialen DNA beschäftigt. Marit Zwierzina wurde für ein Forschungsprojekt ausgezeichnet, die sie als Mitarbeiterin der Sektion für klinisch-funktionelle Anatomie (Univ.-Prof. Dr. Erich Brenner) am Forschungsinstitut für Biomedizinische Altersforschung der Universität Innsbruck und am Labor für translationale Krebsforschung der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin V (Hämatologie & Onkologie, Direktor: Univ.-Prof. Dr. G. Gastl) absolviert hat. Rektorin o.Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch und Vizerektorin Univ.-Prof.in Dr.in Christine Bandtlow gratulierten den beiden NachwuchsforscherInnen und bedankten sich bei Andrea Durnthaler für die Unterstützung des Daniel Swarovski Förderungsfonds. „Diese Unterstützung aus dem Fonds erweitert unsere Möglichkeiten der Nachwuchsförderung und trägt daher dazu bei, den medizinischen Forschungstandort Innsbruck auch zukünftig abzusichern.“

 „Die vielen Töchter Helenas: Neue Einblicke das häufigste, westeurasische mitochondriale DNA-Profil“ (Mag. Martin Bodner, MSc PhD)
Die Untersuchung der mitochondrialen (mt)DNA ist ein in besonderen Fällen angewandtes Instrument der forensischen Genetik. Die Aussagekraft ist indes oft beschränkt, da meist nur Sequenzinformation der ~1100 bp langen Kontrollregion (CR) vorliegt, die in vielen Proben identisch ist. Das bedeutet aber nicht, dass auch das restliche mtGenom gleich ist oder Proben derselben Erblinie (Haplogruppe) angehören. Die Untersuchung der mtDNA-Variation in höchster Auflösung, der Analyse des gesamten mtGenomes, ermöglicht die molekulare Auftrennung vermeintlich einheitlicher Linien in zahlreiche Untergruppen. Eine detaillierte Charakterisierung fehlt jedoch vielfach. An bisher 100 als identisch angesehenen italienischen Proben, die wie 3-4 % der Bevölkerung den häufigsten westeurasischen CR-Haplotyp tragen, konnte dieses Potenzial demonstriert werden: die Unterscheidbarkeit stieg von 0 auf >99% – was dem forensischen Traum, Gleiches von Gleichem zu unterscheiden, nahekommt. Die Förderung durch den Daniel Swarovski Förderungsfonds erlaubt die Fortführung des im Rahmen von MUI START begonnenen Projekts, das die einzigartige Möglichkeit bietet, die Vielfalt und spezifische Verbreitung der Haplogruppen „hinter“ dem häufigsten westeurasischen CR-Profil im größten verfügbaren nationalen Datensatz zu analysieren. Aus populationsgenetischer Sicht öffnet die Studie ein "Fenster zur Vergangenheit", um die Ausbreitung des Menschen räumlich und zeitlich zu klären. MtDNA ist ein langjähriger Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe um ao. Univ.-Prof. Dr. WaltherParson am Institut für Gerichtliche Medizin (Direktor: o. Univ.-Prof. Dr. R. Scheithauer), wo modernste Ausstattung und größtes fachliches Know-how hochqualitative Analysen ermöglichen.
Weitere Informationen: Institut für Gerichtliche Medizin http://gerichtsmedizin.at/

Etablierung eines 3-D-Zellkulturmodells für Fettstammzellen (Dr.in Marit Zwierzina)
Die Forschung an weißem Fettgewebe ist von zunehmendem wissenschaftlichem Interesse, da es sich nicht einfach um ein reines Energiedepot handelt, sondern um eine Population von Zellen mit multipotentem Differenzierungspotential. Die sogenannten adipose-derived stromal/stem cells (ASCs), oder einfach Fettstammzellen, haben möglicherweise viele klinische Auswirkungen auf Erkrankungen des menschlichen Körpers, wie zum Beispiel die Hyperplasie von Fettzellen (Übergewicht) oder auch das metabolische Syndrom.

Fettstammzellen zeigen in Bezug auf ihre Differenzierung ähnliches Potential wie mesenchymale Stammzellen, die aus dem Knochenmark oder aus der Nabelschnur gewonnen werden. In präklinischen und klinischen Studien konnte man zeigen, dass sie regenerative Prozesse des Binde- und Stützgewebes fördern und durch die Ausschüttung spezieller angiogener und immunmodulatorischer Wachstumsfaktoren und Zytokine positive Effekte auf die Wundheilung, Gefäßneubildung und das Immunsystem haben. Nachdem der Einsatz von pluripotenten embryonalen Stammzellen in der Praxis, unter anderem auf Grund ethischer Bedanken, stark eingeschränkt ist, kann diese Zellpopulation aus autologen multipotenten Stammzellen eine zufriedenstellende Alternative für den Einsatz in der regenerativen Medizin darstellen. Im Vergleich zum Knochenmark können diese Zellen unter anderem verhältnismäßig einfach durch schonende Verfahren, sogenannte „minimal-invasive Eingriffe“ im Zuge einer Liposuktion (Fettabsaugung) aus dem subkutanen Fettgewebe gewonnen werden.

Das unmittelbare Ziel der ausgezeichneten Arbeit ist es, für adipogene Stammzellen ein innovatives, dreidimensionales (3D) Zellkulturmodell einzuführen, dass es erlaubt, die Abläufe in vivo besser verstehen zu lernen. Dadurch sollen die in Zukunft neu gewonnenen Erkenntnisse zum einen der Regenerative Medizin dienen, zum anderen die klinischen Anwendung dieser Zellen beschleunigen.

 (B. Hoffmann-Ammann)

 

Weitere Informationen:

Daniel Swarovski Förderungsfonds

 

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