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Preisregen für innovativen Therapieansatz nach Herzinfarkt

Nach dem Young Investigators Award der European Society of Cardiology und der Best of Biotech-Prämierung im vergangenen Jahr, konnte Dr. Johannes Holfeld von der Univ.-Klinik für Herzchirurgie mit der Entwicklung der Stoßwellentherapie für die Regeneration des Herzmuskels nach Herzinfarkt erneut zwei Auszeichnungen an Land ziehen: Das Spin-off Unternehmen HeaRT (Heart Regeneration Technologies) gewann den Cluster Award 2015 und war auch beim GründerInnen-Wettbewerb Adventure X mit dem 1. Platz siegreich.

Der erste Platz beim GründerInnen Wettbewerb Adventure X ist die aktuellste Prämierung, die HeaRT, ein Spin-Off der Medizinischen Universität Innsbruck um die Herzchirurgen Dr. Johannes Holfeld und Univ.-Prof. Dr. Michael Grimm (Direktor der Univ.-Klinik für Herzchirurgie) vorweisen kann. Die Entwicklung von Dr. Holfeld wurde von den ExpertInnen der Tiroler Wirtschaftskammer bzw. Standortagentur Tirol unter 105 TeilnehmerInnen zum besten Konzept des aktuellen Wettbewerbsdurchgangs gewählt. Die Medizinische Universität Innsbruck konnte aber auch mit dem 2. Platz punkten, der an den Medizin-Studenten Peter Schwendinger ging. Sein Team „Precup“ entwickelte eine Methode, mit dem die Hüftpfanne unter Verwendung von Eigenknochen aufgefüllt und der Knochenverlust reduziert werden kann.

Vor wenigen Tagen wurden zudem die besten Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsprojekte aus den Tiroler Clustern in den Kategorien Erneuerbare Energien, Informationstechnologien, Life Sciences, Mechatronik, Wellness und Kooperation von Wissenschaft & Wirtschaft ausgezeichnet. Das Team HeaRT konnte sich auch hier in der Kategorie Life Sciences den Cluster Award 2015 sichern.

Herzmuskelregeneration mit Stoßwellen

Am Beginn dieser Erfolgswelle stand die Aufklärung des bis vor kurzem unbekannten Wirkmechanismus von Stoßwellen und dem damit verbundenen regenerativen Effekt auf den infarktgeschädigten Herzmuskel im Labor der Univ.-Klinik für Herzchirurgie, die auf dem Gebiet der Weiterentwicklung innovativer Regenerationsmethoden nach Herzinfarkt international anerkannt ist. „Schon vor zwei Jahren konnten wir zeigen, dass Stoßwellen einen ganz bestimmten Rezeptor des angeborenen Immunsystems, Toll-like Rezeptor 3, aktivieren. Über dessen Signalwege werden sämtliche bekannte Effekte der Stoßwellentherapie angeregt, darunter insbesondere Angiogenese und Inflammationsmodulation im ischämischen Muskel“, erklärt Dr. Holfeld, dessen Erkenntnisse die kardiale Stoßwellentherapie in die klinische Routine bringen und nun auch unternehmerisch umgesetzt werden sollen.

Vor dem Hintergrund, dass regenerative Therapien nach Herzinfarkt dringend notwendig sind und alternative Ansätze, wie die vielversprechende Stammzellen- und Gentherapie aufgrund des Nebenwirkungsprofis und auch von ethischen Problemen bislang keine breite klinische Anwendung finden, stellt das Konzept von Dr. Holfeld nun eine zukunftsweisende, nebenwirkungsfreie und rasch umsetzbare Option dar. Eine groß angelegte, prospektiv-randomisierte Multicenterstudie ist derzeit in Planung. „Sobald diese große klinische Studie abgeschlossen ist, könnten entsprechende Stoßwellengeräte sehr schnell hergestellt und in der klinischen Routine einsetzbar sein“, so der Herzchirurg.

Stoßwellen werden in der Medizin schon seit vielen Jahren zur Nierensteinzertrümmerung (Lithotripsie) eingesetzt. Aufgrund eines Zufallsbefundes in den 1980er Jahren erkannte man, dass Stoßwellen auch Regeneration anregen. Seither wurde der regenerative Effekt für verschiedenste Anwendungen etabliert, etwa zur Behandlung von Wundheilungsstörungen, Pseudoarthrosen und Sehnenansatzerkrankungen.

(D. Heidegger)

Links:

Univ.-Klinik für Herzchirurgie
https://www.i-med.ac.at/patienten/ukl_herzchirurgie.html

Low energy shock wave therapy induces angiogenesis in acute hind-limb ischemia via VEGF receptor 2 phosphorylation. Holfeld J, Tepeköylü C, Blunder S, Lobenwein D, Kirchmair E, Dietl M, Kozaryn R, Lener D, Theurl M, Paulus P, Kirchmair R, Grimm M. PLoS One. 2014 Aug 5;9(8):e103982.
http://dx.doi.org/10.1371/journal.pone.0103982

 

 

 

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