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Jeweils ein neues Einzelprojekt von Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Igor Maximilian Theurl PhD (li.) und Univ.-Prof. Dr. Zlatko Trajanoski wird gefördert. Foto: MUI.

Zwei neue Projekte zur Verbesserung der Brustkrebstherapie werden gefördert

Im Juni hat der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und der Generalrat der Österreichischen Nationalbank (OeNB, Jubiläumsfonds) neue Förderung für wissenschaftliche Projekte genehmigt. Unabhängig voneinander wurde in beiden Gremien beschlossen, zwei Projekte an der Medizinischen Universität Innsbruck zu fördern, die sich mit der Erforschung von Brustkrebserkrankungen auseinandersetzen.

Der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF), Österreichs zentrale Einrichtung zur Unterstützung der Grundlagenforschung, hat in seiner 52. Kuratoriumssitzung ein Einzelprojekt  von Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Igor Maximilian Theurl PhD (Univ.-Klinik für Innere Medizin VI, Direktor: Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss) bewilligt. Ende Juni hat der Generalrat der Österreichischen Nationalbank (OeNB) festgelegt, mit Mitteln aus dem Jubiläumsfonds, ein Projekt unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Zlatko Trajanoski, Direktor der Sektion für Bioinformatik am Biozentrum der Medizinischen Universität Innsbruck, zu fördern. Beide Projekte verfolgen unabhängig voneinander das Ziel, einen Beitrag zur Verbesserung der Therapiemöglichkeiten für BrustkrebspatientInnen zu leisten.

FWF & Jubiläumsfonds der OeNB
Ausgewiesenes Ziel des Forschungsförderungsfonds FWF ist die Stärkung der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit Österreichs im internationalen Vergleich sowie seiner Attraktivität als Wissenschaftsstandort, vor allem durch Förderung von Spitzenforschung einzelner Personen bzw. Teams, aber auch durch Beiträge zur Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit der Forschungsstätten und des Wissenschaftssystems in Österreich. Mit Mitteln des Jubiläumsfonds werden wissenschaftliche Arbeiten hoher Qualität aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften und schwerpunktmäßig auch klinische krankheits- bzw. patientenorientierte Forschungsvorhaben aus dem Bereich der Medizinischen Wissenschaften sowie der Sozial- und Geisteswissenschaften gefördert. Die Vergabe der finanziellen Unterstützung erfolgt nach einer fundierten Projektauswahl mit einem internationalen Peer-Review Verfahren und unterliegt strengen Qualitätskriterien.

„TAM Eisenmetabolismus in der Progression von Brustkrebs“ (Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr. Igor Maximilian Theurl, FWF-Förderung, P28302)
Eisen ist ein Schlüsselmikroelement für jede metabolisch aktive und sich teilende Zelle. Physiologisch, spielen Makrophagen eine besonders wichtige Rolle in Eisenaufnahme, -wiederverwertung, -speicherung und -export in systemischem und lokalem Umfang. Tumorzellen zeichnen sich durch einen regen Metabolismus und schnelle Zellteilung aus, was einen erhöhten Eisenbedarf bedingt. Eisen stimuliert die Zellproliferation und aktiviert eine Reihe von Signalübertragungswegen, die Tumorzellüberleben, Tumorentzündung und metastatische Streuung fördern. Brustkarzinome werden massiv infiltriert durch eine angiogenesefördernde und immunsuppressive Leukozytenpopulation, die sogenannten“ Tumor-Assozierten Makrophagen“ (TAMs). Deren Anwesenheit und Ausprägung korreliert sehr stark mit der Prognose dieser Patientinnen. Im Rahmen des bewilligten Projekts werden Eisenaufnahme- und Eisenspeicherungskapazitäten der TAMs erforscht. Desweiteren werden die Effekte einer genetischen, auf Makrophagen (Immunzellen) begrenzten Beeinträchtigung des Eisenmetabolismus auf das Tumorwachstum und die Metastasenbildung sowie auf den tumorfördernden Phänotyp der TAMs untersucht. Hierzu bedienen wir uns klinisch relevanter und spontaner Mausmodelle und makrophagenspezifischer Knockouts des einzigen bekannten Eisenexporters Ferroportin und des wichtigen Eisenspeichermoleküls Ferritin. Letztlich sollen die gewonnenen Resultate in einer Brustkrebspatientinnenkohorte überprüft werden.
Die Ergebnisse des bewilligten Projekts sollen den aktuellen Stand der Makrophagen- und Tumorbiologie erweitern, indem neue Mechanismen entschlüsselt werden, die die pro-kanzerogenen Eigenschaften von Eisen erklären können.

„Das Immunom und das Antigenom triple-negativer Mammakarzinome“ (OeNB Jubiläumsfonds, P16534, Leiter: Univ.-Prof. Dr. Zlatko Trajanoski)
Studien mit neuen Sequenzier-Technologien (Next Generation Sequenzing) liefern eine Fülle von Informationen. Mit den neuen Ergebnissen konnten die genomischen Landkarten von verbreiteten Krebsarten gezeichnet werden. Bislang jedoch wurde das Immunom, also die Gesamtheit der tumor-infiltrierenden Immunzellen, sowie das Antigenom, die Gesamtheit der Tumor- Antigene, allerdings vernachlässigt. In Zusammenarbeit mit dem Department Frauenheilkunde (Univ.-Prof. Dr. Christian Marth und Assoz. Prof.in Priv.-Doz.in Mag.a Dr.in Heidelinde Fiegl) werden in diesem Projekt das Immunom und das Antigenom triple-negativer Mammakarzinome umfassend charakterisiert. Es werden zwei Datensätze (The Cancer Genome Atlas und METABRIC) verwendet, um die tumor-infiltrierenden Immunzellen und spezifische Immungene zu identifizieren. Dann wird das Antigenom kartiert, mit klinischen Parametern in Zusammenhang gebracht und anschließend werden Kandidatengene mit Analysen von Proben aus dem Innsbrucker Departement Frauenheilkunde validiert.Das Wissen über das Immunom und Antigenom, das diese Analyse liefern wird, kann in weiterer Folge zur Identifikation der Mechanismen der Tumorprogression helfen und die Untersuchung der Tumor-Immunzell-Interaktion erleichtern. Darüber hinaus kann dieses Wissen auch die Effizienz der Therapie verbessern, da wichtige molekulare Grundlagen über der Interaktion des Immunsystems mit Therapeutika entschlüsselt werden können.

Weitere Informationen:
- FWF
- Jubiläumsfonds Österreichische Nationalbank


(I.Theurl/Z. Trajanoski/ B. Hoffmann-Ammann)

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