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Weiteres CD-Labor hat invasive Pilzinfektionen im Visier

An der Medizinischen Universität Innsbruck wurde kürzlich ein weiteres, neues Christian Doppler Forschungslabor genehmigt. Im Fokus des „CD-Labors für invasive Pilzinfektionen“ unter der Leitung von Univ.-Prof.in Dr.in Cornelia Lass-Flörl, Direktorin der Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, steht die Entwicklung innovativer Strategien für die Diagnose und Therapie von Infektionen. Das Labor wurde gestern feierlich eröffnet.

„Im internationalen Wettstreit der Ideen sind CD-Labors von entscheidender Bedeutung, weil sie neues Wissen marktfähig und somit für Unternehmen nutzbar machen. Das sichert Wachstum und Arbeitsplätze am Standort Österreich. Auch die Gesellschaft profitiert, wenn die Forschungsarbeiten zum Beispiel einen medizinischen Fortschritt ermöglichen", betont Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner. CD-Labors werden je zur Hälfte durch das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) sowie kooperierende Mitgliedsunternehmen der Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG), die als Träger fungiert, finanziert. Das neue „CD-Labor für invasive Pilzinfektionen“ hat Anfang Mai seine Arbeit aufgenommen und ist nach der erst vor zweit Wochen erfolgten Eröffnung des "CD-Labors für Insulinresistenz" unter der Leitung von Assoz.-Prof.in Priv.-Doz.in Dr.in Susanne Kaser bereits das zweite CD-Labor unter weiblicher Führung an der Medizinischen Universität Innsbruck.

Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsministerium  fördert innovative Grundlagenforschung

An die Einrichtung eines CD-Labors sind grundsätzlich zwei Voraussetzungen seitens des Fördergebers geknüpft: Einerseits muss der konkrete Bedarf eines Unternehmens an Wissen und Know-how aus der anwendungsorientierten Grundlagenforschung bestehen, andererseits braucht es die Bereitschaft einer Wissenschafterin oder eines Wissenschafters, sich diesem unternehmerischen Bedarf langfristig zu öffnen. Beides ist im Fall des neuen „CD-Labors für invasive Pilzinfektionen“ gegeben. „Eingebettet in den immunologisch-infektiologischen Forschungsschwerpunkt der Medizinischen Universität Innsbruck erwarten wir aus der Arbeit des neuen CD-Labors vielversprechende und weitreichende Erkenntnisse, die zur Entwicklung innovativer Strategien gegen den dramatischen Anstieg von Infektionskrankheiten beitragen können“, so die Rektorin der Medizinischen Universität Innsbruck, o.Univ.-Prof.in Dr.in Helga Fritsch.

Herausforderung Infektionskrankheiten

Infektionskrankheiten zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. In europäischen Kliniken erkrankt jede/r 14. Patient/in an einer Infektion, das sind vier Millionen Menschen jährlich. Zu den wichtigsten Pathogenen gehören Bakterien, Viren und Pilze. Pilzinfektionen (Aspergillosen und Infektionen durch Mucormyzeten) bei schwerkranken PatientInnen haben in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Ein wesentlicher Grund dafür ist die steigende Zahl stark immungeschwächter oder schwer kranker PatientInnen, therapeutische Interventionsmöglichkeiten sind mangels potenter Medikamente sehr eingeschränkt. Vor diesem Hintergrund zielt das neue CD-Labor darauf ab, die Ausbreitung von Krankenhausinfektionen mittels multidimensionalem Präventionsansatz zu stoppen.

Höhere Qualität und weniger Kosten durch innovatives Hygienemanagement

Pathogene verbreiten sich über verschiedene Wege. Vor allem unbelebte Flächen spielen bei der Infektionsübertragung epidemiologisch relevanter Krankheitserreger eine große Rolle. „Eine Reihe wichtiger Erreger nosokomialer Infektionen kontaminieren das patientennahe Umfeld und können Wochen bis Monate auf trockenen Oberflächen persistieren und so über direkte bzw. indirekte Kontakte zur Infektionsquelle werden“, gibt Univ.-Prof.in Dr.in Cornelia Lass-Flörl, Fachärztin für Hygiene und Mikrobiologie und ausgewiesene Expertin für die Epidemiologie, Diagnostik, Therapie und Prävention von Pilzinfektionen, zu bedenken. Gemeinsam mit den Industriepartnern Fritz Egger GesmbH & Co OG und Gilead Sciences GesmbH arbeitet Prof.in Lass-Flörl an einer innovativen molekularbasierenden Diagnostik von Pilzinfektionen, untersucht und bewertet diverse antifungale Kombinationstherapien und erforscht und entwickelt Materialsysteme für keimfreie Oberflächen. Die neuartigen antimikrobiellen Oberflächen sollen eine rasch abtötende Wirksamkeit gegen zahlreiche Mikroorganismen aufweisen sowie unabhängig von Resistenzen gegen Antibiotika und Antimykotika wirken und damit die Rate an Krankenhausinfektionen reduzieren helfen.

Über die CD-Labors

Christian Doppler Labors unterstützen die Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der anwendungsorientierten Grundlagenforschung und werden von Unternehmen und der öffentlichen Hand gemeinsam finanziert. Wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW). In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben, hervorragende WissenschafterInnen kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Für die Förderung dieser Zusammenarbeit gilt die Christian Doppler Forschungsgesellschaft international als Best-Practice-Beispiel.

Gelungene Info-Veranstaltung

Am Vormittag der Eröffnung des neuen CD-Labors fand an der Medizinischen Universität Innsbruck zudem eine gezielte Informationsveranstaltung über das Fördermodell und für die Antragstellung zu beachtende Punkte statt. Univ.-Prof.in Dr.in Christine Bandtlow, Vizerektorin für Forschung und Internationales, und der Vizepräsident der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, Prof. Dr. Lorenz Sigl, konnten im Seminarraum des Medizinzentrums Anichstraße über 30 interessierte TeilnehmerInnen begrüßen. Nach der Vorstellung der CD-Gesellschaft und des Fördermodells durch DI Mag. Brigitte Müller, der stellvertretenden Generalsekretärin der Christian Doppler Forschungsgesellschaft, gab es Gelegenheit, das CD-Labor aus der Sicht eines Laborleiters kennenzulernen. Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin I und Leiter des ersten an der Medizinischen Universität Innsbruck eingerichteten und 2013 ausgelaufenen CD-Labors referierte über Erfahrungen und Erkenntnisse aus seinem CD-Labor für Entzündungsforschung bei gastroenterologischen Erkrankungen. Die abschließenden, motivierenden Worte von VRin Prof.in Bandtlow rundeten das informative Programm ab.

(D.Heidegger)

 

Links:

Sektion für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie
https://www.i-med.ac.at/hygiene/index.html.de

Christian Doppler Forschungsgesellschaft
https://www.cdg.ac.at/

 

 

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